Ich weiß grad nicht weiter

[Unbekannt]

Ich bin hier schon lange angemeldet und poste auch regelmäßig, aber das hier ist mir einfach so peinlich, dass ich mich unter neuem Namen angemeldet habe

Wir haben uns vor einigen Jahren ein altes Haus gekauft. Ein Faß ohne Boden, wie sich herausgestellt hat. Und wären wir damals nicht so blauäugig gewesen, wäre uns das wohl von vorneherein klar gewesen Diesen Monat konnten wir unsere Kreditrate nicht zahlen. Es war schon ab und zu etwas knifflig, aber irgendwie ging es halt immer. Die Bank zeigte sich sehr verständinsvoll und bat uns, zu überweisen, was eben geht. Gut, grade mal ein Drittel der Rate haben wir zusammengekratzt.

Vorgestern haben wir uns dann dazu entschlossen, das Haus zu verkaufen. Morgen kommt ein Makler. Vorausgesetzt natürlich, wir kommen da irgendwie +- Null bei raus. Da wir eine Menge an dem Haus gemacht haben (neue Fenster, neue Bäder, neue Böden, Fassade erneuert etc.) ist das vielleicht sogar möglich.

Nur... ich fühle mich grade wie ein Versager Ich bin unendlich traurig, weil das Projekt "Häuslebesitzer" gescheitert ist. Fakt ist eben auch, dass ich keine finanzielle Verbesserung in den nächsten Monaten/Jahren sehe, so dass man vielelicht sagen könnte, es ist jetzt nur eine Durststrecke, die man überwinden muß. Jeder Cent geht in das Haus. Es ist groß, es ist toll, aber ist es das wert? Wir können nichtmal monatlich einen Betrag zur Seite packen, um uns vielleicht endlich mal ein neues Sofa zu kaufen.

Ich weiß grad nicht weiter

[Jessie]

Du brauchst dich nicht wie ein Versager zu fühlen.
Es hört sich toll an wenn man ein altes Haus kaufen will und es selbst renovieren möchte, aber da kann es eben sehr schnell gehen dass man mehr ausgeben muss als man eigentlich vorhatte. Peinlich muss es dir nicht sein.

Ich verstehe dich gut, dass du jetzt tarurig bist, aber sieh es mal so: besser ihr zieht in ein kleineres Haus oder Wohnung und bekommt wieder etwas gespart, anstatt dass ihr jeden Cent in das Haus steckt und trotzdem nichts dabei herauskommt.

Kopf hoch, es wird schon wieder besser werden

[Unbekannt]

Müsst ihr denn in der nächsten Zeit unbedingt noch Dinge renovieren oder wäre ein "normales" Wohnen auch so möglich?

Normales Wohnen wäre möglich, das meiste ist ja geschafft, es sind nur noch ein paar Kleinigkeiten zu machen, die aber nicht wichtig sind. Nur falls irgendwas kaputt gehen sollte (Dach, Heizung, Elektrik etc...) stehen wir doof da. dazu kommt, dass wir spätestens im März wieder Heizöl tanken müssen. 2000 Liter haben wir diesen Winter schon verbraucht. 1000 Liter kosten so um die 600 Euro. Ich weiß nicht, wo das Geld dafür herkommen soll!

[stolen light]

Hallo liebe Beauty ! Vielleicht hilft es Dir weiter zu erfahren, dass es gar nichts mit Versagen zu tun hat.

Wir zahlen auch noch ab und durch die Krankheit meines Mannes (Schlaganfall) sind wir über Nacht sozusagen arbeitslos geworden -( beide vorher selbstständig) - er weil er arbeitsunfähig ist - ich , weil ich ihn zu Hause pflege.

Es geht immer irgendwie weiter, aber Versagen sieht anders aus- glaub mir.

Könnt Ihr einen Teil des Hauses vermieten- wenn es gross genug ist?
Oder so was wie ne WG draus machen, mit Hilfe im Garten und bei Reparaturen , das spart auch.
Bei uns war das so, dass wir meine Eltern mit ins Haus genommen haben.

Die 2 Lieben haben den Garten und die Kinder betreut und haben uns immer um sich gehabt und jetzt im Alter gebe ich ihnen alles zurück an Fürsorge und Betreuung. So, dass für sie gesorgt ist.

Diese Konzept hat für uns funktioniert - evtl. gibts auch ne Möglichkeit für Euch, an die Ihr noch gar nicht denkt- deshalb ist dieses Schreiben im Board vielleicht total hilfreich - kleines Brainstorming unter Freunden.

Dir viel Kraft und alles Liebe und viele Zuschriften-Kopf hoch Corina

[zebra1971]

meint ihr nicht, dass ihr mit der bank einen stopp der zahlungen vereinbaren könntet - also für ein halbes jahr oder so?

wenn ihr verkauft, doch wahrscheinlich mit verlust und umzug und miete kosten auch geld. einfach mal eine weile so wohnen und versuchen, wieder eine kleine rücklage zu schaffen=?

[caroline]

Mit Versagen hat das doch nichts zu tun!!
Wer nichts wagt, wird weder was gewinnen noch verlieren. Es gehört zum Risiko dazu.

Das mit dem Vermieten wollte ich auch gerade vorschlagen. Vielleicht an Studenten? Ich weiss ja nicht wie gross es ist und ob allenfalls eine Uni, Musikakademie, was auch immer, bei euch in der Nähe ist. Oder habt ihr grosse Messen in der Gegend? Die suchen immer händeringend nach Locations. Ein Freund von mir hat mal sein Haus für eine Woche für 4000.- vermietet. Er ging dann in die Ferien. Die kümmerten sich um alles, also auch Versicherungen usw. Null Risiko!

[Unbekannt]

meint ihr nicht, dass ihr mit der bank einen stopp der zahlungen vereinbaren könntet - also für ein halbes jahr oder so?

Die Zinsen müssten wir trotzdem zahlen. Und das ist grade noch sehr viel, so dass uns das nicht wirklich weiterhelfen würde.
Zumal ich ja wie gesagt auch keine Besserung unserer Gehälter oder so sehe. Selbst wenn wir es im nächsten halben Jahr irgendwie schaffen, zu so einer Situation wird es wahrscheinlich immer wieder kommen.

Wir haben uns schlichtweg mit diesem Haus übernommen

[zebra1971]

blöde frage, aber wo lebt ihr?

ich kann insofern hilfe anbieten, als das mein freund ein bauunternehmen hat und sich das sicherlich gerne mal anschaut - also was sinn macht oder nicht.

wir sind in der nähe von mainz. gern auch pn.

[sharkzzz]

Könnt Ihr Euch vielleicht für eine gewisse Zeit noch Nebenjobs zulegen?

[de cordoba]

Hallo,

also mit Versagen hat das erstmal überhaupt nichts zu tun. Ein altes Haus kann schnell ein Faß ohne Boden sein und die Kosten sind in den letzten Jahren ja auch enorm gestiegen, die Gehälter leider nicht.
Um aus der Misere rauszukommen, ist die Idee einer Vermietung sehr gut, wie ich finde. Vielleicht habt ihr die Möglichkeit einen Teil des Hauses als Einliegerwohnung zu vermieten. Oder vielleicht auch an Studenten Zimmer etc.
Wenn das nicht geht oder Euch gar nicht zusagt, könnte man eventuell auch noch mal mit der Bank sprechen, ob die monatliche Belastung runter gesetzt werden kann und dafür dann die Kreditlaufzeit verlängert wird.
Ansonsten ist natürlich der Verkauf des Hauses auch eine Option.

Egal, wie ihr Euch entscheidet, ich wünsche Euch viel Glück dabei und drücke Euch feste die Daumen. Und Kopf hoch, es wird auf jedenfall weiter gehen, auch wenn ihr im Moment erstmal denkt, es geht nicht mehr.

Viele liebe Grüße
Nicole