Pflichteilsverzicht

[angel-no.5]

Hallo @ all,

ich hab eine Frage,- ob hier jemand Erfahrung hat bezüglich Pflichtteilsverzicht.

Es geht mir darum,- dass ich die Konsequenz des Ganzen auch nicht wirklich absehen kann.
Angeblich sollte es wohl so laufen,- dass meine Stiefmutter nach dem Tod meines Vaters erstmal gut bis an Ihr eigenes Lebensende leben kann,- was für mich eigentlich, egal wie wir zueinander stehen, auch selbstverständlich ist.
Danach sollte evtl übriges an mich gehen.
Da sie mich aber nicht besonders mag & schätzt habe ich meine Zweifel, ob es dann so kommt,- zumal sie zwar keine Kinder hat,- aber doch noch Familie in der Nähe,- wo die Beiden vor einiger Zeit, vor allem auf den Wunsch meiner Stiefmutter hingezogen sind.

Als Erklärung:

Ich habe leider immer schon ein denkbar „verschrobenes“ Verhältnis zu meinen Eltern gehabt.
Sie sind geschieden,- meine leiblich Mutter ist schon seit Jahren tot; mein Vater hat vor vielen Jahren wieder geheiratet.
Meine Stiefmutter mag mich,- wie schon geschrieben,- nicht besonders & der Kontakt zu meinem Vater war nie konstant gut,- mittlerweile ist er katastrophal.
Normales reden,- auch darüber ist absolut unmöglich.

Vor ca. 9 jahren hat mein Vater,- der bis dato immer sagte,- du wirst eines Tages die oder jenes erben,- mich massiv dazu gedrängt mit ihm zu seinem Notar zu gehen & dort vor Zeugen einen sogenannten Pflichtteilsverzicht zu unterschreiben.
Nun,- meine Einstellung dazu war & ist: er hat für sein Geld & wer weiß was,- gearbeitet & soll auch damit machen, was er möchte.

Da ich vor allem meinen Frieden haben wollte & möchte, habe ich mich (ohne Abfindung, etc.) darauf eingelassen & auch eine Urkunde darüber vom Notar zugesendet bekommen.

Leider habe ich damit,- wie von mir erhofft,- nicht meinen Frieden bekommen.

Nun werde ich von den Beiden immer mehr ausgegrenzt,- mein Vater ist mittlerweile ziemlich krank & alt aber nicht senil,- ein besseres Verhältnis zu erzielen,- scheinbar absolut unmöglich.

Ich frage mich,- was die Beiden sich damals gedacht haben,- es geht mir mehr darum, zu erfahren,- ob so etwas „normal“ in Familien ist,- oder schon damals dazu diente,- mich auszugrenzen & zu verletzen.

Wahrscheinlich wäre es das Beste,- endgültig jeglichen Kontakt abzubrechen,- da immer nur negatives von den Beiden rüber kommt,- aber da ich das schon mit meiner Mutter hatte,- möchte ich das eigentlich nicht nochmals durchziehen müssen.

Die gesamte Situation belastet mich emotional sehr & da ich nicht weiß,- wer mir das ganze für mich verständlich erklären kann, wende ich mich damit mal an euch.

Liebe Grüße

angel

[Reni]

Ohjeee...das hört sich insgesamt garnicht gut an. Ist dir klar, dass dein Vater sehr wohl alles von dir erbt, sollte dir was passieren oder hat er auch verzichtet? (wenn du keine Kinder hast und nicht verheiratet bist). Normalerweise hätte die neue Ehefrau keine Probleme, denn auch sie hat ja einen Pflichtteilsanspruch und wenn dein vater seien Schäfchen ins Trockene bzw. an die neue Frau bringen will, kann er ihr alles zu Lebzeiten überschreiben (sobald er nicht innerhalb der nächsten 10 Jahre stirbt, kann das keiner der Kinder anfechten). Der Notar muss aber darüber aufklären udn ist hier auch zu Neutralität verpflichtet. Sollte dein Vater nun zuerst sterben, geht alles an seine Ehefrau und da sie mit dir kein verwandtschaftliches Verhältnis hat, wirst du nichts bekommen, sollte sie dann mal das Zeitliche segnen. Blöde Sache. Hätte man nie unterschreiben sollen, vor allem nicht ohne Ausgleich.

[Pete67]

oh oh - das hört sich nicht gut an.

Soviel ich weiß, hat ein testamentarisch "enterbtes" Kind immernoch Anspruch auf seinen Pflichtteil, muß ihn allerdings gerichtlich einfordern.

Wenn Du aber bereits vor einem Notar auf diesen Pflichtteil verzichtet hast, bist Du "raus" (ich glaube kaum, daß Dein Vater Dich testamentarisch bedacht hat - sonst hätte er sich ja sparen können, Dich zu einem Pflichtteilverzicht zu drängen)

Ganz schön link, was da gelaufen ist - das hättest Du echt nicht unterschreiben sollen. Tut mir echt leid

lg, pete

[Der Pendler]

ich hab eine Frage,- ob hier jemand Erfahrung hat bezüglich Pflichtteilsverzicht.

Es geht mir darum,- dass ich die Konsequenz des Ganzen auch nicht wirklich absehen kann.
Angeblich sollte es wohl so laufen,- dass meine Stiefmutter nach dem Tod meines Vaters erstmal gut bis an Ihr eigenes Lebensende leben kann,- was für mich eigentlich, egal wie wir zueinander stehen, auch selbstverständlich ist.
Danach sollte evtl übriges an mich gehen.

Also, soweit ich es kenne, ist der Pflichteil dein gesetzliches Recht nach dem Versterben eines Elternteils etwas zu erben. Der Pflichteil (man verbessere mich wenn es nicht so ist!) ist die Hälfte des gesamten Vermögens durch Anzahl der Kinder. Also wenn 3 Kinder da sind so wird die Hälfte des Vermögens durch 3 aufgeteilt. Problem, das ich sehe ist, wenn du z.B eine Immobilie durch 3 oder besser durch 4 teilen willst, mußt Du sie verkaufen (es sei denn es gibt viel Barvermögen).Es könnte z.B somit dazu kommen, das deine Mutter auf der Strasse landet und sich eine neue Wohnung suchen muß. Durch den Pflichtteilverzicht ist dies nunmehr ausgeschlossen. Meist geht das einher mit einer finanziellen Zuwendung des Erblassers. (Eine Art Abfindung/Auszahlung eines Geldbetragszu Lebzeiten des Erblassers)
Das was übrigbleibt ist dann das Schlußerbe und wer das erhält steht in den Sternen, kann z.B das Tierheim oder im besten Fall - auch Du sein.

[Nicht_der_Papa]

http://www.wf-kanzlei.de/wf-info/art...sverzicht.html

[fille]

Ich finde die ganze Situation echt mies..als Kind so behandelt zu werden.Um die Stiefmutter abzusichern, hätte er ja nur sie als Erbin testamentarisch einsetzen müssen, sodann wäre dir nur der Pflichtteil zugestanden (die Hälfte des gesetzlichen Erbteils).Es gibt jede Menge Möglichkeiten, letztwillig über das Vermögen zu verfügen und damit auch alle Personen zu bedenken, die einem wichtig sind. Dich aber zum Pflichtteilsverizcht zu bewegen, wirkt auf mich hier schon fies und etwas durchtrieben.
Der Pflchtteilsverzicht ist aber leider wirksam erfolgt..heißt, dir stünde rein gar nichts so,sofern dich dein Vater nicht testamentarisch erwähnt.das einzige, wie du deinen Verzicht zum Fallen bringen kannst, ist entweder einvernehmlich oder wenn du deine Erklärung anfichst(wenn du etwa geltend machen kannst, dass du getäuscht wurdest und in die Irre geführt wurdest).
viel Glück, ich würde zu Lebzeiten immer ganz genau und lange überlegen, bevor ich einen Erbverzicht abgebe.

[Bird]

Ist Angel nicht aus der Schweiz? Sinde da die gesetzlichen Regelungen genauso wie in Deutschland?

[angel-no.5]

Hallo Ihr,

erstmal ganz lieb Dank für die vielen Schreiben.

@bird: ich lebe & bin deutsche,- nur der einfachheit halber hab ich Nähe Basel geschrieben.

Also,- soviel ich weiß, gibt & gab es immer bei denen Testamente,- schon ich musste als 13jährige!!! mein erstes schreiben,- damit meine gar so böse leibliche Mutter nichts bekommt,- falls mein Vater & ich sterben würden. **soviel zu meiner etwas chaotischen family**

&-nein,- von mir bekommt er,- falls er mich überlebt wirklich nur den Pflichtteil & das ist z.zt. nichts wirklich wertvolles.

Es geht mir sowieso nicht wirklich darum, von denen was zu erben…..,- aber da sie mich beide ständig emotional plagen & ich es immer noch nicht schaffe, mich komplett von Ihnen loszusagen,- versuch ich mir einfach mal darüber klar zu werden,- ob da ne logische oder miese Kiste dahinter steckt. Das ist nämlich allmählich immer mehr mein Gefühl,- für dass ich mich aber eigentlich nicht so mag,- ich kann es auch irgendwie immer noch nicht glauben,- dass da was mieses hintersteckt,- obwohl es wohl so sein wird.?

Bisher hab ich,- & so wurds mir damals wohl auch „verkauft“,- geglaubt,- es wär erstmal zur Absicherung meiner Stiefmutter gedacht. Leider ging mir das schon damals emotional so an die Nieren,- dass ich gedacht hab: unterschreib & dann hast du deinen frieden…. Insofern hab ich das wohl wichtige Zuhören & Nachfragen dann auch einfach ausgeblendet & ins Schublädchen gepackt.

Damals hatte die Beiden auch noch Ferienhäuser, etc.,- die aber in den lettzten Jahren alle veräußert & !!!verrentet! wurden. Unter anderem an den Haus,-&Hofanwalt (Steuerfachanwalt) meines Vaters. Eines davon war bis dahin immer als mein Erbe im Gespräch,- aber ich find eben,- es ist ja seins,- soll er damit machen, wie er will.

Blöd nur, dass er damals schon immer Dankesbezeugungen von mir erwartet & auch bekommen hat.

Ich weiß,- ich hab nicht klug gehandelt… .

Die Notare & Anwälte damals haben es mir auch mehrfach vorgelesen & sich wahrscheinlich an meiner Dummheit erfreut. Immerhin hat mein Vater die Kosten für das Ganze übernommen***

Meine Hoffnung hier an das Forum ist einfach,- dass vielleicht jemand ne logische & „nette“ Erklärung für das ganze hat,- weil ich glaub allmählich fast an „Boshaftigkeit“ mir gegenüber.

Ist einfach auch für mich schwer zu erklären,- vielleicht weil ich trotzdem gern an „gutes“ glaube.

und nochmal zum "miteinander" reden.
Das funktioniert schon seit Jahren nicht mehr. Meine Stiefmutter ist immer dabei,- jetzt noch mehr,- falls überhaupt möglich, seit er wirklich richtig krank ist.
Und als ich damals nach dem "warum" fragte, unterstellte man mir gleich böses &/ oder mein schlechtes Umfeld wären da wohl auf einen Vorteil bedacht.
"Ich" hätte die schlechten Ideen dabei & nicht die Beiden...

Das wäre alles nur eine Formsache & man würde soetwas heutzutage so machen....

Mit einem 81jährigen kranken Mann mag ich eigentlich nicht mehr diskutieren,- aber ich möchte für mich reinen Tisch machen & meinen Frieden finden.




Liebe Grüße
angel

[Reni]

Ehrlich gesagt, so wie es sich für mich darstellt, ist es wirklich nicht besonders nett von deinem Vater. Einzig die Idee mit dem Haus als einziges Besitztum, das selbst bewohnt wird udn dasim Falle eines Erbes eben an alle Erben fallen würde, also zu 50 % an deine Stiefmutter und die restlichen 50 % teilen sich die leiblichen Kinder. Da kann es manchmal zu Problemen führen,. so dass das Haus verkauft werden muss, um einen Erben auszuzahlen. Wenn du aber sowieso schreibst, dass da viel mehr Immobilien im Besitz waren und die sogar mittlerweile auch zu Geld gemacht werden konnten, ist das eigentlich kein Problem, was deine Familie betreffen könnte. Gibt es noch sehr viel mehr leibliche KInder oder bist du das einzige (also nur die Kids deines Vaters sind hier interessant, die anderen hätten eh kein Anspruch). Und wie gesagt, ein Pflichtteilsverzicht ohne irgendeinen Ausgleich ist absolut unüblich. Enterben könnte er dich nur, wenn du iohm nach dem Leben trachtest oder sonstiges in der Richtung. Wieso auch soll ein Kind um soviel schlechter gestellt werden als die Ehefrau?

[Pete67]

Damals hatte die Beiden auch noch Ferienhäuser, etc.,- die aber in den lettzten Jahren alle veräußert & !!!verrentet! wurden. Unter anderem an den Haus,-&Hofanwalt (Steuerfachanwalt) meines Vaters. Eines davon war bis dahin immer als mein Erbe im Gespräch,- aber ich find eben,- es ist ja seins,- soll er damit machen, wie er will.

Mensch Angel *wachrüttel*, ist ja schön, daß Du denkst es ist seins er soll damit machen was er will (ich denke grundsätzlich ganz genauso), aber es kann ja wohl nicht angehen, daß alles zu Geld gemacht wurde damit Frau Stiefmutter ein super Leben führen kann und sogar der Anwalt bedacht wurde .....und Dich haben sie abgelinkt - sorry aber ich könnte kotzen

Die Notare & Anwälte damals haben es mir auch mehrfach vorgelesen & sich wahrscheinlich an meiner Dummheit erfreut. Immerhin hat mein Vater die Kosten für das Ganze übernommen*** wie gnädig

Meine Hoffnung hier an das Forum ist einfach,- dass vielleicht jemand ne logische & „nette“ Erklärung für das ganze hat,- weil ich glaub allmählich fast an „Boshaftigkeit“ mir gegenüber.

Sorry, aber je mehr Details ich hier lese, desto mehr ist das für mich einfach nur boshaft.

Ist einfach auch für mich schwer zu erklären,- vielleicht weil ich trotzdem gern an „gutes“ glaube.

Und als ich damals nach dem "warum" fragte, unterstellte man mir gleich böses &/ oder mein schlechtes Umfeld wären da wohl auf einen Vorteil bedacht.
"Ich" hätte die schlechten Ideen dabei & nicht die Beiden...

DAS ist wohl schlichtweg der Hammer!!! Kennst Du den Spruch "Man soll nicht von sich auf andere schließen" ? Da sind die beiden wohl schön von sich selbst ausgegangen....

Mit einem 81jährigen kranken Mann mag ich eigentlich nicht mehr diskutieren,- aber ich möchte für mich reinen Tisch machen & meinen Frieden finden.

Das versteh ich Angel, aber ich denke da gibts schlicht und einfach nichts Gutes an der ganzen Sache und wenn Du noch so suchst.
Versuch die Sache abzuschließen. Jegliche Kämpfe vor Gericht würden nur furchtbar an Dir zehren (das tuts ja jetzt schon). Der einzige Grund wäre, Dich würde, nach dem Tod Deines Vaters, ein Rachverlangen Deiner Stiefmutter gegenüber dazu treiben - dann musst Du´s versuchen, aber so schätze ich Dich nicht ein...... Schließ die Sache ab und versuch "drüber" zu stehen. Ach Mensch..... *indenArmnehm*

lg, pete