Santa goes BB: Teil 9 – letzter Teil


Mrs. Claus und die Reise nach Paris


Der Ofen bullerte gemütlich vor sich, Rudolph hatte seine Hufe hochgelegt, die Oberelfe sich in einen selbstgestrickten Schal eingemummelt, Santa hatte sich seines roten Rocks entledigt und saß nun hemdsärmelig in seinem Sessel, und der Punsch und der Kakao wollten einfach nicht ausgehen – es war wirklich eine gemütliche Runde, die da in der Küche müde und kaputt, aber zufrieden zusammen saß und den Tag bei den Beauties Revue passieren ließ. „Ich bin jedenfalls froh, dass ihr alle wieder da seid“ ließ Mrs. Santa von sich hören. „Und ich bin froh, dass der Schneesturm dann doch nachgelassen hat“ meldete sich Rudolph. „Meine Nase tat ja vom vielen Dauerglühen schon weh!“
„Tja, Kinder, das ist nun mal unser Job, den Menschen ihre Wünsche zu Weihnachten zu erfüllen, und ein wenig Weihnachtsstimmung zu verbreiten“, erklärte der Weihnachtsmann. „Ach, ich glaube, die Beauties haben sich jedenfalls sehr gefreut!“ rief die Oberelfe. „Und uns allen hat es auch dollen Spaß gemacht“, fügte sie noch hinzu.
„Gibt es denn irgendetwas, was du dir wünscht?“ fragte der Weihnachtsmann nun seine Frau. „Hach“, seufzte diese, „Du weißt doch, ich bin wunschlos glücklich, jetzt, wo ihr alle heil wieder hier bei mir seid. Aber vielleicht....“ „Ja?“ ermunterte sie Santa. „Naja, für Britta und Hopi wäre es schon schön, wenn sich alle Beauties auch rund ums Jahr so gut vertragen würden, wie das heute der Fall war!“ „Da hast du recht“ bestätigte der Weihnachtsmann. „Immer wenn sie sich streiten, sind Hopi und Britta gefragt, und ich glaube, die Beauties denken immer, die beiden haben nix anderes zu tun!“ Der Weihnachtsmann nickte zustimmend. Doch dann führte er seine Gattin wieder zu seinem ursprünglichen Anliegen zurück. „Aber du, was wünscht du dir denn zu Weihnachten?“ Nun musste Mrs. Claus lachen. „Ach Santa, du bist ulkig. Weißt du noch, damals.....?“ Ganz verklärte Augen bekam sie. Nun wurden die Elfen und die Rentiere hellhörig. Bahnte sich da wieder eine der schönen Geschichten aus dem Leben des Weihnachtsmannes und seiner Frau an? „Erzählt!“ forderten sie die beiden unmissverständlich auf. Doch Mrs. Claus zierte sich etwas. Aber Santa nickte ihr auffordernd zu – und grinste dabei in seinen Bart. „Naja,“ begann Mrs. Claus... „vor vielen vielen Jahren begleitete ich meinen Mann mal auf einer seiner Weihnachtstouren. Wir landeten irgendwann mitten in Paris. Und während Santa die ganzen Schornsteine hinunter kletterte und Geschenke verteilte, schaute ich mir die Stadt an.“
„Und???“ Die Elfen konnten es kaum erwarten, wie die Geschichte weiter gehen würde. „Ich schaute mir all die schönen Geschäfte an, in denen die Menschen sich zu Weihnachten drängeln. Da gab es ein großes, bekanntes Juweliergeschäft am Place Vendôme, es heißt Boucheron. Wie das alles glitzerte, da kann nur unser Schnee hier am Nordpol mithalten“, schilderte Mrs. Santa ihre Erinnerungen von damals. „Plötzlich stand Santa neben mir, er hatte gerade in der Nähe zu tun gehabt und war schnell vom Dach geklettert, als er mich gesehen hat. Er erklärte mir, dass dies für die Menschen etwas ganz neues war: Frédéric Boucheron hatte es als erster gewagt, Diamanten und kostbare Edelsteine zu fassen und zu gravieren!“
Santa standen ein paar Tränen der Rührung in den Augen. Oder waren es Tränen der Scham? Er erhob das Wort: „Meine Frau, das wisst ihr, ist meine große Liebe. Damals versprach ich ihr, dass nur ein wunderschönes Schmuckstück ihrer Schönheit und Anmut gerecht werden würde. Ich versprach ihr, ihr ein kostbares Juwel von diesem Juwelier zu schenken!“
„Und???“ wollten die Elfen wissen. Auch Rudolph und die anderen Rentiere verfolgten die Geschichte mit gespitzten Ohren.
„Tja, abends hatte der Juwelier schon zu. Und am nächsten Tag? Auch da war geschlossen, wegen der Weihnachtsfeiertage..... und dann mussten wir auch schon abreisen, denn so viele Kinder auf der Welt warteten noch auf ihre Geschenke“ berichtete der Weihnachtsmann traurig. „Mrs. Claus hat nie ihr kostbares Juwel bekommen!“ „Aber das macht doch nichts!“ rief nun Mrs. Claus aufgeregt. „Mein schönstes Juwel habe ich doch mit dir!“ Ganz verliebt schaute sie den Weihnachtsmann an, der ebenso verzückt in ihre Augen blickte. „Meine gute Frau.... wenn ich dir schon keine Diamanten und Smaragde aus Paris zu Füßen legen kann, dann doch zumindest ein flüssiges Juwel!“ Schließlich wäre der Weihnachtsmann nicht der Weihnachtsmann, wenn er nicht immer das passende Geschenk parat hätte!
Wie aus dem Nichts zauberte Santa ein kleines, schick eingewickeltes Präsent hervor und überreichte es seiner Frau. Die wurde vor Aufregung ganz rot. „Aber Santa!“ stammelte sie. „Komm, pack es aus!“ forderte er sie auf.
Mit zitternden Fingern wickelte Mrs. Claus das Geschenk raus. Zum Vorschein kam ein stattlicher, schwerer Flakon: „Boucheron B“ staunte Mrs. Claus. „Du kennst ihn?“ fragte Santa. „Aber sicher doch!“ lächelte Mrs. Claus erfreut. „Zeder aus dem Atlasgebirge und Sandelholz aus Australien vermischen sich mit der köstlichen Süße von Patschuli. Orangenblüte, Rose Absolue und Osmanthusblumen mit ihrem bezaubernd subtilen Aprikosenduft sowie würzige Elemente machen die Komposition unwiderstehlich nicht nur für Weihnachtsmannfrauen!“ Nun staunte Santa!
„Ich danke dir, Weihnachtsmann!“ rief Mrs. Claus und gab ihrem Mann einen Kuss. „Was für ein schönes, edles Geschenk! Aber auch in diesem Jahr muss ich leider darauf bestehen, dass ich es nicht für mich alleine beanspruchen kann. Auch die Beauties sollen daran teil haben“.
Santa lachte verschmitzt: „Liebe Mrs. Claus, so lange, wie wir schon verheiratet sind – natürlich kenne ich dich gut genug, um nicht nur einen Flakon zu besorgen!“ Nein, vorausschauend wie der Weihnachtsmann nun mal war, hatte er gleich fünf Flakons für die Beauties eingeplant. Und so verriet er auch sofort das Stichwort: „Juwelen“ lautet es!
Mrs. Claus sprühte sich gleich großzügig mit ihrem neuen Parfum ein, dann aber scheuchte sie alle zum Aufbruch: „Kommt, es war ein langer Tag!“
Dankbar packten alle ihre Sachen zusammen. Die Kerzen wurden gelöscht, und Mrs. Claus klappte den Deckel der Keksdose zu. „Ein schönes Weihnachtsfest für die Beauties und ihre Familien“, „Merry Christmas“ riefen alle durcheinander. „Auf Wiedersehen Santa, auf Wiedersehen Mrs. Claus, auf Wiedersehen liebe Beauties, bis zum nächsten Jahr! Und fröhliche Weihnachten!“


.......... THE END.......