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Thema: Alkoholismus

  1. #1
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    Standard Alkoholismus

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    Geändert von miss made (06.04.09 um 08:54:59 Uhr)

  2. #2
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    Hallo miss made,

    um Deine letzte Frage ganz kurz zu beantworten:
    Nein, dieser Heimentzug hat keine Chance.

    Ich kenne, aus beruflichen Gründen, sehr viele (trockene) Alkoholiker und Alkoholikerinnen und auch ihre Angehörigen und die Selbsthilfegruppe, in der sie sich treffen.

    Bis auf einen (der einen unglaublichen Willen hat) war für ausnahmslos alle der Entzug und die Therapie und die Weiterführung dessen in der SHG essentiell. Sie berichten alle, daß sie es ohne diese Bausteine nicht geschafft hätten.

    Aus Deiner Erzählung meine ich herauszulesen, daß der Freund Deiner Mutter nicht wirklich den Willen hat, seine Krankheit anzugehen, ergo wird er es am allerwenigsten im Heimentzug schaffen.

    Bei Deiner Mutter sehe ich ganz stark den Faktor der Co-Abhängigkeit. Durch ihren Wunsch, diesen Mann mit allen Mitteln halten zu wollen, wird sie im Endeffekt auch alles tun, was er will und ich glaube, das kann nur nach unten führen.

    Vielleicht wäre Deine Mutter ja für den Anfang bereit, eine Selbsthilfegruppe für Co-Abhängige zu kontaktieren?
    Adressen hierfür wären die Anonymen Alkoholiker oder der Freundeskreis für Suchtkrankenhilfe (FSG).
    Regionale Gruppen findest Du sicher im Netz.

    Falls Du weitere Fragen haben solltest, gerne auch per PN!

    Alles Gute für Dich und Deine Mutter
    bäumlchen

  3. #3
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    edit.
    Geändert von miss made (06.04.09 um 23:04:59 Uhr)

  4. #4
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    Es scheint fast so, daß Deine Mutter in dem Maße von ihm emotional abhängig ist, wie er vom Alkohol. Somit ist die bestehende Situation ja eigentlich die beste: Er braucht sie, sie braucht ihn. Das ist vielleicht auch der Grund, warum sie so wenig annimmt, wie Du schreibst und lieber den Verdrängungsmechanismus anwirft.

    Eventuell wäre es eine Möglichkeit, daß Du als Angehörige mal eine Selbsthilfegruppe aufsuchst.
    Ich habe da schon viele gute Erfahrungen mit dem FSG machen können.
    Die können Dich in Deinem Seelenleben unterstützen (ich kann mir wirklich vorstellen, daß Du im Moment sehr verzweifelt bist und auch erst mal das ganze Geschehen auf die Reihe bekommen möchtest) und Dir auch effektive Ratschläge geben, wie Du weiterhin agieren könntest.

    Edit: Hier mal die Suchseite des FSG: http://www.freundeskreisebv.de/index.php?id=71
    Geändert von bäumlchen (06.04.09 um 01:46:31 Uhr)

  5. #5
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    Ich unterschreibe was bäumlchen sagt. Auch ich kenne nur einen Mann der es nur mit eisernem Willen geschafft hat von der Sucht loszukommen und einen zweiten der neben dem Willen auch den Druck seiner gesamten Umwelt hatte.

    Die restlichen 200+ Alkoholiker die ich in meinem (beruflichen) Leben kennengelernt habe, haben es nicht geschafft. Viele auch nicht mit Therapie, viele auch nicht nach mehreren Versuchen.
    Allerdings gibt es natürlich auch Erfolgsstories nach Therapie, meine beste Freundin ist seit 37 Jahren trocken, ihr Freund seit ca 30 Jahren.

    Deine Mutter ist anscheinend co-abhängig, wenn sie das erkennen könnte, gäbe es für sie auch Selbsthilfegruppen.

    Dir zu raten ist schwierig, trotz aller Sorgen die du dir machst, sie ist erwachsen und auch wenn es brutal klingt, vielleicht braucht sie noch einen Anlass um zu erkennen, dass sich nichts ändern wird.
    Ob für dich Selbsthilfegruppen gut sind, kann ich nicht beurteilen, da ich dich nicht kenne. Prinzipiell ist es keine schlechte Idee aber vielleicht hast du auch genug Menschen in deinem Umfeld mit denen du drüber reden kannst und die dich trösten können und dir Mut zusprechen können.

    Ich wünsche dir Kraft,
    sundance
    Um rechtlichen Konsequenzen vorzubeugen:
    Sämtliche von mir hier getätigten Äußerungen spiegeln meine persönliche Meinung und die von mir gemachten Erfahrungen mit dem entsprechenden Produkt wider. Ich möchte weder Firmen noch Personen desavouieren.

  6. #6
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    Ich sehe es so wie die Tante. Man kann nichts machen. Deine Mutter hat Angst vor dem Alleinsein und der Mann will nicht trocken werden.

    Und wenn er nicht trocken werden will und deine Mutter sich nicht trennen möchte, gibt es für die Betroffenen nicht den Hauch einer Chance. Denn Wollen müssen einzig und allein die Betroffenen. Ihne Willen funktioniert gar nichts. Du kannst also für deine Mutter da und nichts weiter für sie tun.
    Liebe Grüße

    Cara

    "Du bist gerade 82 geworden. Du bist immer noch schön und begehrenswert. Wir leben seit 58 Jahren zusammen und ich liebe Dich mehr als je zuvor. Erst kürzlich habe ich mich erneut in dich verliebt" (André Gorz, aus Brief an D)

  7. #7
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    Die traurige Wahrheit:
    Egal wie sehr es Verwandte, Bekannte, Geliebte oder Freunde sich auch wünschen mögen, solange der Betroffene selber es nicht von sich aus tatsächlich will, wird nichts klappen. Auch kein Entzug in einer Klinik. Denn meistens sehen dieses noch nicht einmal das Problem als solches, ein Süchtiger wird sich selbst nicht als süchtig sehen. Und wenn er es dann doch einsieht, ist es oft schon zu spät...

    Manchmal funtkioniert ungekehrte Psychologie, wenn der Betroffene überhaupt noch auf äußere Einflüsse anspricht. Wenn ihm aber emotionell eigentlich alles egal ist, wird auch das nicht klappen. Schuldzuweisungen und ins-Gewissen-reden hilft sogut wie nie, das ist nur unangenehme für beide Seiten und der Betroffene zieht sich noch weiter zurück. Totale Unterstützung allerdings ist auch nicht das Richtige, denn er soll ja merken, dass das so nicht weitergehen kann. Und genau mit dieser Gradwanderung kommen die wenigsten Menschen klar - DARUM ist ein Entzug in iner Klinik bzw. bei dafür geschultem Personal erfolgreicher. Dazu kommt, dass es immer noch leichter ist sich Schwächen vor völlig Fremden oder "Gleichgesinnten" einzugestehen, als vor Menschen, die einem etwas bedeuten...

    [snip]
    Geändert von Farangis (06.04.09 um 10:38:50 Uhr)
    "The greatest thing you will ever learn, is just to love, and be loved in return." ~Moulin Rouge~

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  8. #8
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    Geändert von miss made (06.04.09 um 23:05:12 Uhr)

  9. #9
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    Na, hoffentlich hält sie durch.

  10. #10
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    Geändert von miss made (06.04.09 um 23:05:26 Uhr)

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