Wir führen auch seit über 2 Jahren eine Fernbeziehung, und bei uns heißt fern meist richtig fern... rund 7000 km mit einem großen Ozean dazwischen. Schon wenn er hier irgendwo in Europa ist, fühl ich mich ihm näher.

Wir haben aber das feste Ziel, zu heiraten und zusammenzuziehen. Bis dahin müssen wir beide aber noch einiges an Arbeit investieren und Geld zurücklegen, und das Auswandern (für mich) will gut geplant sein. Wir geniessen es immer, zusammen zu sein, und jeder Abschied tut weh, aber ich nutze auch die Zeit, die wir nicht zusammen sind, bewusst. Wenn er hier bei mir ist, plan ich alles so, dass ich möglichst viel Zeit mit ihm verbringen kann, wenn er fort ist, habe ich wieder mehr Zeit für Freunde, Hobbies, Sport und Nebenjob.

Wir telefonieren selten, aber täglich gehen mehrere SMS hin und her und mehrere Mails die Woche. Wir erzählen nicht jedes Detail aus unserem Leben, wir beschränken uns auf die wichtigen Dinge, die uns beide angehen, oder die Dinge, die uns wirklich bewegen. Wir vertrauen uns komplett. Tägliches Telefonieren, gar zu verabredeten Zeiten, wäre mir persönlich zu stressig, vor allem, wenn man noch die Zeitverschiebung bedenkt. Und wir wollen unsere Herzen sicher nicht mit negativen Gefühlen belasten.

Ich vermisse ihn, aber das Gefühl des Verbundenseins ist viel größer als das der Trennung.

Ich denke, dass sind die wichtigsten Dinge, wenn man eine Fernbeziehung führt: nicht nur die gemeinsame Zeit als wertvoll zu empfinden, sondern auch die Zeit des Alleinseins; eigene Interessen; der interessante Austausch ohne Kontrolle auszuüben; Vertrauen und ein gemeinsames Ziel.

Für Eure konkrete Situation kann ich nur empfehlen, er steht mit den knappen 2 Wochenenden im Monat für Freunde, Familie und Dich sehr unter Druck. Es wird für ihn schwierig, allen Erwartungen der anderen, aber auch seinen eigenen gerecht zu werden. Da ist Frust vorprogrammiert. Kannst Du nicht ab und zu für ein paar Tage zu ihm fahren (ich habe das so verstanden, dass Du im Moment ausser Jobben und Bewerbungen nicht viel machst)? So kannst Du auch stärker an seinem Leben teilhaben, und Du kannst auch schon mal Ort und Leute kennenlernen, wenn Du ihm sowieso nachziehen möchtest.

Nochwas: definitionsgemäß sind Semesterferien zweimal pro Jahr...