Hallo,

ich habe mir auf Djerba am Unterschenkel ein schwarzes Henna-Tattoo machen lassen. Das ist jetzt gut 4 Wochen her und teilweise immer noch zu sehen, trotz mehrfacher Peelings.
Am Tag darauf hat es stellenweise auch gebrannt, als ich im Meer schwimmen war oder rasiert habe.
Wie ich jetzt ergoogelt habe, war das wahrscheinlich eine Reaktion auf PPD, was die teilweise mit reinmischen, damit die Farbe dunkler/schwarz wird und länger hält. An den Stellen, die man jetzt noch sieht (und die gebrannt hatten), war die Farbe auch besonders dick aufgetragen.
Ich hoffe, es verblasst weiterhin und es bleibt kein Negativbild, das kann wohl passieren (aber eher nach schwereren Reaktionen darauf).
Ich überlege, ob ich jetzt vorsichtshalber doch noch zum Hautarzt soll, geschwollen ist nichts, aber die Haut ist etwas empfindlicher da (was evtl. auch am besonders starken peelen an der Stelle liegen kann).

Und ich hoffe, dass ich zukünftig nicht auf dunkle Haarfarben, Stoffe usw allergisch reagiere!

Ich kann echt nur davor warnen, das scheint nicht ohne zu sein:

http://www.haut.de/kurzbeitraege/hau...eachten_8.html

"Henna-Tattoos: Das ist zu beachten

Henna-Tattoos galten bisher als harmlose Urlaubssouvenirs, die nach etwa zwei Wochen wieder verschwinden. Seit aber immer mehr Menschen über Juckreiz und ekzematöse Hautveränderungen durch Henna-Tattoos aus Ägypten, Indien oder den Mittelmeerländern klagen, ist der vermeintlich natürliche Hautschmuck ins Gerede gekommen.

Der Auslöser der allergischen Reaktion ist allerdings nicht der pflanzliche Henna-Farbstoff, sondern eine hohe Konzentration der Chemikalie Para-Phenylendiamin (PPD). Sie wird dem Henna-Farbstoff in einigen südlichen Urlaubsländern zugefügt, um die Farbe dunkler und kräftiger erscheinen zu lassen. Der Ärzteverband Deutscher Allergologen (ÄDA, www.aeda.de) rät deshalb zu großer Vorsicht bei Henna-Tätowierungen durch Straßen- und Strandkünstler in südlichen Urlaubsländern.

Interview mit Herrn Prof. Dr. med. Thomas Fuchs

Prof. Dr. med. Thomas Fuchs ist Präsident des ÄDA und Oberarzt an der Universitäts-Hautklinik Göttingen.

Frage:
Herr Professor Fuchs, immer mehr Urlauber klagen über allergische Reaktionen durch Henna-Tätowierungen. Was raten Sie den Betroffenen?

Antwort:
Wenn sich die Haut an der Henna-Tätowierung rötet und zu jucken beginnt, sollte unbedingt ein allergologisch geschulter Facharzt aufgesucht werden. Er kann feststellen, ob tatsächlich eine allergische Reaktion vorliegt und das Ekzem dann mit einer kortisonhaltigen Salbe antientzündlich behandeln.

Frage:
Wie lange halten die Beschwerden an?

Antwort: Das Kontaktekzem hält sich in der Regel einige Wochen. Oft bleibt eine Hautstelle mit weniger körpereigenen Pigmenten zurück. Diese sieht auch nach dem Verblassen der Farbe noch monatelang wie eine Negativkopie des Henna-Tattoos aus.

Frage:
Für die allergische Reaktion wird die Chemikalie Para-Phenylendiamin (PPD) verantwortlich gemacht. Kann man vor dem Tätowieren erkennen, ob der Henna-Farbe PPD zugesetzt worden ist?

Antwort:
Für den Laien sind Unterschiede zwischen einer reinen und einer mit PPD versetzten Henna-Farbe kaum feststellbar. PPD ist in Europa als Zusatzstoff für kosmetische Mittel nur zur Verwendung in Haarfärbemitteln zugelassen. Bei Straßenkünstlern in südlichen Urlaubsländern fehlen jedoch häufig diese Kenntnisse bzw. es gibt keine entsprechenden Bestimmungen. Wer auf Nummer Sicher gehen will, sollte auf das Tätowieren verzichten. Zumal sich im Vorfeld eine Überempfindlichkeit gegenüber PPD nicht nachweisen lässt.

Frage:
Welche Folgen hat eine Allergie auf PPD für die Betroffenen?

Antwort:
PPD darf bei bestimmten industriellen Prozessen, wie beispielsweise beim Lederfärben oder beim Färben dunkler Textilien, verwendet werden. Solche Stoffe müssen PPD-Allergiker meiden. Deshalb sollten sie keine schwarze Unterwäsche oder dunkle Strumpfhosen tragen. Aber auch weiße Kleidungsstücke können für sie tabu sein, denn PPD wird oft als "Weißglanz" eingesetzt. In kosmetischen Mitteln ist PPD ausschließlich zur Verwendung in oxidativen Haarfarben zugelassen. Obwohl es hier Konzentrationsbeschränkungen gibt, kann es bei der Verwendung von schwarzem Haarfärbemittel zu Allergien kommen. Besonders tragisch ist eine PPD-Allergie für Friseure, Drucker, Schuh- und Lederwarenverkäufer und Arbeiter in der Gummi-, Textil oder Chemiebranche. Sie müssen häufig ihren Beruf wechseln. Für Jugendliche, die auf PPD allergisch reagieren, bleiben diese Berufe verschlossen."