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Thema: Fridolin Pfanner - Held oder Schurke?

  1. #21
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    Irgendwie hat das was von Profilneurose .... der wollte Aufmerksamkeit ... sonst wäre er ohne ein Lebenszeichen in der Weltgeschichte verblieben ...

    Choco

  2. #22
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    Was kannst du verstehen, Jan? Dass jemand ausbricht aus seinem Leben? Dass er dies dann nicht seinen Liebsten sagt?

    Ich kann verstehen, dass jemand ausbricht aus seinem Leben. Was anderes machen möchte.

    Aber warum heimlich? Aus Angst, dann doch noch "bekehrt" zu werden? Aus Angst, Stellungnahme abzugeben oder Erklärungen? Aus Angst, Tränen bei den Menschen zu sehen, die sich um einen sorgen, die einen lieben, die man vielleicht sogar selbst liebt?

    Für mich gehört dass aber dazu. Solche Gespräche sind schwierig. Sicher nichts, was man auf die leichte Schulter nehmen kann. Aber sie gehören dazu. Etwas Altes abschließen, um etwas Neues zu beginnen. Nicht nur auf der körperlichen Ebene, sondern auch auf der emotionalen. Einen emotionalen Schlußstrich ziehen. Die Zurückgelassenen nicht im Ungewissen lassen. Sich selbst von einer emotionalen Last befreien.

    Das wäre gut. Das machen viele. Da wäre er nun nicht der Einzige. Viele glauben, woanders ihr Glück machen zu können. Sogar RTL hat darüber schon eine Serie gemacht.

    Aber so ein kleiner feiger Kerl. Der jetzt auch noch "unter Tränen" ein Buch schreibt. Hallo. Nein. Kein Verständnis. Null.
    Liebe Grüße

    Cara

    "Du bist gerade 82 geworden. Du bist immer noch schön und begehrenswert. Wir leben seit 58 Jahren zusammen und ich liebe Dich mehr als je zuvor. Erst kürzlich habe ich mich erneut in dich verliebt" (André Gorz, aus Brief an D)

  3. #23
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    "Der Fridolin, der schielt beim Abhauen noch nach hinten und schaut, ob ihm die anderen auch ja zugucken, meint einer. Das wirkliche Abenteuer des Fridolin Pfanner ist nicht die Flucht selbst, es ist ihre Inszenierung."


    Genau so sehe ich das auch. Wenn er schon keinem sagt, dass er abhaut, dann hätte er ja wenigstens so konsequent sein können, für immer die Klappe zu halten...




    Ansonsten bin ich auch der Meinung, ein Zettel - "Ich gehe weg" - hätte der Familie einiges an Leid erspart und wäre nicht zu viel verlangt gewesen.

  4. #24
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    Vielleicht hat er nicht gelernt über seine Emotionen zu reden. In einem so kleinem und beengtem Umfeld wie dem seinen, redet man über solche Dinge nicht. Ich kenne das von dem Kaff, in dem ich aufgewachsen bin. Wir waren die Hinzugezogenen und insofern waren wir sowieso "anders" aber mein damals bester Grundschulfreund kam aus einer Familie, die in dem Ort sehr verwurzelt war. Da ging es nur um das "Was sollen die anderen denken" oder das "Wie stehen wir vor den anderen da". Zum Glück ist mein Schulfreund rechtzeitig ausgebrochen, also bevor der Leidensdruck zu gross geworden ist. Andere sind geblieben und haben sich dem Suff hingegeben. Einer hat bei seiner Pensionierung sein Outing gehabt und ist dann mit seinem Freund nach München gezogen. Wie lange hat er gelitten und gedacht, dass er es seiner Familie und sich nicht antun kann. Nur so ein Beispiel zum Verständnis...

    So macht es eben jeder auf seine Art. Und was ist schon feige? Wer definiert, was feige ist? Derjenige, der nach Konventionen handelt und aus Angst vor Verlust in einer Beziehung bleibt? Wenn ich wirklich gehen will, gehe ich. Auch ohne großen Abschied. Das kann ich verstehen... auch wenn ich es nicht so machen würde.

    Und was sind denn "seine Liebsten"? Eine Definition die von den "Liebsten" erstellt wurde? Wer sagt denn, dass sie die "Liebsten" waren?
    Geändert von Delete (13.11.08 um 13:16:28 Uhr)

  5. #25
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    Jan, ich verstehe Leidensdruck durch andere in so kleinen Käffern. Und ich glaube auch, es hängt nicht immer mit der Größe des Kaffs zusammen. Dieses Was sollen die anderen denken? ist oft vorhanden. In jeder Schicht (ist nicht abwertend gemeint), an jedem Ort.

    Und ich persönlich finde es durchaus konsequent, wenn jemand, der sich woanders ein neues Leben aufbauen will, auch geht. Keine Frage. Wie geschrieben, so selten ist es nicht

    Nur, Jan, hier ist es was anderes. Ich gehe mal nach dem Bericht, der uns allen hier vorliegt. Der wurde ja nicht gemoppt, ist keiner, der sich outen wollte und jahrelang litt. Er wollte lt. seinen eigenen Aussagen (Süddeutsche Zeitung) »Ich will eine ausgewogene und gesunde Ernährung sowie eine absolute körperliche Fitness erreichen, keinen Alkohol trinken, außer gewisse Situationen erfordern eine Ausnahme. Mein vorläufiges und vorrangiges Hauptziel ist, Spanisch in Schrift und Sprache zu erlernen.« Auch wolle er "seine Träume und Sehnsüchte realisieren". Meine Güte, wer will das nicht. Jeder, jeden Tag. Nur sind manche dabei rücksichtsvoller zu ihren Mitmenschen.

    Ebenso hat er auch von seiner eigenen Vermisstenmeldung gehört. Was wäre einfacher gewesen, als sich zu melden? Dann zu schreiben: "Hallo Leute, ich bin hier. Ich wusste, mir wäre der Abschied von euch so unglaublich schwer gefallen, dass ich still und heimlich gegangen bin. Macht euch keine Sorgen. Mir geht es gut und ich lebe mein Leben, wie ich es will!"

    So was geht. So was schreibe ich dir hier in 5 Min. am Rechner. Alle hätten es gewusst, einige hätten Wut, andere wären traurig. So ist das Leben. Dies zu den "Liebsten". Liebsten ist sicher eine Definition. Aber man hat immer welche, die man lieber hat als andere. Und um die lohnt es sich immer.

    @Choco: Der hat sich aber nicht selbst gemeldet. Er wurde ja an seinem Wohnort, dem Strand von Spanien aufgegriffen. Und erst da hat er sich gedacht, mal ein Buch zu schreiben. Er hat von sich aus keinerlei Lebenszeichen gesandt.
    Liebe Grüße

    Cara

    "Du bist gerade 82 geworden. Du bist immer noch schön und begehrenswert. Wir leben seit 58 Jahren zusammen und ich liebe Dich mehr als je zuvor. Erst kürzlich habe ich mich erneut in dich verliebt" (André Gorz, aus Brief an D)

  6. #26
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    Wer seine Liebsten sind und ob er die liebt oder nicht ist doch egal, es haben sich Leute um ihn gesorgt und Zeit damit verschwendet, ihn zu suchen und sich um ihn Gedanken zu machen.
    Wie einige schon schrieben, ein Zettel hätte gereicht.
    Die Dummheit hat aufgehört, sich zu schämen.

  7. #27
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    Vielleicht denken Männer anders als Frauen? Es sind doch meistens Männer, die mal eben zum "Zigaretten holen" gehen und auf Nimmerwiedersehen verschwinden. Wer weiss...

  8. #28
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    Vielleicht denken Männer mehr an sich selbst...
    Die Dummheit hat aufgehört, sich zu schämen.

  9. #29
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    Zitat Zitat von LieseLotte Beitrag anzeigen
    Vielleicht denken Männer mehr an sich selbst...
    Du drückst aus, was ich dachte

  10. #30
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    zwar kann ich nachvollziehen, daß man aus seinem leben ausbrechen möchte, grade, wenn man in einem eher spießigen, einengenden umfeld lebt, aber auf so eine art...das ist für mich nicht in ordnung. daran ist absolut nichts heldenhaft!

    nicht über gefühle reden können hin oder her - sowas soll es übrigens auch bei frauen geben - sich einfach aus dem staub machen wenn man weiß, daß sich andere um einen sorgen finde ich verantwortungs-, rücksichtslos & feige.

    darüber dann auch noch ein buch zu schreiben & damit quasi zu protzen toppt das ganze m.M.n. noch.
    ja sam sanjala tvoje poljupce

    but oh baby baby baby baby when you love me i can´t get enough
    & i wanna spread the news if it feels this good getting used
    oh you just keep on using me until you use me up

    samo da znas nisam luda da mislim na tebe

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