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Thema: Deutschlandpremiere John Rabe

  1. #1
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    Standard Deutschlandpremiere John Rabe

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    Moin,

    eigentlich wär ich jetzt nicht soooo scharf auf den Film gewesen, aber wir haben Karten gewonnen für die heutige Deutschlandpremiere in der Essener Lichtburg, unter Anwesenheit von Darstellern und Regisseur.
    Erwartet werden (von den Namen, die man kennt) Ulrich Tukur und Daniel Brühl.
    Da bin ich ja mal gespannt
    Wer mich ärgert, bestimme ich.

  2. #2
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    @Steffi, das würde ich mir auch nicht entgehen lassen.
    Ich hatte die Vorschau zu dem Film gesehen und einige Berichte dazu, das klang alles ganz positiv.
    Berichte mal, ob er sich lohnt.

  3. #3
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    Standard Essywood

    Guten Morgen,

    hier mein Bericht:
    Zunächst sind wir über den roten Teppich ins Kino geschritten, vorbei an Fernsehkameras und Interviews gebenden Herren Brühl und Tukur.
    Nach dem Film kamen Regisseur Florian Gallenberger, Ulrich Tukur und Daniel Brühl auf die Bühne, es gab natürlich viel Applaus und die Zuschauer durften Fragen zum Film stellen, die alle ausführlich beantwortet wurden.
    Das war wirklich spannend, muss ich sagen, hat Spaß gemacht.

    Zum Film:
    Die Geschichte beruht auf einer wahren Gegebenheit. John Rabe war Fabrikleiter bei Siemens in Nanking, wenn ich mich recht entsinne, ab ca. 1910 bis zum Jahr 1937, in dem der Film spielt.
    Ich kenne jetzt nicht ganz exakt den historischen Hintergrund, warum die Japaner genau zu diesem Zeitpunkt Nanking einnehmen wollten - das müsst ihr mir jetzt mal nachsehen
    John Rabe, der eigentlich nach Deutschland zurückgeholt werden sollte von seiner Firma, wird im letzten Moment von der ausländischen Delegation in Nanking überredet zu bleiben, um der Zivilbevölkerung zu helfen, die von den Japanern regelrecht abgeschlachtet wird. Er ist Mitglied der NSDAP, hat aber anscheinend keine genaue Vorstellung davon, was das in Europa bedeutet - jedenfalls ist er kein "typischer" Nazi, wie man ihn sich vorstellt. Da Deutschland und Japan Verbündete sind, gelingt es ihm, mit Hilfe der Hakenkreuzfahne, die er als "Schutzschild" benutzt, die Japaner von weiteren Bombenangriffen auf sein Werksgelände abzuhalten, ferner nutzt er seine deutsche Staatsangehörigkeit, um in Nanking eine Schutzzone für Zivilisten einzurichten und sich auf dem diplomatischen Parkett zu bewegen und Verhandlungen zu führen.

    Letztendlich rettet er 200.000 Chinesen das Leben, vermutlich sind dennoch ca. 300.000 ermordet worden.

    John Rabe hat Tagebuch geführt. Darin sind die Greueltaten der Japaner genau dokumentiert. Als er nach Deutschland zurückkehrte (Ende 1937), wurden ihm die Tagebücher abgenommen, weil er als Kollaborateur der Chinesen behandelt wurde. Da er NSDAP-Mitglied war, ist er nach dem Krieg vor Gericht gekommen und wurde entnazifiziert. Er starb 1950 verarmt in Berlin. Die Tagebücher sind in den 80er Jahren wieder aufgetaucht.

    Der Film hat mich sehr beeindruckt. Es ist der Stoff, aus dem Hollywoodfilme gemacht werden können, aber da er wahr ist (ein paar Figuren sind natürlich dazuerfunden worden) und teilweise sehr grausame Szenen zeigt, fand ich ihn beinahe erschütternd.
    Ulrich Tukur spielt John Rabe, wie ich finde, herausragend. Daniel Brühl hat eine weniger dankbare Rolle, daher ist er natürlich nicht so stark aufgefallen.

    Der Film ist auf jeden Fall sehenswert!
    Wer mich ärgert, bestimme ich.

  4. #4
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    Ich freue mich sehr auf den Film und finde es überhaupt bemerkenswert, dass die Geschichte John Rabes verfilmt wird.

    Erst letztes Jahr habe ich mich mit der Materie " Nanking " befasst, witzigerweise kam ich über folgenden Roman zu dem Thema:

    Mo Hayder "Tokio" (auch wenn teilweise sehr blutig, ist dieser Roman dank des geschichtlichen Hintergrunds sehr lesenswert)

    anschließend holte ich mir

    Erwin Wickert "John Rabe - Der gute Deutsche von Nanking"

    Da die Japaner nach wie vor das Massaker von Nanking im Jahre 1937 leugnen, wird dieses Thema weltgeschichtlich auch nicht behandelt. Eigentlich unvorstellbar, denn innerhalb nur weniger Wochen wurde die damalige chinesische Hauptstadt Nanking von den Japanern quasi ausgerottet - die Soldaten zogen plündernd und vergewaltigend durch die Stadt, töteten jeden mit unvorstellbarer Grausamkeit, der ihnen in den Weg kam.

  5. #5
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    vielen Dank Steffi, ich werde ihn auf meine Liste setzen

  6. #6
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    Wir haben den Film jetzt auf DVD gesehen und fanden ihn alle sehr gut.
    Einfühlend ohne zu pathetisch zu sein!

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