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Thema: Wir leben länger und denken kürzer

  1. #51
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    Meine Güte.

    Das Wesentliche ist doch relativ. Für jeden anders.

    Man sollte auch mal die alleinerziehenden Elternteile nehmen, oder die Hartz4-Empfänger, oder die Arbeiter/Angestellten, die nur über die Runden kommen, wenn sie zwei Jobs haben. Wo haben diese Menschen die Zeit, sich selbst zu verwirklichen? Und woher können sie das Geld nehmen, sich an Fortbildungsseminaren oder Hobbykursen zu beteiligen? Wo bleibt da überhaupt deren Entscheidungsfreiheit? Welche Wahl zwischen was haben die?

    Wie geschrieben, ich denke nicht, dass man ständig glücklich ist. Man hat Glücksmomente. Die gab es damals aber auch. Genau wie heute. Es ist die Frage, auf welchem Level. Mäusken hat das auf den Punkt beschrieben.

    Was ich mir aber vorstellen könnte, das ist ein *ich versuche es mal so auszudrücken* unbefriedigendes Gefühl, täglich am Computer zu sitzen, eigentlich viele Vorgänge in Bewegung zu setzen, aber man sieht nichts davon. Merkt auch nichts davon. Hat kein "Produkt" in den Händen, wie ein Schmied oder Goldschmied oder Bauer oder ähnliches. Heute ist vieles anonymer.
    Liebe Grüße

    Cara

    "Du bist gerade 82 geworden. Du bist immer noch schön und begehrenswert. Wir leben seit 58 Jahren zusammen und ich liebe Dich mehr als je zuvor. Erst kürzlich habe ich mich erneut in dich verliebt" (André Gorz, aus Brief an D)

  2. #52
    Avatar von Isis
    Isis ist offline Mein Kind ist hochbegabt
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    Zitat Zitat von Nicht_der_Papa Beitrag anzeigen
    Und entschuldige Isis, aber letztendlich das leidvolle Leben und die leidvollen Erfahrungen von Menschen als etwas glücklich und zufrieden machendes zu bezeichnen
    Wie ich bereits vermute habe, liest Du nicht richtig. Das kommt ganz schlecht bei Diskussionen, in denen man sich in den Vordergrund drängen möchte und die einzig wahre Weisheit gepachtet hat. Aber weil ich so ein netter Mensch bin, hier nochmal meine Äußerung, an der Du Dich so hochziehst:

    Zitat Zitat von Isis Beitrag anzeigen
    Und ich bin mir immer noch nicht sicher, ob sie damals nicht evtl. glücklicher, bzw. zufriedener und erfüllter waren als die Menschen heute.
    So. Ich habe weder etwas "gemacht" noch behauptet noch festgestellt. Ich bin mir nicht sicher, Du weisst, was der Satz bedeutet? Okay. Und meine eigenen Gedanken habe ich und die behalte ich, für mich ist nämlich google noch kein Denkersatz.

  3. #53
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    Meine Urgroßmutter wurde 1868 geboren, damals noch im Osmanischen Reich und sie erlebte in ihrem sehr sehr viel, sie hat zwar immer wieder reich geheiratet und es mangelte vielleicht nicht an Essen (zumindest nicht früher), aber sie blieb lange ohne Kinder, es gab sehr viele Unsicherheiten, auch politisch, moderne Medizin gab es damals erst recht nicht und die mehreren Besetzungen des Landes, sowie später die Enteignungen, dann der Verlust ihrer Kinder (sie wurde 104 Jahre alt, da fängt man schon irgendwann an seine Kinder zu beerdigen) und naja paar Mal wurde sie auch Witwe - aber keiner der sich an sie erinnert und es gibt noch viele Erinnerungen an sie da sie 1972 starb, erzählte mir sie wäre wegen ihrem so harten Leben nur unglücklich gewesen. Weil es ja so hart war. Ohne Toilette. Ohne Pencilin. Weil man ja keine 40h Arbeitswoche hatte. Und weil jemand gestorben ist. So viel Leid in diesem Leben.

  4. #54
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    Zitat Zitat von Cara Beitrag anzeigen
    Man sollte auch mal die alleinerziehenden Elternteile nehmen, oder die Hartz4-Empfänger, oder die Arbeiter/Angestellten, die nur über die Runden kommen, wenn sie zwei Jobs haben. Wo haben diese Menschen die Zeit, sich selbst zu verwirklichen? Und woher können sie das Geld nehmen, sich an Fortbildungsseminaren oder Hobbykursen zu beteiligen? Wo bleibt da überhaupt deren Entscheidungsfreiheit? Welche Wahl zwischen was haben die?
    Wozu braucht man Zeit um sich zu verwirklichen? Oder wozu braucht man Hobbykurse?

  5. #55
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    Zitat Zitat von Nicht_der_Papa Beitrag anzeigen
    Wenn es denn so wäre, wie Du meinst, dann würden sicher nicht so viele Menschen auf fragwürdigen Wegen (da eh kaum einer mehr reinkommt) versuchen, in die EU zu kommen, um ein besseres Leben führen zu können. Auch die Menschen aus EX-Jugoslawien wären dann nicht hierher gekommen. Denn dann wären die alle so glücklich und zufrieden mit ihrem beschissenen Leben, dass die das gar nicht wollten.
    Du hast sicherlich viel in deinem Leben erlebt, aber du weisst einen Scheissdreck warum jemand versucht in die EU zu kommen. Und schon gar nicht aus Ex-YU. Du weisst nur, dass dir jemand weh getan hat und wie dein Leid sich anfühlt und damit springst du jetzt jeden hier an von dem Du meinst, er greift DEIN Leid an?

    Kein Leben ist beschissen. Kein Leben ist nur leidvoll

  6. #56
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    @Minerva
    lies doch einfach den Thread durch. Isis hatte gemeint, dass die Menschen vor 150 Jahren mit eben all den katastrophalen Umständen (die sie gerne übersehen hat) sicher in ihrem kurzen Leben glücklicher und zufriedener waren als wir es heute sind.
    Zudem hat sie ihre Generation als Loosergeneration bezeichnet, da sie keine Entbehrungen erfahren haben. Entbehrungen in dem Sinne wie die Generation ihrer Großeltern.

    Nach dem ich gestern eine langjährige Freundin, die ich endlich wieder ausfindig machen konnte, getroffen habe, kann ich nur empfehlen, mal in Hartz4 abzurutschen.
    Dann lernt sie, dass man auch in D ein Leben mit vielen Entbehrungen und ungerechtfertigter kompletter Sperrung einschl. Rauswurf aus der Krankenkasse erleben kann. Dass man mitten in D fast verhungern und dazu noch fast verrecken kann, weil man blöderweise gerade dann eine schwere Lungenembolie bekommt, die kein Arzt in ganz Deutschland behandelt. Dadurch hat sie zu all den Schwierigkeiten in ihrem Leben auch noch schweres Asthma bekommen und denkt häufig über Selbstmord nach.

    Es gab und gibt so viel Leid auf dieser Welt, dass man nicht danach rufen sollte. Dafür habe ich einfach kein Verständnis. Denn die Chancen auf Entbehrungen hat man mit etwas Pech auch hier.
    Die Folgen davon würde ich als stark gesundheitsschädigend und psychisch äußerst destabilisierend bezeichnen.

    Natürlich hat man auch dann immer noch glückliche Momente in seinem Leben. Aber ein zufriedenes, glückliches Leben sieht anders aus.

    Mir selbst geht es gut. Ich arbeite was und genau da, wo ich will. Ich liebe meinen Mann und meine Kinder. Ich mache eigentlich immer was ich will. Ich verplempere meine Freizeit mit meiner Familie, dem Hund, in diesem Board, im Garten, mit der Versorgung meiner Tante und mit Shopping.
    Das hab ich mir so ausgesucht.

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