Hallo Maedels,

ich bin gerade ziemlich durcheinander wegen etwas, dass gestern passiert ist.

Ich hatte schon mal geschrieben, dass ich ein Kind erwarte und der Vater des Kindes leider kein Interesse an dem Kind hat. Er hat es sich (um es mit seinen Worten zu sagen) anders ueberlegt nachdem ich ihm erzaehlt habe, dass ich schwanger bin. Er war es jedoch, der angefangen hat darueber zur sprechen, ein Kind zusammen zuhaben und da ich auch ein Kind mit ihm wollte, ist es passiert und ich bin schwanger. Da er ja nun mal eben so seine Meinung geaendert hat innerhalb von einer Woche bin ich jetzt halt auf mich allein gestellt. Er hat sich komplett von mir und dem Baby distanziert als ob es gar nichts mit ihm zu tun hat. Und das ist das was mir so zu schaffen macht. Ich kann das nicht verstehen wie man erst ein Kind haben moechte und dann innerhalb von einer Woche seine Meinung aendern kann und es ihn alles nichts mehr angeht. (Ich sage innerhalb einer Woche weil er bevor er und ich wussten dass ich schwanger bin wir immer noch keine Verhuetung benutzt hatten nachdem wir ja mehrmals darueber geredet hatten ein Kind zu haben).

Da ich hier von der Arbeit aus kostenlos rechtliche Beratung vertraulich erhalte, habe ich mich erkundigt, was meine Rechte und die Rechte des Vaters sind. Dabei hat man mir angeboten, dass ich mich auch mit einem Psychologen vertraulich unterhalten koennte, um Unterstuetzung zu bekommen. Ich dachte mir, schaden kann es ja nichts und habe gestern diese Psychologin getroffen und seitdem bin ich noch mehr durcheinander als vorher. Sie hat die meiste Zeit geredet und ich zugehoert. Sie meinte, es waeren hier zwei verschiedene Dinge mit denen ich es zu tun haette, einmal die Trennung von meinem Freund (dem Vater des Kindes) zu verarbeiten und dann dass ich ein Baby erwarte. Und sie meinte, ich wuerde den Trennungsschmerz nicht zulassen. Ich habe ihr versucht zu sagen, dass ich keinen Trennungsschmerz mehr habe (er hat sich vor 20 Wochen gegen das Kind entschieden), da ich der Meinung bin, dass ich ohne ihn besser dran bin bei so einem Verhalten. Aber sie meinte nur, ich wuerde das verdraengen. Ich habe ihr gesagt, dass es mir "nur" darum geht, dass ich moechte, dass der Vater des Kindes Verantwortung fuer sein Kind uebernimmt, v.a. da er es ja erst haben wollte. Und ich deshalb das Gespraech mit ihm suche aber nicht weil ich wieder mit ihm zusammensein will und das was mich traurig macht, halt die Tatsache ist, dass er sein eigenes Kind ignoriert und ablehnt. Sie meinte darauf hin wir koennen keinen zwingen, sich auf bestimmte Art und Weise zu verhalten (ja das ist mir schon klar...) und er hat entschieden, dass er das Kind nicht haben will waehrend ich entschieden habe, dass ich das Kind haben will da ich mich gegen eine Abtreibung entschieden habe, als ich es noch haette koennen. Und diese Aussage ist es, die mich so umgehauen hat. Ich haette mich auch mit dem Vater des Kindes unterhalten koennen da er genau das gleiche sagt. Seine Meinung ist: Er wollte das Kind erst, dann nicht mehr und deshalb sollte ich abtreiben. Und nun sagt die Psychologin zu mir, dass ICH die Entscheidung allein getroffen habe, da ich nicht abgetrieben habe und deswegen muss ich damit jetzt auch allein klarkommen.

Ich weiss, dass ich damit allein klarkommen muss gezwungenermassen aber meiner Meinung nach haben wir uns BEIDE fuer das Kind entschieden als wir ungeschuetzten *** hatten, weil wir ja ein Kind wollten und nicht erst ich spaeter weil ich nicht abgetrieben habe. Dadurch hat sie das bestaetigt, was mir der Vater des Kindes immer wieder vorgehalten hat, dass die jetzige Situation meine Schuld ist, was ich bisher nicht geglaubt habe sondern dass es unsere gemeinsame Schuld ist,wenn man hier von Schuld sprechen kann. Aber wenn mir das jetzt auch die Psychologin sagt... Fuehle mich jetzt noch schlechter als vorher.