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Nicht_der_Papa
Du hast mit deinem Beitrag jedenfalls dafür gesorgt, dass mir eingefallen ist, dass meine Mutter morgen vor 18 Jahren an den Folgen ihres Alkoholismus verstorben ist. Was heißt, dass ich heute schon 16 Tage älter bin als meine Mutter geworden ist.
Ich habe auf der Heimfahrt nachdem ich kurz uns Board geschaut hatte bei Smoke on the water ein paar Tränchen verdrückt.
Ich bin nicht wirklich erstaunt, dass es zwischen uns Parallelen gibt.
Tränchen verdrücke ich auch ab und zu, aber ehr bei "Mama ana ahabak" und "Engel fliegen einsam" von Christina Stürmer.
Tief im Innersten meines Herzens habe ich sie auch geliebt.
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Nicht_der_Papa
Allerdings habe ich nie erlebt, dass meine Mutter besoffen durch die Gegend gefallen ist. Ich bin damals als ich in Frankfurt wohnte, zu den AA und habe mich beraten lassen. Hatte auch einen Kollegen (trockener Alkoholiker), der bei den Guttemplern war. Ich habe versucht sie zu einer Kur zu überreden.
Bei den AA war ich auch.
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Nicht_der_Papa
Er hat nach ihrem Tod (Leberzirrhose) noch gesagt, er habe davon nichts gewusst.
Meine Mutter ist tot aufgefunden worden von meinem Mann. Sie muss wohl gestürzt sein und war vermutlich beim Sturz schon tot. Sie hatte ein Non Hodgins Lymphom, welches "explodiert" ist als Luft dran kam. Sie wurde obduziert, weil sie ja alleine war, als sie verstorben ist. Bei der Obduktion wurde festgestellt, dass die ganze Lunge verkrebst war und Leberzirrhose hatte sie natürlich auch. Sie ist vermutlich an dem Gesamtgesundheitszustand gestorben laut Kripobeamtin. Die hat mir übrigens das mit der Zirrhose erst erzählt als ich gefragt habe "und wie sah die Leber aus?"
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Nicht_der_Papa
Deine Geschichte ist eine andere.
Aber man kommt nicht aus der Co-Abhängigkeit raus, indem man eine Alkoholsucht öffentlich macht.
Und sorry, ich denke, dass es hart für Eltern ist, wenn ein Kind behindert ist, weil es entgegen einem Verbot gehandelt hat.
Der Gedanke "Wenn es auf mich gehört hätte, wäre es noch gesund" ist sicher schon für einen gesunden Menschen schwer zu ertragen und zu verarbeiten. Für einen alkoholkranken Menschen umso mehr, zumal der mMn. gar nicht in der Lage ist, das zu verarbeiten.
Du kannst ihr das mMn. nicht vorwerfen.
Ich bin der Meinung, dass wenn man eine Alkoholsucht totschweigt, noch mehr in der Co-Abhängigkeit steckt.
Ich war zum Zeitpunkt meines Unfalles 18 und damit volljährig. Es kann sein, dass meine Mutter meinen Unfall aufgrund ihres Alkoholkonsums nicht verarbeitet hat. Aber zu sagen, dass "ich noch gesund wäre, wenn ich auf sie gehört hätte" geht gar nicht. Weil das niemand weiß.
Für mich gibt es Vorherbestimmung und so sehe ich meinen Unfall. Das sollte passieren und ich soll damit umgehen können. Für mich ist das okay so. Außerdem sitz ich im Rolli und nicht meine Eltern. Das so etwas immer schwer für Eltern ist, darüber braucht man nicht diskutieren. Das ist klar, aber Eltern sollten froh sein, wenn Kinder trotz so eines Schicksalsschlags selbständig werden und sie nicht betüddeln. Das ist Grund verkehrt. Jedenfalls war es meine Erfahrung, weil ich beides erlebt habe.
♥ ♥
Bevor Du urteilen willst über mich oder mein Leben,
ziehe Dir meine Schuhe an und laufe meine Wege,
durchlaufe die Straßen, Berge und Täler,
fühle die Trauer, erlebe den Schmerz und die Freude,
durchlaufe die Jahre, die ich ging, stolpere über jeden Stein über den ich gestolpert bin,
stehe immer wieder auf und gehe genau die selbe Strecke weiter… genau wie ich es tat.
Und erst dann, aber erst dann kannst du über mich urteilen! (Autor unbekannt)
♥ ♥