Rauchen und Düfte

[Exuser3]

ich versuche mal meine Gedanken die ich heute morgen im Zug hatte in brauchbare Sätze zu fassen zu einer Frage.

Allora, ich sitz im Zug und eine Frau, Alter spielt ja keine Rolle, steigt ein. Und was passiert? Es wabert eine Geruchswelle kalten Zigarettenrauchs als Erstes in meine Richtung und besagt Frau setzt sich 2 Plätze entfernt von mir hin. Wenn etwas nicht geht geruchstechnisch für mich ist das unter anderem der Geruch von kalten Ziggis oder auch von Alk der vor einer Person her wabert.
Ich hab mich dann gefragt welche Geruchswahrnehmung besagte Frau hat angenommen sie mag Düfte in der Form so wie wir Junkies hier.
Ist die Frage die ich mir gestellt hab, irgendwie nachvollziehbar? Ist bei nem gewissen Konsum an Ziggis und den damit verbundenen Sachen wie der Geruch von kaltem Rauch der eine Person umgeben kann nicht irgendwie ein clash mit nem schönen Duft vorpgrammiert?

Gleichzeitig ging mir ein früherer Bekannter durch den Kopf. Megastarker Raucher, 40 bis 50 Rothändle pro Tag waren normal. Der hatte schon kaum noch "Geschmacksnerven", da wurde beim Essen die Pfeffermühle angekurbelt bis so ca. eine 2 bis 3 cm dicke Pfefferschicht auf dem Essen lag. Wenn der nen Kaffee angeworfen hat, dann war das Resultat in der Tasse "Marke flüssiger Teer". Will sagen der hat vor lauter Tabakkonsum keinen Geschmack mehr gehabt.

Gibt es dann Ähnliches bei starken Rauchern? Viel Ziggis und der Geruchssinn wird so taub,daß man entweder überdosiert was ein Parfüm angeht oder wie muss ich mir das vorstellen?

Nein, mir ist nicht langweilig. Ich hab mich das wirklich heute morgen gefragt, als ich dann den Sitzplatz gewechselt hab.

Bitte um Input

VG
Sun

[KatinkaRosenrot]

Eine Freundin, die relativ starke Raucherin ist, erzählte, dass sie plötzlich einen viel stärkeren Geruchssinn hatte, als sie krankheitsbedingt mal aussetzen musste.
Sie hat mich als erstes gefragt, ob sie sich sonst "überparfümiert" hätte, sie wäre geschockt,wie viel eher und besser sie jetzt Düfte wahrnehmen würde. Der Unterschied machte sich schon nach einer knappen Woche bemerkbar, ähnlich wie bei den Geschmacksnerven.

Sie hat es wirklich "plakativ" gebraucht, damit sie einen Duft wahrgenommen hat. Auch hat sie in der Rauchpause kleinere Nuancen besser wahrnehmen können. Und sie ist normalerweise kein Duftjunkie. Das alles wahren Beobachtungen eines schnöden Boss-Trägers

[hibernating]

Eine Freundin, die relativ starke Raucherin ist, erzählte, dass sie plötzlich einen viel stärkeren Geruchssinn hatte, als sie krankheitsbedingt mal aussetzen musste.
Sie hat mich als erstes gefragt, ob sie sich sonst "überparfümiert" hätte, sie wäre geschockt,wie viel eher und besser sie jetzt Düfte wahrnehmen würde. Der Unterschied machte sich schon nach einer knappen Woche bemerkbar, ähnlich wie bei den Geschmacksnerven.

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Das kann ich unterschreiben. Als ich aufgehört hatte zu rauchen, war es bei mir auch so. Geruchs- und Geschmackssinn wurden sehr schnell "feiner" (das heißt leider nicht, dass ich Düft beschreiben gelernt habe )
Überdosiert habe ich nie, denke ich, aber immer schnell nichts mehr gerochen vom aufgetragenen Duft. Auch kann ich einige Düfte nicht mehr ertragen, seitdem ich nicht mehr rauche.
Aber ich glaube schon, dass einige überdosieren, weil sie es nicht mehr riechen können. Vor allem dann, wenn es nur 1 Duft ist, den sie benutzen und nicht zwischen 8749465 wechseln (können )

Mein Bruder raucht tierisch viel und benutzt auch Gewürze ohne Ende zum Essen. Damit er noch etwas schmeckt, das denke ich mir auch.

[msmilligan]

Ich rauche (dummerweise) ziemlich viel und denke, dass das vermutlich leider für andere die Düfte an mir ruiniert (sehr blöde ). Auf der anderen Seite habe ich selbst nicht im Geringsten meinen Geruchssinn verloren - au contraire - ich rieche alles: zwei Blöcke weiter geteerte Straßen, Balkonblumen drei Häuser weiter, die Zutaten zum Abendessen sämtlicher Nachbarn, Parfumreste von vorvorgestern an Freudinnen etc. pp. Als ich vor zwei Jahren mal ein paar Monate mit dem Rauchen aufgehört hatte, hat alles widerlich gerochen - irgendwie muffig, dumpf, undifferenziert (wenn das die wirkliche Welt ist, will ich sie nicht riechen...). Nach 15 Kilo Gewichtszunahme hat's mir gereicht. Ich schätze allerdings, ich bin eine Ausnahme, weil ich von anderen 'Aufhörern' eher die Bestätigung der nachdemaufhörenbesserriechenkönnen-These gehört habe....

[Mascara]

Geht mir ähnlich, msmilligan. Ich rauche zwar nur 1 bis 4 Zigaretten am Tag, auch nur für ein halbes Jahr, dann bin ich für ein halbes Jahr wieder überzeugte Nichtraucherin... das einzige, was sich während meiner Abstinenz ändert, ist die körperliche Fitness. Ansonsten rieche und schmecke (höre und sehe) ich sehr genau und bin wohl ein Sensibelchen. Gerade Düfte und Geräusche, die ja so eindringen – da kann man nicht Mund oder Augen zu machen – das empfinde ich manchmal als echte Zumutung, gelinde gesagt. Da wünsch ich mir gelegentlich einen Dimmer.
Btw, ich rauche sehr selten in der Wohnung und überhaupt ungern in geschlossenen Räumen. Könnte ich nicht aushalten, den Gestank ;D

[Exuser31]

Ich habe bis vor ein paar Jahren selber stark, sehr stark geraucht. Trotzdem habe ich auch zu der Zeit eine gute Nasenwahrnehmung gehabt. Selbst das, was du jetzt gerochen hast, kalten Zigarettenrauch, habe ich an anderen Menschen bemerkt und als unangenehm empfunden.

Was sich durch das Nichtrauchen bei mir verändert hat, ist die Vorliebe und die Abneigung für bzw. gegen bestimmte Düfte. Früher mußte es heftig, orientalisch, vanillig und süß sein. Das ging lange gar nicht, absolut nicht. Diese Vorliebe kehrt aber allmählich und ganz langsam wieder zurück. Selbst den Geruch einer Zigarette mag ich wieder riechen. Der hat bei mir in den letzten Jahren Brechreiz ausgelöst. Und kürzlich habe ich den Tabak wieder als angenehm warm und weich gerochen. Und zwar ohne irgendwelche Gelüste zu entwickeln.

Sicherlich wird es nasenblinde Raucher geben, aber viele Nichtraucher sind eben auch keine Supernasen.

[Aroma]

Viele starken Raucher - also solche, bei denen man es sofort riecht, weil Kleidung und Haare für andere deutlich wahrnehmbar den Geruch von Zigarettenrauch angenommen haben - entschuldigen sich häufig, wenn sie für sich oder andere ein Parfum kaufen, für ihre schlechte Nase; jedenfalls passiert es recht fast wöchentlich. Mir scheint, denen ist das schon selber klar. Was viele Menschen aber nicht zu wissen scheinen, ist der Umstand, daß auch über die Haut ein deutlich veränderter Duft abgegeben wird und der harmoniert nicht unbedingt mit jeder Parfumnote. Oft werden mir eingesprühte Handgelenke vor die Nase gehalten und ich bin immer wieder erstaunt, zu welchen Mischungen aus Haut, Rauch & Parfum es da kommt.

[lora]

meine schwester ist starke raucherin und als sie aufhörte hat sie mir auch erzählt sie schmecke und rieche jetzt plötzlich alles viel intensiver.

zu oben beschriebenem möchte ich aber noch anmerken, nicht jeder der sehr stark nach rauch riecht muss auch starker raucher sein. ich selbst rauche nicht, habe aber früher auch oft furchtbar nach rauch gestunken, da ich in einer bar gearbeitet habe wo sehr viel geraucht wurde.

lg
lora

[Deception]

Ich gehöre auch zu den bereits genannten Rauchern mit sehr feiner Nase. Ich rauhe nicht viel, manchmal auch nur 5 Ziggis am Tag, aber ich möchte nicht wissen, was ich dann noch alles ertragen muss an Gerüchen, wenn ich mal nicht mehr rauche. Okay, bei Düften ist das fein, aber ich rieche die kleinsten Spuren vom Schweiss, vor x Tagen konsumierten Knoblauch und ja - auch Zigaretten- bei anderen Menschen, vor allem wenn die Kleidung nicht sauber gewaschen ist. Viele Leute, die ich kenne und nicht rauchen, riechen oft nichts, wenn ich mich schon wieder über Gestank beschwere. Tja, so kanns auch sein. Mir wurde oft schon gesagt, dass ich selbst überhaupt nicht nach Rauch rieche. Habe ich wohl von meiner Ma geerbt, bei ihr ist das auch so. Einige sind dann geschockkt, wenn sie mitkriegen, dass ich keine Nichtraucherin bin.

LG
Deception

[Snoozy]

Ich habe jahrelang geraucht und dabei eine sehr feine Nase. Ich konnte mich oft selbst nicht riechen
(der kalte Rauch dringt durch alle Poren...) und habe gelitten unter meiner Nikotinsucht! Als ich aufhörte war das ein riesen Geschenk aber meine Nase hat mich danach oft noch mehr leiden lassen.
Plötzlich nahm ich ja auch Gestank in meiner Umwelt mit doppelter Wucht wahr!
Ich bevorzugte als Raucher ganz andere Düfte wie heute, die L'Artisans hätte ich gar nicht zu schätzen gewußt!
Die Hautchemie hat sich schon sehr verändert danach, aber wie gesagt: gut riechen können kann auch manchmal belastend sein gerade wenn man neben einem kalten Aschenbecher in der Bahn sitzen muß was noch schöner bei Regenwetter ist!
LG
Snoozy