Nunja, ich finde es auch unhöflich, einen Kunden mit solchen Argumenten zurückzuweisen. Das sagt man ihm nicht so ins Gesicht.

Auf der anderen Seite ist verkaufen, wenn es denn richtig gemacht wird, eine zeitaufwändige Sache, das bedeutet, hohe Personalkosten. Beim Juwelier dauert eine Beratung ja gut und gerne mal eine halbe Stunde oder mehr. Ich kann es mir gut vorstellen, dass von seiten der Firmenleitung Anweisungen existieren, Kunden dahingehend zu taxieren und nur solchen viel Zeit zu widmen, bei denen auch mit einem Kaufabschluss zu rechnen ist. Ich bin nebenbei als Mystery Shopperin tätig und erhalte im Briefing öfters explizit Hinweise, wie meine Aufmachung sein soll, um als Kundin ernst genommen zu werden, daher meine Schlussfolgerung.

Aber bei allem Verständnis für allgemeine Geschäftspolitik darf sich Verkaufspersonal nicht abwertend verhalten, sondern sollte vielleicht durch weitere Fragen herauskitzeln, wie die tatsächliche Kaufbereitschaft ist. Die Frage nach der angedachten Preislage wird sicher von Kunden nicht als ungeschickt aufgefasst, auch nicht die Frage danach, was man bereits im gleichen Segment als Produkte einsetzt. Es müsste viel mehr in die richtige Schulung von Verkaufspersonal investiert werden.