Wo er Recht hat....

[Exuser 22]

Verstehe auch nicht, warum heutzutage Kinder jeden Alters immer und überall mit dem Auto hingefahren werden!

Bin früher alleine zur Schule gelaufen bzw. mit dem Bus gefahren...

Gesa, wo habt ihr früher denn gelebt?

[Babs]

Zwischen mir und meiner jüngeren Schwester liegen 10 Jahre Alterunterschied und das sind manchmal richtige Welten. Ich bin auf dem Dorf aufgewachsen, mit allem, was dazugehört: auf Bäume klettern, durch die Gegend stromern, mit meiner Freundin auf ihrem Bauerhof spielen, Katzen von Bäumen retten. Bin bei meiner Freundin auch ganz selbstverständlich einfach so ins Haus spaziert; da wurde auch nicht vorher telefonisch was vereinbart. Auch als ich dann mit ca. 9 in der Stadt gewohnt hab, waren wir viel draußen unterwegs. Und bin auch mit dem Bus in die Stadt gefahren, wenn ich Musikunterricht hatte.

Meine Schwester ist dagegen relativ anders aufgewachsen. Wurde auch viel gefahren, verabredet mit Freunden wurde übers Telefon und oft erst nach OK der Eltern. In manchen Sachen ist/war sie auch viel unselbstständiger als ich in ihrem Alter war (mit 10, 11 Jahren war ich schon ihr Babysitter und sie konnte in dem Alter nicht mal 'nen Kuchen backen ) Aber das mit der Unselbstständigkeit liegt glaub ich eher an den älteren Geschwistern, die immer alles für 'die Kleine' tun, als an der Generation.

Sie hatte auch viel Musikunterricht, für den man wirklich auch mit dem Auto fahren musste. Und ich war ja bald alt genug, sie ebenfalls zu fahren / abzuholen. Muss sagen, dass sie teilweise auch wirklich stressige Tage hatte, Terminplan voll bis obenhin. Auch empfand ich bei ihr alles rund um die Schule alles viel stressiger und vollgepackter als bei mir.
Und sie ist ja auch ein Kind der Gamekonsolengeneration - da wurde viel drinnen gespielt (meistens mit mir übrigens ).

Ich wohne übrigens auch in einer verkehrsberuhigten Spielstraße und da spielen immer die Kinder auf dem Hof oder hinter dem Haus auf dem Spielplatz. Finde ich sehr schön

[Joelle]

Baujahr 77.

[Dainty]

Der Typ beschreibt so ziemlich exakt meine Kindheit
Ich möchte noch den Konsum von Gummibärchen und Dolomiti Eis MIT den alten Giftfarbstoffen hinzufügen

[exuser 7]

naja. zum einen ist es ja nun mal so,dass jeder seine kindheit glorifiziert,eure eltern haben damals sicher auch gesagt "ach die kinder von heute,was die alles haben,wir hatten damals ja gar nix und trotzdem so ne schöne kindheit" etc....

abgesehen davon gibt es heute in familien oft mehr autos als kinder,da ist es halt so,dass das lang geplante und streng kalkulierte luxusgut (einzel)kind mehr "chauffiert" und gefördert wird bis zum get no usw.. manche kinder haben einen volleren terminplander als erwachsene... da muss halt ein kind komprimieren und erwartungen erfüllen,wo es früher 2 oder 3 oder noch mehr gab. man hatte da weder die zeit noch das geld, alle kinder irgendwo hinzufahren oder dauernd kurse etc. zu bezahlen. ja,früher war ich auch noch überall draussen bis zum abend. heute sehe ich sogar als erwachsener zu,möglichst nicht bei dunkelheit alleine draussen rumzulaufen...

im zusammenhang mit anschnallen usw. finde ich den text überhaupt nicht lustig. "wir haben überlebt.." aha,naja,die verkehrstoten von damals können hier ja auch nicht mehr schreiben...


glg

[Exuser45]

Der Typ beschreibt so ziemlich exakt meine Kindheit
Ich möchte noch den Konsum von Gummibärchen und Dolomiti Eis MIT den alten Giftfarbstoffen hinzufügen

Dieser Typ hat den Artikel nicht verfaßt und den Text geringfügig verändert, nämlich bezüglich des Geburtsjahres; der Text kursiert schon seit mehr als 5 Jahren im Internet.
Der Verfasser des Originals ist unbekannt.
Der Text wurde im Jahr 2004 im Stern veröffentlicht, mit dem folgenden Anfangssatz:
"Im Internet kursiert ein Text, so schön und wahr, dass wir ihn drucken, ohne den Urheber zu kennen", hieß es im Stern 1/2004


Zufällig habe ich noch eine Kopie dieses Artikels, aber das nur nebenbei, siehe auch folgenden Internet Link:
http://www.nikola-hahn.com/niemandschuld.htm

So ist der Anfangssatz des Originals:

"Eine Generationengeschichte

Wenn du nach 1978 geboren wurdest, hat das hier nichts mit dir zu tun ... Verschwinde! Kinder von heute werden in Watte gepackt ..."

[Samoa]

Ich kenne diesen Text auch schon länger, es kann sein dass ich ihn damals wirklich im Stern gelesen habe .

[HopiStar]

Yep, ich kenne das alles genau so und es konnte gar nicht anders sein, man traf sich auf der Strasse, wer nicht da war, wurde abgeholt *darfdieMariazumSpielenkommen*

Zuhause hatte man zu sein, wenn es dunkel wurde.

Ich fand und finde meine Kindheit echt schön und möchte sie - wie sie war - nicht missen und/oder tauschen.

Gefahren...hä, wohin denn

Mein Bruder ist sieben Jahre jünger, da kamen langsam Computer und Computerspiele "in Mode" .

[Nisifeh]

Das Geburtsdatum für diese Umstände auf <1985 zu datieren ist lächerlich Da passt das Original-Datum schon besser.

Hier meine Highlights

Ich bin ein Kind der 70er (Jahrgang 65). In dem Kaff, wo ich aufwuchs, lebten noch 172 weitere Personen, und nachts um 11 gingen sämtliche Straßenlaternen aus. Es gab noch echte Dunkelheit.
Dafür gabs keine Türklingeln, und niemand machte sich die Mühe, das Haus abzusperren. Auch nicht nachts. Wer was wollte, ging ins Haus und klopfte an der Stubentür. Und wenn man sonntags keine Schlagsahne zum Kuchen hatte, ging man zu Tante Emma (die hieß wirklich so) und kaufte einen Becher und zur Not ließ man ihn anschreiben.

Ich habe mit meiner Schwester in einem Zimmer geschlafen. Die Stromleitungen lagen dort noch auf Putz, was aber unerheblich war, weil irgendwo was gepfuscht war, und es sowieso keinen Strom im Zimmer gab. Wir haben uns mit einer Kerze beholfen, die auf dem Bettpfosten (altes Ehebett aus den 1920ern) mit ihrem eigenen Wachs befestigt war. Plattenspieler war also eh kein Thema, aber meine Freundin hatte Ende der 70er einen.

Wir hatten einfach verglaste Fenster, deren Scheiben in einem Kittrahmen wackelten, und nur einen Bollerofen, der aber nur angeschürt wurde, wenn in der Nacht zuvor ein Glas Malwasser, das ich neben einem halbfertigen Bild stehen ließ, am nächsten Morgen gefroren war.
Wir hatten Bettdecken mit einer Füllung aus Federn, eine Matratze mit einer Strohfüllung und keine Allergien.

Zum Schulbus musste ich dann später 2 km durch einen Wald laufen, morgens um 6 Uhr. Im Nordhessischen Bergland, wo es noch SCHNEE gab *seufz*

Meine Schwester hatte ein Mofa, das ich heimlich vom Hof schob, um es dann außer Reichweite anzuschmeißen und damit in die Pampa zu entschwinden, ins 8 km entfernte Dörfchen, das ein (natürlich unbeheiztes!) Schwimmbad hatte. Eigentlich hätte ich einen Führerschein gebraucht, weil ich neun Tage zu spät geboren war, aber wo das MOfa genaugenommen entwendet war, dachte ich, würde das eh niemanden scheren. Wenn ich heimkam, vermöbelte mich meine Schwester, und niemand hat sich eingemischt. Autofahren habe ich mit 14 auf dem Käfer meiner Tante auf diversen Feldwegen gelernt...

Und ich durfte zum ersten Mal in eine Kneipe mit zum Kegeln, als Abba gerade mit Chiquitita einen Hit hatten. :nostalgie:

[Lilibeth]

Verstehe auch nicht, warum heutzutage Kinder jeden Alters immer und überall mit dem Auto hingefahren werden!

Die Eltern machen es ihnen doch vor! Sehr viele laufen doch auch keine 5 Meter mehr zu Fuß. Und die Kinder übernehmen das und wollen nicht mehr laufen.