Wer von Euch ist ein geschlagenes Kind?

[basementcat]

ich bin nicht oft geschlagen worden, aber die Ohrfeige die ich mal bekommen habe werde ich nie, nie vergessen.
Die kam in einem so blöden Moment, dass es wirklich arg weh getan hat, weil ich mich eh schon total hilflos gefühlt hatte und dann kam noch sowas.... ich war erst so 5 Jahre alt oder so.
Der Satz "nur eine Ohrfeige" o.ä. gibt es für mich nicht, da eine Ohrfeige ziemlich demütigend sein kann.

Und schon alleine den Satz "ich baller Dir gleich eine dann hast Du Grund zum heulen! " finde ich auch schon total schlimm.

Ich mag mir nicht vorstellen, wie Kinder sich fühlen müssen die öfter geschlagen werden..

[Chrissi21]

Ich wurde nie wirklich geschlagen. Ich habe ab und zu mal einen Klaps auf den Hintern bekommen. Aber nie eine Ohrfeige oder ähnliches.
Als richtiges Schlagen würde ich so einen Klaps nicht bezeichnen.

Habe als Kind viel Mist gebaut. Aber alles harmlose Sachen wie Puppen und Barbies die Haare abgeschnitten usw. Oder ich habe meine Barbies mit Filzstift nachgeschminkt und nach ein paar Mal löste sich das MU der Puppe auf. Meine Mum fragte irgendwann nach dem Teil, ich habe geschwindelt, sie hat es rausbekommen und dann gab es schon mal diesen leichten Klaps. Nicht wegen der ollen Barbie, sondern weil ich gelogen hatte.

[SiGuenther]

Meine Mutter hat einmal meine Schwester auf den Oberarm gehauen. Anschließend heulten sie beide, und meine Mutter hat sich umgehend entschuldigt.

Man muss dazu sagen, dass meine Schwester zu "Rumpelstilzchen"-Aufführungen neigte und ziemlich nerven konnte, und meine Mutter manchmal schlimme Migräne hatte.
Das ist keine Entschuldigung, aber solche Affekthandlungen kann man wenigstens nachvollziehen (allerdings nicht, wenn sie öfter als einmal stattfindet).

Dass man ein Kind aber gezielt als erzieherische Maßnahme haut, ob es nun Sachen kaputt macht oder lügt, finde ich echt schlimm.

[exuser 7]

eben siguenther. vor allen dingen macht es einen unterschied,ob die eltern hinterher die verantwortung tragen (denn die liegt immer bei den eltern,egal,was das kind gemacht hat) und sich entschuldigen oder dem kind die schuld zu schieben (du bist ja so ein böses kind) und damit suggerieren, du bist schlecht und es ist ok, dich zu schlagen.

glg

[Irrlicht]

Ich wurde auch schonmal geschlagen. Sprich: Ohrfeigen (die wirklich sehr wehtaten) oder es wurde auch schonmal der Hintern versohlt..

Keine angenehme Erinnerung...

Passierte immer alles durch meinen Vater. Meine Mutter hat mich nicht geschlagen. Dafür konnte es passieren, dass sie meinem Vater abends, wenn er nach Hause kam, irgendwas erzählte (wenn ich was ausgefressen hatte) und er dann in mein Zimmer kam, rumbrüllte und mir den Arsch versohlt hat. Manchmal sogar spät abends, wenn ich schon im Bett lag.

Ich habe das immer als Verrat meiner Mutter empfunden. Denn ich habe mich meist, wenn ich was ausgefressen hatte, sofort entschuldigt und sie gebeten, meinem Vater nichts zu sagen. Was sie dann manchmal aber doch tat, mit obigem Ergebnis

(vielleicht auch ein Grund, warum ich nur schlecht anderen Menschen vertrauen kann?)

LG
Irrlicht

PS: Hinterher hat mein Vater sich dann auch oft entschuldigt.. das hat mir aber nicht wirklich "geholfen", denn den Schmerz beim Versohlen oder den Ohrfeigen hatte ich ja trotzdem. Und die Entschuldigung konnte ich auch nie so wirklich ernst nehmen. Obwohl sie vielleicht wirklich ernst gemeint war....

PPS: Wie Shirl glaube ich aber auch, dass mir durch verbale Demütigung mehr Schaden zugefügt wurde, als durch die Schläge. (da wurde man Kotzbrocken, Schlampe usw. genannt... )

[Selene]

mein vater hätte mich niemals geschlagen.

meine mutter schon - gab manchmal ne ohrfeige - meistens im suff. als ich so 14-15 wurde hab ich dann meistens eine "zurückgegeben", hat irgendwann gewirkt, sie hat es nie wieder getan...
verbale "schläge" gabs auch genug, aber auch nur von ihr, nie von ihm.
dafür war er so desintressiert wies nur geht an seiner familie.

[exuser 7]

irrlicht das klingt schlimm. mit entschuldigen meinte ich,wenn im affekt mal ein ausratster entsteht,also eine ausnahmesituation!, bei dem die eltern einfach zuhauen...nicht regelmäßiges schlagen als "erziehung". das verhalten deiner mutter finde ich fast noch schlimmer, sich selber nicht die finger schmutzig machen, vielleicht ist dann das gewissen besser?


glg

[Irrlicht]

irrlicht das klingt schlimm. mit entschuldigen meinte ich,wenn im affekt mal ein ausratster entsteht,also eine ausnahmesituation!, bei dem die eltern einfach zuhauen...nicht regelmäßiges schlagen als "erziehung". das verhalten deiner mutter finde ich fast noch schlimmer, sich selber nicht die finger schmutzig machen, vielleicht ist dann das gewissen besser?


glg

Ich weiss nicht, wie meine Mutter das gesehen hat.... Sie selber ist ein eher ruhiger Mensch, der selten was sagt oder sich streitet usw. Sie geht allen Problemen aus dem Weg und hält immer den Mund. Über etwas reden? Nein, oh Gott das geht nicht. Ich habe mich jedenfalls immer irgendwie verraten gefühlt.

Ich wurde nicht regelmässig geschlagen, sicherlich nicht. Aber mit meinem Vater war es trotzdem sehr schwieirg, er war sehr cholerisch. Man wusste nie so genau, ob man bei ner Kleinigkeit nun einen "Anschiss" bekam oder ob es egal war. Sehr unberechenbar. Mit den Jahren ist er wesentlich ruhiger geworden, aber als Kind hatte ich immer Angst vor seiner Wut - weil man eben nie wusste, wie er bei manchen Dingen reagiert. Oft wurden mir auch Vorhaltungen wegen Dingen gemacht, die Ewigkeiten zurücklagen. Man konnte nie wissen, was in seinem Kopf vorging. Oft ist er einfach (in meinen Augen grundlos) ausgetickt... Schlagen war die Ausnahme. Aber allein die Wutanfälle haben gereicht. Die nachträglichen Versuche, sich wieder zu "vertragen" waren dann schon sehr lächerlich.. Man hat dann einfach auch keinen Respekt mehr, wenn man sieht, wie wenig sich dieser Mensch unter Kontrolle hat.

LG

[chilled orange]

Gilt "schütteln" auch als "schlagen"? Also, ein Kind bei den Schultern packen und schütteln?

[Karotte]

Nein, körperliche Gewalt ist mir nicht widerfahren.

Aber wenn ich was angestellt habe - ich war kein einfaches, aber eben auch nur ein Kind - wurde ich mit Missachtung bestraft. Da kam es durchaus vor, daß mit mir zwei Wochen kein Wort gesprochen wurde und ich wie Luft behandelt wurde. Als würde ich nicht existieren! Das ging schon bei einer 3 in einer Schulprobe los oder wenn mir, wenn Gäste da waren, die Gabel unter den Tisch fiel. Meine Mutter hatte da ihre eigenen Prinzipien von Kindererziehung und ihr Massstab war eben Bildung und Benehmen. Mein Vater hat sich nie auf meine Seite gestellt, hielt sich immer dezent raus oder ging auf Geschäftstermine!

Mag sich blöd anhören, aber da hätte ich mir eine Ohrfeige und keinen Psychoterror gewünscht.