Clement ist aus der SPD ausgetreten

[Cara]

Meine Güte. Was für eine Farce. Da wird diskutiert, da wird besprochen, da werden Sitzungen abgehalten. Da wird ein Verfahren eingeleitet. Mit dem Ergebnis, Clement eine Rüge auszusprechen. Eigentlich gut bedient für ihn, der der Partei alles verdankt und die Partei auch ist.

Aber dann, dann will er nicht mehr und tritt aus. Ein altersstarsinniger zorniger alter Mann.

Was für eine Farce. Ich vermute, er wollte von selbst austreten und sich nichts sagen lassen. Dennoch: Bei einigen Dingen muss das Gemeinwohl, die Ziele der Partei höher stehen als die Ansichten des Privatmannes Clement. Da kann man nicht mit Gewissen argumentieren. In seiner Position nicht. Da hat er sich klar vertan, als er von der Wahl Ypsilantis abriet.

Eigentlich muss man die Partei momentan nur machen lassen. Sie zerstören sich selbst aufs Beste.

[Corinne]

Ganz schöner Abstieg, und früher habe ich mal große Stücke auf den gehalten, als er noch Wirtschaftsminister war. Sicher hat er sich unter Druck gesehen für den Ausstieg, durch die Kritik an den Plänen von Frau Ypsilanti und den darauffolgenden Tadel der Schiedskommission. - Ich bin ja schon mal auf die Wahlen im nächsten Jahr und die Ergebnisse für die SPD gespannt .

Corinne

[Delete]

Ich find ihn Klasse... die Ypsilaniti ist m.E. ein machtgeiler Drachen. Gut, dass er von ihrer Wahl abgeraten hat. Wo kämen wir denn hin, wenn alle kuschen nur um eine Wahl zu gewinnen. Bedenklicher Ansatz, zu behaupten, die Ziele der Partei seien wichtiger. Und die Rüge von der Kommission ist ein heftiges Ding. Mir zeigt es, dass die SPD nur noch ein Haufen von nichts sagenden, klüngelnden Hohlköppen ist. Alleine Kurt Beck würde mich davon abhalten jemals wieder zu wählen. Clements ist für mich einer der wenigen SPD Leute, die Charisma und Stärke haben.

[HopiStar]

Die SPD schiebt sich so weit ins Abseits, wie es wohl keine andere Partei mit ihnen machen könnte.

Es ist natürlich eins, wie man mit Kritik und Rügen umgeht aber es ist auch eins, wie man sie ausspricht. Und im Grunde finde ich, das interne Machtgerangel und Rügen, Tadeln etc hat nicht nach aussen zu dringen und die potentiellen Wähler abzuschrecken, weil einfach kein konstantes "Personal" da ist.

[Delete]

Das finde ich auch, hopi.

[Maureen]

Genau meine Meinung, Jan!

[Cara]

Jan, dem kann ich so absolut nicht zustimmen. Clement hat die Wähler nicht vor Ypsilanti gewarnt, weil sie ihm persönlich missfällt (dies wohl auch) oder ein machtgeiler Drachen ist (machtgeil ist wohl jeder Politiker, Clement hat sich da auch nicht immer fein angestellt).

Der Grund für die Warnung war doch wohl der: Ypsilanti wollte in Hessen den Ausstieg aus der Atomkraftindustrie und keine weiteren Kohlekraftwerke. Deshalb hat er vor ihr gewarnt.

Und dies ist bedenklich, weil er im Aufsichtsrat der RWE-Kraftwerkstocher Power AG sitzt. Da sehe ich klare Interessenskonflikte.

Weiter: Wenn jemand in einer Partei ist, dann ist es richtig, seinem Gewissen zu folgen. Aber man kann eben dann auch nicht sagen, was man als Privatmann sagen oder gerne vertreten würde. Dann wäre es reiner gewesen, aus der Partei auszutreten. Wenn die Ziele so sehr gegen die persönlichen Ziele gehen.

Ebenso dumm finde ich es, dass sich nun Leute für ihn einsetzen und er hat schon längst beschlossen, dass er austritt. Weil ihm niemand etwas zu sagen hat. Wer ist da machtgeil und kann nicht einstecken?

Die SPD zerstört sich aber nun selbst: Sie hat ja noch ein paar Verfahren wegen Parteiausschuß (die 4 Abweichler in Hessen). Wobei ich hier sage: Dagmar Metzger fand ich fair. Sie hat von Anfang an gesagt, sie folgt ihrem Gewissen und macht es auch öffentlich. Sie hat viel einstecken müssen. Sie anderen 3 haben Ypsilanti auf eine unfaire Art und Weise ins Messer laufen lassen. Jeder sollte seinem Gewissen folgen können, aber das kann und muss auch fair geschehen.

[Babs]

Stimme Cara zu 100% zu

[HopiStar]

Naja aber irgendwelche Ortsvereine, die rumschimpfen wie die kleinen Gartenzwerge für ihre 5 Minuten Macht tun ihrer Partei auch nicht gut.

[Nicht_der_Papa]

Ich find ihn Klasse... die Ypsilaniti ist m.E. ein machtgeiler Drachen. Gut, dass er von ihrer Wahl abgeraten hat.

Ehrlich gesagt finde ich diese Stellungnahme doch ziemlich disqualifizierend und enttäuschend.

Was genau findest Du klasse? Dass er sich vorher als Wirtschaftsminister durch Lobbyarbeit zum Schaden aller Bürger seine Position im Aufsichtsrat auf unsere Kosten verdient hat? Dass er seinerzeit die Netzgebühr (die wir seither monatlich zahlen dürfen) legalisiert hat und dazu fast wörtlich die Forderungen der Energiewirtschaft in den Gesetzestext übernommen hat? Dass er zuvor alles getan hat, um die Öffnung der Strom- und Gasnetze zu verhindern? Das er sich nach besten Kräften für Atomkraft und Kohlekraftwerke einsetzt? Oder dass er sich wie ein CDU-Politiker verhält?

Für mich gehört der schon lange weg.

Schade, dass so einer es sich auch noch erlauben kann, zu entscheiden, wann er gehen will.

Noch schader wie sich die Menschheit immer von den souverän wirkenden Machtmenschen täuschen lasst, die uns alle für ihr eigenes Wohl verraten und verkaufen.
Offensichtlich haben wir es dann nicht besser verdient.