Motivation

[SiGuenther]

Hi!

Wie war das früher oder wie ist das jetzt bei euch mit der Motivation in der Schule - Klasse 12/13?

Ich kann mich erinnern, dass ich zu diesem Zeitpunkt schon fast die Schnauze voll hatte. Wenn morgens der Wecker klingelte, und vielleicht auch noch Mathe als erste Stunde auf dem Programm stand, hätte ich heulen können.

Trotzdem habe ich nicht geschwänzt oder mit den Hausaufgaben oder dem Lernen gebummelt.
Zwar hatte ich noch keine konkreten Pläne für nach dem Abi, aber da man mich offenbar für dazu fähig hielt, wollte ich es auch machen. Außerdem hätten meine Eltern mir natürlich was erzählt, wenn ich nicht "brav" gewesen wäre.

Meine "Motivation" bestand also zum Einen darin, dass ich einfach gemacht habe, was alle anderen in meinem Jahrgang auch gemacht haben, und zum Andere aus Angst.

Wenn ihr euch jetzt mal einen Schüler vorstellt, der weder vor seinen Eltern, noch vor einer ungewissen, brotlosen Zukunft Angst haben muss. Der gnadenlos faul ist, sich noch nie im Leben zu irgendetwas überwinden musste und auch keine Veranlassung sieht, dies in Zukunft zu tun.
Wie würdet ihr so jemanden motivieren? Ich frage natürlich ganz hypothetisch, ich kenne solche Leute nicht

Liebe Grüße
Silke

[Nisifeh]

Wenn ihr euch jetzt mal einen Schüler vorstellt, der weder vor seinen Eltern, noch vor einer ungewissen, brotlosen Zukunft Angst haben muss. Der gnadenlos faul ist, sich noch nie im Leben zu irgendetwas überwinden musste und auch keine Veranlassung sieht, dies in Zukunft zu tun.
Wie würdet ihr so jemanden motivieren? Ich frage natürlich ganz hypothetisch, ich kenne solche Leute nicht

Liebe Grüße
Silke

Ich würde ihn vermutlich darüber motivieren, dass es plötzlich SINN macht, den Hintern hochzukriegen und etwas zu leisten. Weil ihm ansonsten gewisse sicher gewähnte Vorzüge (auch die Aussicht auf eine sorgenfreie Zukunft) abhanden kämen.

Viele Grüße
Nisi

[SiGuenther]

@Nisi, das funktioniert nicht, weil Schüler X (genauso wie Y, Z und A) genau weiß, dass ihm die Eltern immer irgendwo ein warmes Plätzchen verschaffen können. Entweder auf einer Bezahl-Uni oder in der eigenen Firma. *seufz*

[Exuser59]

Also meine Motivation war erstens, dass ich schon immer auf eigenen Füßen und nie später mal von einem Mann abhängig sein wollte. D.h. ich wusste, dass ich studieren wollte, dass ich dafür das Abi brauchte und hab die "Alternative" (damals, in meinen naiven Augen ) Hausfrau und Mutter als sehr motivierend empfunden.

Zweitens hatte ich damals einen Freund, der ein sehr guter Schüler war und ein Jahr vor mir das zweitbeste Abi seines Jahrgangs gemacht hatte. Das hat mich auch angespornt.

In Deinem Fall jetzt ist es aber echt verdammt schwer mit der Motivation... Vielleicht kann man die Person durch ihren Stolz anstacheln? So in etwa: "Willst Du nicht auch was erreichen in Deinem Leben? Willst Du nur auf der faulen Haut liegen?"

[Nisifeh]

@Nisi, das funktioniert nicht, weil Schüler X (genauso wie Y, Z und A) genau weiß, dass ihm die Eltern immer irgendwo ein warmes Plätzchen verschaffen können. Entweder auf einer Bezahl-Uni oder in der eigenen Firma. *seufz*

Warum hast Du dann den Ehrgeiz, solche Schüler motivieren zu wollen? Das wird dann entweder irgendwann das Leben tun, oder sie kommen damit durch.

Sorry, ich bin heute irgendwie so lakonisch drauf.

[SiGuenther]

@Planta

Zweitens hatte ich damals einen Freund, der ein sehr guter Schüler war und ein Jahr vor mir das zweitbeste Abi seines Jahrgangs gemacht hatte. Das hat mich auch angespornt.

Meine beiden besten Freundinnen waren auch solche Überflieger. Das motivierte mich jetzt nicht zu Hochleistungen, aber ich hätte es schon als peinlich empfunden, eine Versagerin zu sein.

Und stimmt, in meiner Familie, von seiten meiner Mutter her, wurde der Unabhängigkeitsgedanke auch sehr geschätzt.

Was Schüler X betrifft, würden seine Antworten lauten: "Natürlich will ich selbst etwas erreichen und auf eigenen Beinen stehen. Fleiß und harte Arbeit sind ganz wichtige Dinge im Leben!"
Und tatsächlich tun würde er - nix!

@Nisi, blöderweise kriege ich Geld dafür - es ist mein Job

[Lipsy]

Mir ging es so ähnlich wie dir: kein Bock aber trotzdem machen.
Letztendlich motiviert hat mich der von meiner Mutter eingetrichterte Gedanke an eine bessere Chance im Leben und mehr Freiheit als sie hatte *wink* und vor allem, weil ich nicht blöde bleiben wollte. Ich kann es nicht leiden, als der Versager dazustehen und hätte mich in Grund und Boden geschämt, wenn ich kein oder ein schlechtes Abi gemacht hätte.
Nicht vor anderen, aber vor mir selbst.

[SiGuenther]

@Lipsy, muss ja nicht unbedingt Abi sein. Es gibt keinen Grund, sich für einen guten Realschulabschluss oder einen guten Hauptschulabschluss zu schämen, aber schämen sollte man sich, wenn man eins davon machen will und sich dann auf den Popo setzt und auf die Fee mit dem Zauberstab wartet.

Ich kenne eine Schülerin, die mit Hauptschule begann, in Klasse 7 die Aufnahmeprüfung für die Realschule machte, sich dann nach dem Abschluss in Klasse 10 weiter durch ein Fachabitur biss und nun BWL studiert.
Zwischendurch war sie weißgott nicht die Fleißigste und Bravste, aber als es drauf ankam, konnte sie sich gewaltig zusammenreißen.
Da hat der Papa allerdings auch deutlich verlauten lassen, dass sie in seiner Firma keinen Job kriegt, wenn sie nicht den entsprechenden Abschluss hat

[Nicht_der_Papa]

....das funktioniert nicht, weil Schüler X (genauso wie Y, Z und A) genau weiß, dass ihm die Eltern immer irgendwo ein warmes Plätzchen verschaffen können. Entweder auf einer Bezahl-Uni oder in der eigenen Firma. *seufz*

Dann ist deine Frage doch eigentlich ziemlich überflüssig.

[Drosophila]

Hm, wenn alles nichts hilft, würde ich ihn (subtil ) darauf hinweisen, dass das holde Weibsvolk im Regelfall erfolglose (weil faule) Dummbatzen weder prickelnd noch hocherotisch findet [img]http://smiliestation.de/smileys/***/75.gif[/img]

LG
Droso