Ich weiß es gibt wirklich schlimmeres, aber ich muss mal jammern

Ich bin fast 30 und erfülle mir meinen langjährigen Traum, ein Studium zu beginnen. Dafür habe ich in den letzten Jahren unter ziemlichen Entbehrungen die notwendigen Voraussetzungen erarbeiten müssen. Um jetzt studieren zu können habe ich meinen relativ gut bezahlten, gemütlichen Fulltimejob gekündigt (musste aber sowieso endlich was anderes beginnen) und einen Teilzeitjob angenommen, der mich jetzt in der Einschulungsphase völlig überfordert. Das Betriebsklima an meinem neuen Arbeitsplatz ist bescheiden.. ich muss mich zurzeit von Jüngeren Leuten mit schlechterer Ausbildung herablassend behandeln lassen, was wohl auch an der miesen Grundstimmung im Büro liegt.. Aufgrund der fürs Studium günstigen Arbeitszeiten muss ich leider dort bleiben (was auch bedeutet, dass ich ab jetzt meistens arbeite, wenn meine Freunde ihre Freizeit genießen..). Die Bezahlung ist natürlich dramatisch weniger als in meinem früheren Job, was riesige Existenzängste aufgebracht hat. Ich habe noch keine Ahnung ob ich das alles schaffen werde. Zu allem Überfluss scheine ich auch noch erst in der letzten Minute zu erfahren ob ich alle notwendigen Lehrveranstaltungen an der Uni besuchen kann, weil möglicherweise trotzdem einiges von der Arbeitszeit nicht durchführbar sein wird und teilweise zu wenig Plätze vorhanden sind Ich werde jetzt noch mind. 2 Wochen zittern müssen bis ich weiß ob ich wirklich überall reinkomme.

Als Single muss ich das alles auch noch mehr oder weniger "allein" durchstehen, auch finanzielle Engpässe sind dadurch natürlich ein größeres Problem als wenn man die Miete teilt etc.. meine Eltern haben zwar für den Notfall Unterstützung angeboten, aber darauf möchte ich nur zurückgreifen wenn es wirklich nicht anders geht. Im allergünstigsten Fall wird dieser Zustand nur 3,5 Jahre andauern und dann hätte ich grad mal einen Teil des Studiums geschafft

Momentan kämpfe ich die meiste Zeit mit den Tränen, schlafe miserabel und kann kaum was essen. Es kann sein dass sich alles in Wohlgefallen auflöst, es kann aber auch sein dass der Job ein Desaster bleibt und sich Studium und finanzielle Situation als nicht durchführbar erweisen.

Ich weiß ich kann jederzeit wieder "zurück" in mein normales Leben, ich kann alles hinschmeißen und einen Vollzeitjob annehmen, aber dann müsste ich eben auch den Traum des Studiums abschließen

Danke fürs Lesen..