PABA und Oxybenzone

[Erin]

Hallo Dr. Gers-Barlag,
obwohl ich meine Haut gerne vor vorzeitiger Hautalterung schützen möchte, habe ich manchmal Angst, der Haut mit UV Filtern mehr zu schaden als zu nützen. Besonders duch den Warnhinweis bei Oxybenzone bin ich immer verunsichert, obwohl ich bei mir keine Allergie oder Unverträglichkeiten feststellen konnte. Besonders bei US Produkten habe ich festgestellt, daß vorwiegend Oxybenzone eingesetzt wir. Gibt es hierfür einen "guten" Grund oder muß ich langfristige Schäden befürchten. Und was ist mit PABA, wird dieser Stoff überhaupt noch eingesetzt?
Nochmals herzlichen Dank ... Erin

[Dr Gers-Barlag]

Sehr geehrte Frau Erin

Alle UV-Filter, die Sie in europäischen Produkten zum Schutz der Haut finden, sind im Rahmen ihrer Zulassung auf ihre Verträglichkeit und ihre Sicherheit geprüft und bewertet worden. Die Zulassung besagt dabei auch, dass kein gesundheitsrelevantes Ergebnis entgegensteht. Im Falle des Benzophenons hat das Gremium festgelegt, dass ein Hinweis zur Verwendung dieses Filters angebracht werden muß.

Neben der Zulassung der einzelnen UV-Filter wals Substanzen werden die Lichtschutzprodukte auch im weiteren Verlauf der Entwicklung intensiv durchleuchtet und abgetestet. Die Sicherheit wird damit gewährleistet.

Bei PABA Filtern hat es im Gegensatz zu anderen UV Filtern Erkenntnisse gegeben, die zu einer sehr geringen Verwendung der Substanz geführt haben. In den USA gab es sogar lange Zeit Produkte, die besonders herausstellten, dass sie kein PABA enthielten. In Europa trat der Verzicht auf die Verwendung schon vorher in Kraft. Daten zu der Begründung der Nichtverwendung haben mir allerdings nicht vorgelegen. Angesichts potenter und sicherer alternativer UV-Filter stellt sich die Frage jedoch nicht nach einer Wiederverwendung.

Mit freundlichen Grüßen

Heienr Gers-Barlag

[Erin]

Hallo Dr. Gers-Barlag,
vielen herzlichen Dank für Ihre ausführliche Antwort. An einer Stelle möchte ich gerne noch einmal nachhaken:
Warum hat das Gremium beschlossen, für Benzophenone einen Hinweis anzubringen ?? Dient das als Warnhinweis, weil der UV Filter weniger veträglich ist als andere ?? (Ich habe immer Angst, mir dadurch vielleicht eine Allergie "heranzuschmieren", obwohl ich zur Zeit bezophenone-haltige Produkte gut vertrage) Würden Sie persönlich andere UV Filter beorzugen ?? Und wenn ja, welche ??
Tauschend Dank ... Erin

[Dr Gers-Barlag]

Liebe Frau Erin

Ich hatte Sie nicht vergessen, sondern ich wollte vor der Antwort noch ein wenig im Hause recherchieren, ob meine Erinnerung mich auch nicht trügt. Immerhin liegt der Entscheid über das Aufdrucken eines Hinweises mehr als 20 Jahre zurück.

Mit dem Benzophenone verhält es sich so, dass in den ersten Erfahrungen Hinweise auf eine mögliche Sensibiliserung durch diesen UV-Filter vorlagen. Zur Sicherheit hat man sich damals für die Zulassung in Verbindung mit dem Hinweis entschieden. Benzophenon taucht auch in der Tat in einigen Publikationen als Photoallergen auf, wobei diese Fälle in der Praxis sehr selten sind. (Anderenfalls würde die Zulassung sofort zurückgenommen.) Es ist auch so, dass der UV-Filter in den USA über lange Zeit der einzige, weit verbreitete UVA Filter war und noch ist. Er wurde in fast allen Sonnenschutzprodukten eingesetzt und über besondere Auffälligkeiten wird nicht berichtet.

Die zweite Frage nach meiner persönlichen Einschätzung der Substanz kann ich damit beantworten, dass wir Benzophenone hier nicht in Produkten zum Lichtschutz einsetzen. Dabei ist der wichtigste Grund, dass die Wirksamkeit mittlerweile von alternativen Substanzen deutlich übertroffen wird.

Mit freundlichen Grüßen

Heiner Gers-Barlag