Ich wohne in einem typischen Spitzdach-Haus von 1938 mit ca. 120 qm Wohnfläche (großes Wohn- und großes Schlafzimmer, zwei recht kleine Zimmer, helle weiße Küche mit Sitzecke und Terrasse und eher kleines Bad). Im Moment stehe ich ja auf schwarze Hochglanz-Küchen, werde mich diesbezüglich aber zurückhalten!
Sämtliche Holzdielen inkl. der Treppe sind abgeschliffen und glänzend versiegelt (nur nicht in der Küche, und das ärgert mich mittlerweile), dazu Sprossenfenster, Kassettentüren und Hamburger Fußleisten. Nachdem ich jahrelang in weißen Wänden gewohnt habe, begann ich vor 4 Jahren, ordentlich die Pinsel zu schwingen: hellgrau im Flur, creme im Wohnzimmer ("cashmere" von Schöner Wohnen), tolles beige im Schlafzimmer ("sand" von Schöner Wohnen) und im Ankleidezimmer zartes hellgrün ("papaya" von Schöner Wohnen). Dadurch kommen auch Möbel und Bilder viel besser zur Geltung!
Im Wohnzimmer schwebt mir gerade ein eher schlammfarbener Ton vor, eine Wand möchte ich mit gemusteter Tapete einkleiden. Ansonsten ist die Möblierung gemischt: ich habe einige massive antike Möbel geerbt, die ich mit ganz klassischen schlichten Möbeln mische. Gemischt ist auch die Bilderauswahl: zunächst Hans Albers und ein Theaterplakat in der Küche, dann einige Hamburgensien, ein Bild, das ich in der Karibik an der Straße gekauft und zu Hause habe rahmen lassen, einige Bilder, die ich aus Rom mitgebracht habe, ein großes Bild, das früher im Bauernhaus meiner Großeltern hing ("Apollo folgt mit seinem Wagen der vorauseilenden Aurora"), ein witziges gerahmtes Poster aus einer Bierwerbung sowie je ein großes (1 x 1,5 mtr.) auf Leinwand gedrucktes und auf Holz gezogenes Bild von Modigliani und Klimt. Nachdem ich es vor allem beim "Perfekten Dinner" häufiger gesehen habe, hängt im Ankleidezimmer nun auch eine riesige Weltkarte mit kleinen Nipseln dort, wo ich schon gewesen bin - garniert mit einigen Fotos und Postkarten.
Ich würde gern weiter basteln und umräumen, aber bis auf die Wohnzimmerwände ist mittlerweile alles genau so, wie es mir gefällt - hat allerdings bis jetzt auch sieben Jahre gedauert. Anstatt mir möglichst schnell die ganze Bude vollzustellen, nehme ich mir lieber Zeit, in Ruhe nach Dingen zu suchen, die mir wirklich gefallen. Da bleibt dann auch mal eine Wand ein Zeitlang leer, aber für irgendwelche Plünnen, die ich nach zwei Jahren eh wieder hinauswerfen werde, ist mir mein sauer verdientes Geld wirklich zu schade!