Grenzen setzen ist wichtig und richtig. Authentisch bleiben dabei, auch. Das verlangen, was es zu verstehen in der Lage ist. Nicht mehr und nicht weniger. Vorher erreicht man viel durch ablenken. Ist es soweit, es zu kapieren, FOLGEN zeigen. Und zwar die natürlichen Folgen der Aktionen, nicht künstlich gesetzte.
Einrechnen, dass auch Erziehung immer eine Sache ist, wo oft konträre Charaktere zusammentreffen. Einrechnen, dass man überlegt, was wirklich sinnhaft ist und was nicht. Überlegen, wo meine Grenzen SIND. Da muss man oft nicht viel überlegen, die sucht das Kind schon selber und zeigt sie einem auf
Die Grenzen muss ich ja nicht künstlich setzen, damit "es das Folgen lernt", die zeig ich, wenn sie erreicht sind - nämlich meine PERSÖNLICHEN Grenzen.
Ich zeig Grenzen gern mit natürlichen Konsequenzen. Wenn beim Essen rumgeworfen wird, rumgeturnt usw..., und es ist mir echt zuviel, dann geh ich davon aus, dass das Kind satt ist und der Teller ist weg. A la "Hast du Hunger, isst du. Nachdem du nicht isst sondern rumwirfst mit den Sachen, geh ich davon aus dass du keinen Hunger hast". Essen weg, nächste Mahlzeit abwarten. Dazwischen gibt es höchstens Obst oder so. Grund: wer keinen Hunger hat, muss auch nicht essen. Wer essen möchte, muss sitzenbleiben. Da muss ich nicht rumschimpfen.
Macht Kind ein Spielzeug mutwillig kaputt, kann es damit nicht mehr spielen und es wird nicht mehr ersetzt, nichts Gleiches gekauft. Grund: wenn es was bewusst kaputt macht, das ich ihm geschenkt habe, geht man davon aus, dass es das nicht schätzen kann. Da greif ich aber etwas vor, das ist bei uns nicht der Fall bzw. zu früh.
Läuft (Klein)kind beim Einkaufen weg, sitzt es den Rest des Einkaufes im Buggy. Grund: Ich bin um seine Sicherheit besorgt und will es nicht verlieren.
Kein künstliches Aufregen, sondern FOLGEN aus dem Verhalten. Ist schwer aus dem Stehgreif Beispiele zu nennen. Kompetente, selbständige Kinder durch wirkliches LERNEN; nicht konditionieren. Wie wird ein Kind durch Bestrafungs- oder Beschimpfungsorgien auf das Leben vorbereitet? Was LERNT es daraus? Gut, auch ein Weg.... aber es gibt bessere. Es ist auch eine gute Übung für die Authenzität, selber nach dem Grund zu suchen. Ein Verbot, das keinen logischen Grund hat, ist nämlich weder sinnhaft noch sonstwas. Dass es dennoch mal Probleme a la "Ich weiß warum, aber ich WILL nicht..." geben wird ist außer Frage. Aber das ist eben dann die Selbstbestimmtheit, zu überlegen, ob es mit den Folgen leben möchte oder lieber das Verbot befolgt.
Eine gute Lektüre diesbezüglich wäre Jesper Juuls.