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Thema: wie geht das Leben jetzt weiter?

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  1. #1
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    Standard wie geht das Leben jetzt weiter?

    Hallo,

    mein Papa ist gestern nach drei Jahren Kampf gegen den Krebs verstorben. Seit dem Anruf meiner Mutter gestern Abend kann ich nichts mehr denken. Ich bin nur am weinen, hätte meinem Papa so gerne noch so viel gesagt.
    Wie geht das Leben nun weiter? Wohin kann man sich wenden? Ich fühle mich so leer, hätte ihm noch so viel sagen wollen.

    Ich sitze hier und weiß gar nicht weshalb ich das schreibe. Gleich fahren wir zu meiner Mutter, nichts wird mehr so sein wie es war. Zuletzt habe ich meinen Papa am Sonntag gesehen. Warum bin ich nicht diese Woche nochmal zu ihm gefahren?
    Woher bekomme ich jetzt Trost? Mit wem kann ich sprechen?

    Melli

  2. #2
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    Das Leben geht weiter. Zuerst möchte man es nicht glauben und kann es auch nicht. Aber es geht. Je mehr Zeit vergeht, desto besser geht es wieder.

    Man hat auch immer Schuldgefühle, dass man zu wenig besucht hat. Es kommen Situationen hoch, wo vielleicht gestritten wurde und man fragt sich, warum. Und man hat auch immer ein Schuldgefühl, dass man sich zuwenig gekümmert hat. All das ist normal. Man hätte gerne noch ein paar Worte gesagt. Danke gesagt. Kraft gegeben.

    Das Erlebnis wird einschneidend sein. Und es wird wirklich nichts mehr so sein, wie es war. Das ist Leben. Der Tod deines Vaters, die Bilder aus dem Krankenhaus, sie werden nach einer Zeit sicher nicht mehr so präsent sein wie heute. Aber sie werden immer da sein. Und du wirst lernen, damit zu leben.

    Reden kannst du mit deinem Partner/Freund. Und dann gibt es auch noch Trauergruppen. Die bietet meist das Bestattungsunternehmen an. Vielleicht auch eine Möglichkeit für dich. Und dann solltest du auch deiner Mutter beistehen. Denn sie hat ihren Lebenspartner verloren.
    Liebe Grüße

    Cara

    "Du bist gerade 82 geworden. Du bist immer noch schön und begehrenswert. Wir leben seit 58 Jahren zusammen und ich liebe Dich mehr als je zuvor. Erst kürzlich habe ich mich erneut in dich verliebt" (André Gorz, aus Brief an D)

  3. #3
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    Zitat Zitat von Melli77 Beitrag anzeigen
    hätte meinem Papa so gerne noch so viel gesagt.
    ...
    hätte ihm noch so viel sagen wollen.
    Zuerst mal mein tiefempfundenes und aufrichtiges Beileid.
    Mein Papa ist auch vor Jahren - und für mich viel zu früh - an Krebs gestorben. Ich kann deinen Schmerz nur allzu gut nachfühlen.
    Wenn du den ersten Schock überwunden hast, dann setzt dich hin und schreib deinem Papa einen Brief. Schreib dir alles von der Seele und leg ihm den Brief dann mit ins Grab.
    Mir hat das damals sehr geholfen, mit meiner Trauer und meiner Wut auf Gott und die Welt besser fertig zu werden. Vielleicht hilft es dir ja auch.
    Geändert von vivian (19.12.08 um 11:41:12 Uhr) Grund: Tipfehlerteufel

  4. #4
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    Liebe Melli,
    mein aufrichtiges Beileid.
    Fühl dich ganz lieb umarmt.
    liebe Grüße blossom

  5. #5
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    [quote=vivian;1930284] Schreib dir alles von der Seele und leg ihm den Brief dann mit ins Grab.
    quote]

    Das finde ich auch sehr schön - ich habe meinem Vater all die Dinge in seine Anzugtasche gesteckt von denen ich wusste, dass sie ihm etwas bedeuten ... sein Lieblingsfeuerzeug, ein Bild von uns, eine Kette die er vor Jahren von uns geschenkt bekommen hat...

  6. #6
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    Mein aufrichtiges Beileid Melli. ich wünsche euch viel Kraft für die nächste Zeit.

  7. #7
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    melli, fühl dich gedrückt. ich kann deine gefühle nachempfinden - mir ging es vor 6 jahren gleich - mein vater starb auch sehr jung nach langem kampf mit krebs.

    geholfen hat mir meine kleine tochter, damals 9 monate alt, mein mann und der zusammenhalt in der familie (mama und brüder). und das kümmern um meine mama. irgendwie "funktioniert" man in dieser zeit einfach nur...

    scheu dich nicht, dir hilfe zu holen wenn du sie brauchst!!!

    alles liebe!
    angelika
    *************

    [CENTER]Das Internet und die dort kultisch bewahrte Anonymität verleihen jedermann quasi die Generalvollmacht, ungestraft alles Mögliche über jede beliebige andere Person zu äußern. Ich kann mir kaum einen moralisch verwerflicheren Missbrauch des Gedankens der Redefreiheit vorstellen.
    Richard Bernstein in der New York Times[/CENTER]



    Meine Bücher verkaufe ich jetzt woanders

  8. #8
    Avatar von HopiStar
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    Liebe Melli,

    aus ganzem Herzen mein tiefempfundenes Bei- und Mitleid. Es wurde schon gesagt, irgendwann raubt es Dir nicht mehr den Atem, irgendwann überlegst Du nicht mehr jede Minute, wie Du die nächste überstehen sollst. Irgendwann glaubst Du nicht mehr, dass Du aus einem bösen Traum wachwirst. Irgendwann lässt der Druck in der Kehle, im Magen und im Herzen nach.
    Und es gibt immer Ungesagtes, ich habe auch sehr sehr viele Briefe in ein Grab und dann an ein Grab gebracht und jetzt erzähle ich es dem Grabstein.
    Und nimm Dir Deine Zeit und Deine Weise der Trauer.

    Alles Liebe
    Hopi
    Im Grunde ist ein Diamant auch nur ein Stück Kohle, das die nötige Ausdauer hatte

    Das Leben sollte NICHT eine Reise ins Grab sein mit dem Ziel wohlbehalten und in einem attraktiven und gut erhaltenen Körper anzukommen, sondern eher seitwärts hineinzuschlittern, Chardonnay in einer Hand, Erdbeeren in der anderen. Den Körper total verbraucht und abgenutzt, und dabei jubelnd …WOW, was für ein Ritt...!

  9. #9
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    Jetzt habe ich endlich mal etwas Kraft gefunden, euch für eure lieben und aufbauenden Worte zu danken. Es tat gut, all das zu lesen, es ist ein kleiner Trost. Ja, ich glaube daran, dass es mir irgendwann besser gehen wird. Momentan kann ich es mir zwar noch nicht vorstellen, aber es wird sicherlich irgendwann mal so sein.

    Am Dienstag ist die Beisetzung, ich habe richtige Angst davor. Schaffe ich das?
    Einen Tag später ist Weihnachten, es wird schrecklich werden.

    Sehr oft am Tag muss ich weinen, mir tut der ganze Körper weh, mir ist schlecht, ich kann nicht essen, nicht schlafen.
    Mein Freund und mein Sohn sind immer da, und das tut mir sehr gut. Irgendwann wird es mir besser gehen. Daran glaube ich fest.

  10. #10
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    Mein Beileid Melli.
    Ja, das mit der Beisetzung wirst Du schaffen. Die Frage ist nur wie. Für mich war die Beisetzung meiner Mutter vor knapp 5 Jahren wie ein schlechter Traum. Für mich war es eher so, als wäre ich eine Außenstehende die sich selber dort sieht. Das ganze Prozedere lief an mir vorbei obwohl ich mitten drin war. Es gab keine Zeit zum Durchatmen. Die hatte ich erst am Abend zu Hause und da war ich froh daß ich mich so richtig bei Mr. S. ausheulen konnte.



    Obwohl sie im KH war hätte ich mit allem gerechnet, nur nicht mit ihrem Tod. Ich wollte mich auch nicht an dem Tag an dem sie verstarb mit der Auswahl eines Sargs beschäftigen, geschweige denn mit der Auswahl des Hemds, des Kissens und der Decke. Ich wollte einfach nur meiner Trauer nachgehen. Die Zeit wurde mir nicht gewährt. Leider. Danach stand sofort das Gespräch mit dem Pfarrer an bzgl. der Gestaltung der Trauerfeier etc. Nach der Beisetzung dann noch Formalitäten, die Wohnungsauflösung etc.
    Für mich eine schlimme Zeit und die möcht ich so schnell nicht wieder durchleben.

    Es wird irgendwann besser, die Lücke jedoch bleibt Und der Schmerz über den Verlust ist auch geblieben.
    Das Leben geht weiter, aber auch das in einer anderen Form

    VG
    Sun
    Geändert von Exuser3 (21.12.08 um 14:40:07 Uhr)

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