Was verstehst Du unter Romantik? Rosa Herzchen, Händchenhalten unterm Sternenhimmel und schlafen im Laura-Ashley-Schlafzimmer? Oder einfach schöne Momente zu zweit, Aufmerksamkeit, Geniessenkönnen, Abstand nehmen vom Alltag und Erotik aufbauen?
Auf Variante 1 steht kaum ein Mann. Insofern würde fast jeder von sich sagen können, er sei kein Romantiker. Variante 2 gehört aber zu einer funktionierenden Partnerschaft dazu - jedenfalls nach heutigen Ansprüchen.
Der Alltag kann der schleichende Feind fast jeder Beziehung sein - wenn man nicht gegensteuert. Und Angst vor der Zukunft ist immer schädlich für Liebe, Zärtlichkeit, ***. Du solltest also beide Punkte in den Griff bekommen, und zwar möglichst, indem Du Deinen Partner mit einbeziehst.
Ist die Entscheidung zur Abendschule gemeinsam getroffen worden? Habt Ihr darüber gesprochen, wie Ihr die Belastung dadurch auffangen könnt? Wie sieht die Verteilung von Aufgaben in Eurem Haushalt aus. Kann und will Dein Partner Dich da entlasten? Vielleicht muss man da auch mal ein paar Ansprüche zurückfahren, vielleicht muss man nicht jeden 2. Tag staubsaugen, und vielleicht muss auch nicht jeden Abend ein Abendessen frisch zubereitet werden.
Und Du musst zusehen, dass Du nicht nur die Belastung siehst, sondern Dir Entspannung gönnst und schöne Momente im Alltag. Du wirst Dich selbst mit anderen Augen sehen, wenn Du nach dem Nachhausekommen vielleicht erstmal ein schönes duftendes Bad nimmst - und wenn Du dann im feinen Nachthemd und mit noch feucht sich kringelndem Haar ins Wohnzimmer gehst und zu Deinem Freund auf die Couch krabbelst, wird doch fast automatisch was passieren.
Meinst Du mit "er ist kein Romantiker", dass er nicht die Iniative ergreift? Dann musst Du das halt tun. Vielleicht ist er wirklich nicht der Typ, der auf die Idee kommt, bevor Du nach Hause kommst, ein Picknick auf dem Wohnzimmerboden vorzubereiten, mit kuscheliger Wolldecke, Erdbeeren und Wein und ringsum aufgestellten Teelichtern - aber wie reagiert er, wenn Du so etwas inszeniert? Freut er sich, kann er es geniessen - oder findet er es unsinnig, oder fühlt er sich unter Erwartungsdruck? Im ersten Fall ist doch alles ok - im zweiten Fall muss man sicherlich reden, Wege finden, die subtiler sind.
Wichtig ist, dass Ihr alles drei habt - trotz Alltagsbelastungen:
- jeder Zeit für sich, zum entspannen und für eigene Interessen, für eigene Freunde
- Zeit für einander, gemeinsame Unternehmungen
- und Zeit mit dritten, mit Familie, Freunden, Bekannten.
Wenn die Zeit knapper wird, muss man sich genauer absprechen über Erwartungen, muss die Freizeit ab und zu auch mal planen.
Aus Deinen knappen Schilderungen kann ein Aussenstehender keine genaueren Tipps geben, aber vielleicht sind ein paar Anregungen für Dich dabei.