Ganzheitliche Klinik?

[Thea]

Hallo zusammen,

ein Kollege von mir ist seit ungefähr einem halben Jahr sehr krank und ist auch seitdem krankgeschrieben. Er nahm ca. 15 kg (war vorher schon sehr schlank) ab, ihm war anfänglich schwindelig und nun sieht er aus wie der leibhaftige Tod . Er kann nichts essen - kaum dass es "drin" ist, muss es wieder heraus, bzw. er kann sich kaum zwingen zu essen und das seit Monaten. Mir tut er entsetzlich leid wenn ich ihn so leiden sehe - er wiegt keine 50 kg mehr!

Er war schon bei allen möglichen Ärzten und inzwischen haben diese alles untersucht was zu untersuchen ist (CT von Kopf und Rest des Körpers, Magen/Darmspiegelung, neurologische Untersuchung, Herz/Lungen, alle Blutuntersuchungen bezüglich Tumor (Tumormarker). Seiner Meinung nach sind die Ärzte schon kompetent gewesen und er hat nicht den Anschein, dass sie ihm etwas verheimlichen oder sich keine Mühe geben, aber sie sind mit ihrer Weisheit irgendwie am Ende angelangt.

Alles ergab NICHTS. Anscheinend ist er laut den Befunden "körperlich gesund" und sie wissen nicht mehr was noch zu untersuchen wäre.

Er kommt manchmal zu uns auf Arbeit zu Besuch weil ihm zuhause schrecklich langweilig ist und er weiß auch nicht was er noch tun soll.

Was meint ihr? Gibt es vielleicht noch irgendeinen Ansatzpunkt - eine ganzheitliche Klinik kam mir in den Sinn - so quasi als letzte Möglichkeit. Kennt ihr vielleicht eine - auf was muss man achten? Ich würde ihm so gern irgendwie helfen, bin aber mit meinem Latein am Ende.

lg
Thea

[Tromsöchen]

Vielleicht wäre das hier ja was? http://www.tfgm.de/ Ich muss aber ganz klar sagen, dass dieser Arzt vielen Menschen geholfen hat, aber es gibt natürlich auch immer Personen, bei denen die Behandlung nicht angeschlagen hat. Aber ich finde, einen Versuch ist es wert.

[Isis]

Ich nehme an, ein psychischer Hintergrund wurde ausgeschlossen *vorsichtigfrag* ?

[Thea]

Ja, psychisch scheint er unauffällig und steht eigentlich mit beiden Beinen im Leben (Junggeselle), technischer Beruf (Software, Enwicklung). Ein sehr pragmatischer, nüchtern denkender Mensch der es sich selber nicht erklären kann warum er krank geworden ist und an was er erkrankt ist.

Ich kann ihn natürlich nicht sooo direkt fragen, aber ich denke seine Ärzte haben die psychische Komponente auch schon abgeklärt. Ich dachte in der ersten Zeit zuerst an HIV wegen seinem extrem schlechten körperlichen Zustand - aber das ist es nicht (hat er anklingen lassen).

Danke für den link

noch Ideen?

[basementcat]

Vielleicht ist die deutsche Klinik für Diagnostik in Wiesbaden ein Anlaufpunkt? http://www.rhoen-klinikum-ag.com/rka...deu/index.html
Hab' jedenfalls schon viel Gutes gehört..

[Mäusken]

Hat er schon einen homöopathischen Ansatz versucht?

[shirl69]

Ja, psychisch scheint er unauffällig und steht eigentlich mit beiden Beinen im Leben (Junggeselle), technischer Beruf (Software, Enwicklung). Ein sehr pragmatischer, nüchtern denkender Mensch der es sich selber nicht erklären kann warum er krank geworden ist und an was er erkrankt ist.

"Unauffällig" muss nicht immer was heißen. Wie alt ist der Knabe denn? Ich kenne viele Männer um die 40, die dann plötzlich doch merken, dass "unabhängig" sein, sich in die Arbeit stürzen und alles immer schön pragmatisch sehen auf die Dauer auch nicht darüber weghilft, dass einen das Laptop nicht in den Arm nimmt und die große Sinnkrise kommt. Gerade Männer lassen solche Gedanken ja oft nicht zu und da äußert es sich dann körperlich...

Mein persönlicher Tipp: Eine Gesprächstherapie hat noch keinem geschadet... Es ist erstaunlich, was da manchmal ans Tageslicht kommt. Er soll es quasi als Supervision auf Krankenschein betrachten - kann er ja mal drüber nachdenken

Von wegen ganzheitlich fällt mir spontan das hier ein: http://www.tcmambulanz-uni-essen.de/htm/kontakt.php Der Vater meines Freundes lag kurzzeitig in der Klinik und ich habe diese TCM-Geschichte sehr interessiert aufgenommen. Wusste gar nicht, dass es sowas gibt... Ob das Angebot nur für Privatpatienten gilt / erschwinglich ist, habe ich leider nicht herausfinden können.

[Thea]

@shirl
Ja, da hast du Recht - er ist um die 40 und hat, bestimmt keine Hobbys, bzw. ich denke, dass er auch sehr zurückgezogen lebt. Ich kenne sein Privatleben nicht so gut um das wirklich beurteilen zu können. Zum Teil auch, weil er eigentlich ein sehr zurückgezogener Mensch ist der auch nicht viel aus seinem Leben erzählt.
Ich weiß auch nicht was mich an der Sache so sehr mitnimmt - aber immer wenn ich ihn sehe (er kommt ja in unregelmäßigen Abständen zu uns ins Büro zu Besuch) krampft es mir fast das Herz zusammen wenn ich einen Menschen so abbauen sehe. Beim letzten Mal sah´ er genauso aus wie mein Vater kurz vor seinem Tod - grau, eingefallene Wangen, er konnte nicht einmal mehr auf unserem Bürostuhl sitzen weil er nur noch aus Haut und Knochen besteht. Die Augen lagen in dunkelgrauen Höhlen, die Stimme total kraftlos.
Ich habe so was noch nie bei einem Menschen gesehen und ich habe das Gefühl, dass ich ihm irgendwie helfen muss/kann. Soweit ich weiß, sind seine Eltern beide noch am Leben, aber selber schon älter - vielleicht hat er auch von dieser Seite nicht den nötigen "Druck" etwas zu tun - ich meine, vielleicht sehen sie nicht wie schlecht es ihm geht?


Alle links von euch werde ich ihm mailen - letztendlich muss er selber entscheiden ob er sie als Chance wahrnimmt.

lg
Thea