Hallo liebe Gemeinde,

nach längerer Zeit muss ich mich mal melden und mal knatschen :
Ich leide seit einigen Wochen ganz massiv unter Unzufriedenheit / Unsicherheit, was meine Persönlichkeit, mein Äußeres und meine Art den Mitmenschen gegenüber angeht.

Ich glaube, dass mein neuer Job diese Unsicherheit gerade auslöst, bin mir aber nicht sicher.

Unzufriedenheit Aussehen: um was Neues für den neuen Job auf dem Kopp zu haben, spazierte Frau Badeverixe zum Friseur: Ergebnis: Bobfrisur, hinten sehr kurz mit längeren Seiten nach vorn... Ätzend, so sollte es nicht werden - war eine klassische Fehlkommunikation mit dem Friseur und jetzt bin ich kreuzunglücklich schon wegen der Haare. Mein schöner Zopf, den ich mir durch schon Schulterlange Haare machen konnte, ist nun auf ein Mauseschwänzchen zusammengeschrumpft und ich sehe aus, wie ein zerrupftes Huhn wenn ich die Haare zusammen mache. Offen gefällts mir aber auch nicht ....

Dann mag ich fast alle meine Klamotten nicht mehr - keine Ahnung warum. Könnte nur shoppen, kanns mir aber gerade nicht leisten.

Und: ich hasse meine trockene Augenpartie, ich hab das Gefühl, ich sehe seit einem halben Jahr mit einem Mal gefühlte 10 Jahre älter aus, dabei haben mich doch immer so einige jünger geschätzt, was mir doch gut getan hat.

Unsicherheit Persönlichkeit: Jetzt hab ich den neuen Job angetreten, der mich schon überlegen lässt: was für eine Art Mensch bin ich eigentlich? Bin ich damit glücklich, nun morgens um 7.30 Uhr das Haus zu verlassen und manchmal erst abends um 20.00 Uhr wieder daheim zu sein? Definiere ich mich über den Job? Warum machen mir Hobbies wie Sport oder was anderes so wenig Spaß, dass ich mich auch nie aufraffen kann und die einzige Selbstdiziplin für den Job aufspare? Wie kann ich den inneren Schweinehund überwinden, wieder mehr für mich zu tun? Ich suche gerade wirklich den berühmten Sinn des Lebens und das frustet mich...

Unsicherheit Art meinen Mitmenschen gegenüber: Ich würde zugern wissen, wie ich auf Mitmenschen wirke und warum. In der Vergangenheit hatte ich eigentlich nie Anlass mir darüber Gedanken zu machen, aber ich frage mich durch meine Unzufriedenheit und durch meine Selbstkritik gerade doch sehr, ob ich überhaupt sympathisch rüber komme und ob ich eine nette Umgangsgenossin bin. Ich hab in den letzten Jahren so viele soziale Kontakte abgebrochen und zurückgeschraubt, weil ich immer mehr den Eindruck hatte, dass ich von vielen nur ausgenutzt wurde, dass ich z.B. nicht mehr viele Freundinnen habe. Liegen meine Ansprüche zu hoch meinen Mitmenschen gegenüber? Wo fängt Freundschaft an und wo hört sie auf? Und warum fällt es mir so schwer, mir Zeit für die Menschen zu nehmen, die mir deutlich zeigen, dass sie mich mögen? Ich zieh mich so sehr zurück, dabei war ich früher DIE Partyelse, die eher 20 Leute mitschleppte, als nur 10... Heute würde ich mich am liebsten wie ein Einsiedlerkrebs daheim einigeln, was mein Mann überhaupt nicht verstehen kann. (Der ist total süß: für ihn bin ich die Tollste, Schönste und Beste, warum kann nur ich mich selber nicht so sehen???)

Sorry, dass der Text so lang geworden ist. Aber ich bin derzeit ratlos, wie ich wieder zu mehr inneren Gelassenheit und vor allem zu mehr Selbstvertrauen und Selbst"liebe" kommen kann. Kennt ihr solche Phasen von euch? Habt ihr Ratschläge, wie ich effektiv etwas für mich tun kann?

Ich danke im Voraus!