Hallo!

Im Berufsleben pausiere ich zurzeit ja, trotzdem kam in letzter Zeit öfter mal im Bekannten- und Freundeskreis o.g. Thema zur Sprache.

Ich bin gelernte Arzthelferin (jetzt heißt das ja medizinische Fachangestellte ) und als ich vor 20 Jahren meine Ausbildung begonnen hab, war das noch ein ganz anderes Berufsbild als heute. Ich wollte mich um Leute kümmern, mit Patienten umgehen, sie med. betreuen. "Damals" war das auch noch so. Mittlerweile ist es - auch bedingt durch massive Änderungen im Gesundheitswesen - ein Job geworden, bei dem es wichtig ist, möglichst fit und schnell am PC zu sein, die Patienten so einzubestellen, dass man möglichst viel und günstig abrechnen kann. Ob man freundlich ist, ist Nebensache geworden.

Einer alten Dame in den Mantel helfen? Keine Zeit, dafür gibts ja kein Geld.

Eine Bekannte von mir wurde von ihrem Chef darauf hingewiesen, eine Patientin nach Gabe der Infusion möglichst bald wieder zum Gehen zu bewegen, da die belegte Liege ja auch "Geld" kostet und nicht benutzt werden kann.

Fazit: die Gesundheitsreform will möglichst große Praxen und Gesundheitszentren, kleine Arztpraxen/Einzelpraxen sollen möglichst verschwinden. Somit ist man quasi gezwungen, in einer großen Gemeinschaftspraxis als "Nummer" zu arbeiten und Patienten regelrecht durchzuschleusen. Das will ich auf keinen Fall, denn deswegen hab ich den Beruf nicht gelernt!

Ich möchte gern von Euch wissen: habt Ihr noch Spaß an Eurem Beruf? Ist das Berufsbild noch das Gleiche, wie zu Beginn Eurer Ausbildung? Würdet Ihr diesen Beruf nochmal wählen?