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Thema: Anonyma...

  1. #1
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    Standard Anonyma...

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    ...ein Film, den Ihr Euch im Kino anschauen würdet/werdet?

    http://www.filmstarts.de/kritiken/74...in-Berlin.html

    http://www.anonyma.film.de/

  2. #2
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    Ich habe das Buch gelesen und fand es - erwartungsgemäß - recht herb.

    Den Film werde ich mir nicht anschauen, da ich zum einen einen gewissen Voyerismus befürchte und mir die Andeutung von zarten Banden zwischen der Anonyma und ihrem Beschützer missfällt. In dem Buch kam es für mich so rüber, dass sie sich den Typen nur gesucht hat, damit die Anderen sie in Ruhe lassen.
    An zarte Gefühle kann ich mich da nicht erinnern und das ist mir dann zu bekitscht.
    Manche Menschen sind furchtbar einfach, andere sind einfach furchtbar

  3. #3
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    Ich würde ihn mir nicht mal im Fernsehen anschauen wollen.

    Was soll dieser Film? Es ist ja wohl Unsinn zu glauben, dass nur die Russen damals in Berlin Frauen ************ haben. Von den Nazis weiß man nicht nur das, sondern noch viel Schlimmeres. Das passiert immer und in jedem Krieg dieser Welt.

    Wenn es im Krieg passiert, dann ist das auch nur eine Maßnahme, um den Feind zu zermürben. Leider.

    Besonders aufgeregt hat mich persönlich allerdings, dass sich auch die UN-Friedenstruppen in Afrika letztes oder vorletztes Jahr daran beteiligt und Frauen ************ haben.

    Wobei das Grauenhafteste für mich immer noch in glaube Argentinien (also da wo die ganzen geflüchteten Nazis sich dann an der Foltermaschinerie beteiligten) passiert ist. Da hab ich mal eine Dokumentation gesehen und es wurde berichtet, dass Frauen bei einer Foltermethode lebendige Ratten in die Vagina gesetzt wurden. Ich werde das nie vergessen. Zeigt es doch, dass der Mensch zu jeder unvorstellbaren Grausamkeit fähig ist.

  4. #4
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    Zitat Zitat von Nicht_der_Papa Beitrag anzeigen
    Was soll dieser Film?
    Ich finde es prinzipiell gut, wenn man bislang unter den Teppich Gekehrtes / tabuisierte Themen ans Tageslicht holt, und warum sollte das nicht in Form einer Verfilmung des Buches eines Opfers sein!? Wenn da allerdings eine romantische love story hinzugedichtet wird, finde ich das geschmacklos. Das würde ich als totale Verharmlosung und somit als einen Schlag ins Gesicht der Frauen empfinden, die es nicht wie Anonyma "schafften", dem täglichen Terror durch "den Feind" auch noch etwas Gutes abzugewinnen.

    Zitat Zitat von Nicht_der_Papa Beitrag anzeigen
    Es ist ja wohl Unsinn zu glauben, dass nur die Russen damals in Berlin Frauen ************ haben.
    Das behauptet doch keiner...

    Zitat Zitat von Nicht_der_Papa Beitrag anzeigen
    Besonders aufgeregt hat mich persönlich allerdings, dass sich auch die UN-Friedenstruppen in Afrika letztes oder vorletztes Jahr daran beteiligt und Frauen ************ haben.
    Das habe ich gar nicht mitbekommen...

    Zitat Zitat von Nicht_der_Papa Beitrag anzeigen
    Wobei das Grauenhafteste für mich immer noch in glaube Argentinien (also da wo die ganzen geflüchteten Nazis sich dann an der Foltermaschinerie beteiligten) passiert ist. Da hab ich mal eine Dokumentation gesehen und es wurde berichtet, dass Frauen bei einer Foltermethode lebendige Ratten in die Vagina gesetzt wurden. Ich werde das nie vergessen. Zeigt es doch, dass der Mensch zu jeder unvorstellbaren Grausamkeit fähig ist.
    In Argentinien gab es während der Militärdiktatur zwar auch Folter, aber Du meintest wohl Chile. Bei Wiki gibt's dazu einen Artikel, den man sich nicht unbedingt antun muss, aber falls es doch jemanden interessiert: http://de.wikipedia.org/wiki/Folter_...chte_der_Opfer

    Ist zwar völlig OT, aber ich muss sagen, seit ich damals, als ich noch jung war, "Der Musterschüler" gelesen habe, mag ich Stephen King gar nicht mehr. Aufgrund der der Art und Weise wie er beschrieb, wie weibliche KZ-Häftlinge gequält wurden, ist mir dieser Autor menschlich nicht mehr ganz geheuer. Er hat zwar nichts geschrieben, was nicht bereits bekannt war, aber m.E. hätte seine story auch mit anderen Bildern funktioniert... Ich persönlich will die perversen Ideen und Bilder, die die "Künstler" in den Medien zu Geld machen, einfach nicht in mich aufnehmen und dadurch nervös/ängstlich werden oder abstumpfen, daher konsumiere ich inzwischen überhaupt keine Horror- und Psychothriller mehr.

    Der Film Anonyma ist natürlich was anderes, aber dennoch kann ich mir nicht vorstellen, diesen Film im Kino zu sehen. Die Vorstellung befremdet mich vollkommen. Zum einen sind mir die Gefühle, die diese Thematik in mir auslöst, zu intim als dass ich damit in der Öffentlichkeit klarkäme. Und zum anderen ist Anonyma für mich einfach kein Film für's Kino bzw. eine Riesenleinwand, High Quality Surround Sound und Cola, Nachos mit Käsesoße und womöglich noch Popcorn-Geraschel... Die Kinoatmosphäre würde meinem Empfinden nach den von Peppermintpatty genannten voyeuristischen Eindruck nur verstärken... Nein, Danke.
    Geändert von Nekochan (16.10.08 um 01:59:33 Uhr)

  5. #5
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    Ich könnt mich grad so ärgern, man versucht aus etwas ganz Besonderem mal wieder einen billigen Kassenschlager zu machen.

    NdP, Du hast den Sinn dieses Buches völlig verkannt.

    Ich kopiere hier einen Bericht herein, der ca. vier Jahre alt ist. Eine Antwort, ob ich mir den Film ansehen werde, erübrigt sich dann. Betonen möchte ich, dass ich durchaus das Recht habe, diesen Bericht hier zu zeigen.

    "Eine Frau aus Berlin" schildert das Leben einer Frau IN Berlin aus Tages des Grauens und des Hungers.
    Es ist schwer jetzt, über dieses Buch zu schreiben, der dem Inhalt würdig wäre und ich hab lange überlegt, ob ich es überhaupt machen soll, ob man nicht einfach das Buch selbst für sich sprechen lassen sollte.

    Und doch will ich es versuchen, weil gerade diese „Frau in Berlin“ stellvertretend für eine ganze Generation von Frauen nicht „totgeschwiegen“ werden soll.
    Das Buch entstand anhand von Tagebuchaufzeichnungen aus dem Zeitraum vom 20. April bis 22. Juni 1945 und es ist erschütternd und zutiefst aufwühlend, diese Aufzeichnungen zu lesen.

    Dabei sind die Schilderungen keineswegs reißerisch, sondern geradezu erschreckend in ihrer Nüchternheit.
    Recht viel mehr, als dass die Autorin damals so um die dreissig Jahre gewesen sein muss, wird über die Verfasserin nicht bekanntgegeben; sie selbst wollte es so. Letztlich ist es auch zweitrangig, denn ich denke, dass diese Aufzeichnungen das Leben sehr vieler Frau dieser Generation beschreiben. Sie geben uns, die wir das Glück hatten, in Frieden und Freiheit aufzuwachsen und zu leben, tiefe Einblicke in das Herz und die Seele vom Hunger gebeutelter und missbrauchter Frauen.

    Wie schon erwähnt, erschrickt man auf den ersten Eindruck hin über die nüchterne Erzählweise, über die illusionslose Einschätzung der Lage, angesichts der Tatsache, was diesen Frauen damals angetan wurde. Doch kommt einem beim Lesen immer mehr die Erkenntnis, dass diese Nüchternheit, ja fast schon Gelassenheit, eine Art Selbstschutz gewesen sein muss, ein Schutzschild der Seele, sozusagen. Nur auf diese Art kann man Derartiges wohl halbwegs unbeschadet überstehen.
    Mir imponiert die Stärke der Autorin ungemein. Fast gefühllos schildert sie erbarmungslose **************en, den Kampf gegen den Hunger, die entsetzliche Angst vor dem, was kommen wird.

    Sie klagt nicht und sie urteilt und sie verurteilt nicht, sie nimmt an, was das Schicksal ihr auferlegt. Schwülstige Worte, aber sie treffen in diesem Fall den Kern. Nur ganz vereinzelt schreibt sie von Tränen, doch man merkt beim Lesen, wie sie sich praktisch augenblicklich wieder aufrichtet, durchatmet und den Tatsachen ins Auge sieht. Anzeichen von Selbstmitleid sucht man in diesem Buch vergebens und gerade das ist es, was so tief beeindruckt.
    Trümmer, verhungerte Kinder, „halbe“ Männer, Selbstmorde aus Angst und Verzweiflung, Krankheit und Seuchen, der täglich neue Kampf ums Überleben und die Ungewissheit, was morgen sein würde, geschwächte und geschändete Frauen bestimmten das Bild dieser Zeit. Gleichzeitig die Ohnmacht, gegen all das aufzubegehren.

    Für eine Frau meiner Generation ist es unvorstellbar, sich für Brot zu „verkaufen“. Doch der moralische Zeigefinger ist hier unangebracht. **************en waren „normal“; wer mag es da einer Frau verdenken, wenn sie versucht, sich ihren Peiniger auszusuchen und halbwegs „Nutzen“ daraus zu ziehen, sich das Überleben zu sichern und gleichzeitig Schutz bei ihm zu suchen? Paradox – und doch irgendwie schlüssig. Genauso unvorstellbar, darüber auch noch zu witzeln – Galgenhumor nennt man das wohl. Auch etwas, was das Überleben und Durchhalten erleichtert und darum eben auch legitim; der Zweck heiligt die Mittel!
    Weitere Worte über den Inhalt dieses Buches halte ich für unangebracht, weil man ihm strenggenommen sowieso nicht gerecht werden kann.

    Vielleicht noch der Hinweis, dass man schon einiges verkraften können sollte, wenn man die „Frau in Berlin“ lesen möchte und man sollte es auch nur dann lesen, wenn man ehrliches Interesse für die Nöte der Frauen damals aufbringen kann; Sensationsgier ist auf jeden Fall unangebracht und taktlos und das ist ganz sicher auch nicht der Sinn dieses Buches.

  6. #6
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    Zum Einen- mindestens einen solchen Film gibt es schon. Aus der Nachkriegszeit. Mit Marlene. Und damals natürlich nur angedeutet.

    Zum Anderen- bin ich mir absolut sicher, dass auch heute noch tagtäglich Millionen Menschen um nicht zu verhungern Dinge tun, die wir uns nicht vorstellen können und niemals tun würden, da wir es glücklicherweise nicht müssen. Da ist ************ zu werden wohl nicht das Schlimmste. (Wobei ich auch an die Mütter denke, die eine Tochter verkaufen, damit der Rest der Familie überlebt.)
    Wir leben hier nur auf der Sonnenseite des Lebens.

    @Nekochan
    2004 deckten UN-Ermittler dann auch noch auf, dass Blauhelmsoldaten kongolesische Mädchen zur Prostitution gezwungen haben. 72 Fälle wurden untersucht und 20 dokumentiert. Die Ermittler kamen zu dem Schluss, dass die ***uelle Ausbeutung Minderjähriger durch Blauhelm-Truppen weit verbreitet ist, außerdem "scheinen alle größeren Einheiten betroffen zu sein“. Die Mädchen waren oft nur 12 oder 13 Jahre alt, ein, zwei Dollar bekamen sie dafür oder ein paar Eier, Brot oder etwas Marmelade. Besonders perfide war, dass es sich bei den Opfern oft um Waisen handelte, die zuvor schon von kongolesischen Milizionären ************ worden waren.
    29.07.2007
    http://www.sueddeutsche.de/ausland/artikel/841/125651/
    Dieser Artikel kann einen auch in anderer Beziehung aufregen. Die gehören mMn. alle vor ein Kriegsgericht. Nicht nur wegen den Mädchen.


    Und auch die Blauhelm-Einheiten im Kongo sind zu trauriger Berühmtheit gelangt: Aus ihren Reihen wurden zahlreiche **************en an Frauen aus der Bevölkerung begangen. Auch diesen Vorwürfen sind die Inspektoren nachgegangen – als Bericht an die UN-Generalversammlung ist eine Zusammenfassung der Untersuchungsergebnisse sogar auf den offiziellen UN-Seiten im Netz zu finden.



    Angehörige von UN-Friedenstruppen und Mitarbeiter von Hilfsorganisation vergehen sich nach Angaben von Save the Children in Krisengebieten wie Haiti, dem Sudan und der Elfenbeinküste in erschreckendem Umfang an Kindern. Unter den Opfern seien auch Kinder im Alter von erst sechs Jahren, wie die britische Hilfsorganisation in einer in London veröffentlichten Studie mitteilte. Die Kinder würden im Austausch gegen Lebensmittel, Seife oder Mobiltelefone zu ***uellen Handlungen gezwungen. Der Missbrauch habe ein "bedeutendes Ausmaß" erreicht. Der zuständige UN-Sprecher Nick Birnback nannte die Missbrauchsfälle "völlig inakzeptabel".
    Dienstag, 27. Mai 2008
    http://www.n-tv.de/970057.html
    http://www.schutzkreis.de/?p=30339

    Kekse gegen ***
    http://www.oneplanetmedia.de/2007_01_01_archive.html

  7. #7
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    Zitat Zitat von Nicht_der_Papa Beitrag anzeigen
    Zum Anderen- bin ich mir absolut sicher, dass auch heute noch tagtäglich Millionen Menschen um nicht zu verhungern Dinge tun, die wir uns nicht vorstellen können und niemals tun würden, da wir es glücklicherweise nicht müssen. Da ist ************ zu werden wohl nicht das Schlimmste. (Wobei ich auch an die Mütter denke, die eine Tochter verkaufen, damit der Rest der Familie überlebt.)

    Das bestreitet doch auch niemand und genau darum geht es ja in diesem Buch, nämlich um eine ganze Generation von Frauen und ich denke, man kann die Menschen, die heute solches Elend erleben müssen, da ruhig mit einschließen.

  8. #8
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    NdP, vielen Dank für die interessanten Links.


    Zitat Zitat von Nicht_der_Papa Beitrag anzeigen
    Zum Einen- mindestens einen solchen Film gibt es schon.
    Wenn's danach ginge, würden wohl kaum mehr neue Filme produziert werden...

    Weshalb genau willst Du den Film Anonyma denn keinesfalls sehen?

  9. #9
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    Ich hab gestern den Trailer im Kino gesehen.
    Bin unschlüssig. Ich finde der Film wird dem Thema nicht ganz gerecht. Er wirkt recht oberflächlich auf mich. Auf DVD würde ich ihn mir aber schon angucken, da mich das Thema interessiert.
    Ich war nur etwas verwundert, dass ich gestern zwei Trailer zu sehen bekam und beide Kriegsfilme waren (Valkyrie und eben Anonyma). Das Thema scheint gerad wirklich "in" zu sein.

  10. #10
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    Weil ich es schon lange hasse mir zu bestimmten Themen Unterhaltungsfilme anzusehen und dieser Film enthält gleich zwei solcher Themen.

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