Ich weiss ja nicht wie das bei Dir war, die Praxis in die ich für Röntgen immer geschickt werde, ist mehr als eine Radiologie. Der Arzt, der sich das Bild ansieht, ist kein Radiologe in dem Sinne, dass der nur die Bilder begutachtet und interpretiert, sondern je nach Gebiet auch Fachärzte. (z.b. hatte ich ein Lungenröntgen, da hat es sich ein Internist angesehen)
Wenn also dieser Arzt auf diese Art von Röntgen u.a. spezialisiert ist, ist es imo keine Seltenheit, dass er auch eine direkte Untersuchung durchführt. Bei mir wurde auch nochmal abgehorcht, obwohl das mein Arzt schon getan hatte.
"The greatest thing you will ever learn, is just to love, and be loved in return." ~Moulin Rouge~
Liste 2012
Das Erklären ist wohl auch nicht jedermanns (jedes Arztes) Sache - mich persönlich stört das nicht, ich frage Ärzte regelmäßig Löcher in den Bauch, ob die das nun lästig finden oder nicht.
Zu deiner Frage: Ja, auch nach einer Mammographie kann abgetastet werden. Wie es so meine Art ist, kam ich vor einigen Jahren mit einem älteren Radiologen nach einer Mammographie länger ins Gespräch (ich hatte eine harmlose Verhärtung in der Brust und meine Frauenärztin hatte mich "vorsichtshalber" zur Mammographie geschickt). Auch der Radiologe hatte mich nach der Mammographie nochmals abgetastet. Ich hatte ihn zuvor gefragt, welches denn nun die sicherste und vor allem rechtzeitigste Methode zur Erkennung eines bösartigen Knotens in der Brust sei: Mammographie, Ultraschall oder Abtasten, wobei ich letzteres nicht ernsthaft in Betracht gezogen hatte.
Der Radiologe plauderte aus dem Nähkästchen und erklärte mir, dass ein bzw. eine gut tastende/r Frauenarzt/-ärztin auch den kleinsten Knoten ertasten könne, der selbst mit Mammoraphie und Ultraschall (noch) nicht erkennbar sei - solche Fälle seinen gar nicht mal so selten und er hätte so etwas auch bereits mehrfach in seiner beruflichen Laufbahn erlebt. Z.B. ertastete ein Kollege einen winzigen Knoten bei einer Patientin, der bei der kurz darauf folgenden Mammographie (noch) nicht sichtbar war. Die Diagnose lautete damals: bösartiger Krebs, der gottseidank im Frühstadium erkannt worden war.
Er erklärte mir auch, dass die Ärztin, bei der ich bin, zu dieser "gut tastenden" Kategorie gehöre (man kennt sich ja in der Ärzteschaft untereinander ). Alle Aussagen klangen absolut glaubwürdig und der Arzt war ein Profi, seine Äußerungen und die Untersuchung hatten nun wirklich nichts Anstößiges.
Mit seiner Erklärung hat er sich zwar ziemlich das Geschäft versaut, aber da er kurz vor dem Ruhestand war, schien ihm das ziemlich wurscht zu sein.
Ich habe oft das Gefühl, dass man an Fachärzte überwiesen wird, damit auch der Kollege noch etwas Geld einschieben kann - in meinem Fall war das offensichtlich (es wurde neben der Tastuntersuchung vor der Mammographie auch bereits in der Praxis meiner Ärztin eine Ultraschall-Untersuchung der Brust gemacht - 3x abkassierter Privatpatient hält wohl besser).
Aber das nur am Rande und als Beispiel: Deine Untersuchung macht also nach Aussage meines redseligen Radiologen von damals auch Sinn und hatte mit Sicherheit einen medizinischen Hintergrund (zusätzliches Sichergehen). Wobei man sich nun jetzt fragen muss, ob eine Mammographie einfach mal so ab 40 regelmäßig zur Vorsorge wirklich immer notwendig ist - aber offensichtlich sind die Qualifizierungen der Frauenärzte im "Tastbereich" recht unterschiedlich. Außerdem gibt es bestimmt auch wie bei den Juristen zu einem Thema unterschiedliche Meinungen. Nachdem aber der Kollege nichts zu verlieren hatte, hatte ich keinen Anlass, ihm keinen Glauben zu schenken.
Ich denke, du solltest dir also keine Sorgen machen.
Als ich übrigens meine Frauenärztin darauf ansprach, hat sie sich ziemlich gewunden (ertappt?). Sie meinte, "Stimmt schon, aber man solle auf jeden Fall zur Mammographie gehen, um sicher zu sein, am besten noch kombiniert zwischen den 2-jährigen Routine Mammographie Untersuchungen jährlich einen Ultraschall machen lassen" - klar . Ich jedenfalls habe seitdem nie wieder Ultraschall oder Mammographie machen lassen, gehe aber halbjährlich zur "normalen" Brustkrebsvorsorge (Tasten!) ...
H.G. eve
Ich bin in einer Gemeinschaftspraxis in Behandlung und hatte schon zweimal einen zweifelhaften Tastbefund, der auch von zwei Ärzten recht unterschiedlich eingeschätzt wurde. Wobei am Ende der ältere und viel erfahrenere Kollege (mein Arzt) dann recht behielt, der die Verhärtung als harmlos eingestuft hatte.
@Vivian: Ist das die Radiologiepraxis in der Spitalerstrasse? Wenn nicht, kann ich die sehr empfehlen, wurde sehr ausführlich erklärt alles.
Nein, meine ist die hier. Bin da schon ewig.
http://www.praxisklinik-moenckebergstrasse.de/
Radiologie ist im gleichen Haus.
Ich gehöre leider zu den Frauen die sehr dichtes Drüsengewebe haben und mehr oder weniger mastophatische Verhärtungen incl.Zysten. So wurden bei mir in 2-5 Jahresabständen ab dem 25.ten Lebensjahr Mammokontrollen gemacht. Dabei wurde immer auch abgetastet und eine gründliche Ultraschalluntersuchung angeschlossen.
2005 wurde bei einer Mammografie suspekter Kalk gefunden, eine Biopsie wurde gemacht und es stellte sich raus, das es sich um ein DCIS (ein Krebs der in der Regel noch nicht streut) handelt. Das wurde im Gesunden entfernt und ich bekam Bestrahlung.
Diesen veränderten Kalk sieht man nur auf den Mammobildern, deshalb bin ich im Nachhinein froh, daß ich es hab machen lassen. Die Bilder werden dort immer von verschiedenen Radiologen/ innen befundet, besser is das .
Jetzt in der Nachsorge wird auch immer nach der Mammo getastet, für mich gehört das mit dazu.
LG
Snoozy
Trifft zwar nicht ganz das Thema der TE, trotzdem zur Grundinformation ein ganz interessanter Artikel der Süddeutschen zur Krebsvorsorge
http://www.sueddeutsche.de/e5e38p/30...svorsorge.html
Also, Blondfrapperl, jetzt hab ich mich so lange zurück gehalten und dann sowas?
Aber ich fasse mal zusammen.
Ohne Mammographie
-sterben 0,5% Frauen an Brustkrebs
Mit Mammographie
-sterben 0,4% Frauen an Brustkrebs
Nach einer Berechnung des renommierten und unabhängigen Cochrane Centers beträgt die Reduktion der Brustkrebssterblichkeit durch Screening nur 0,05%. Sicher auch da die Brustkrebsrate allgemein zurückgegangen ist.
Aber
-es wird 5-20 % der Frauen Gewebe entnommen
-bei 2-10% erfolgt ein größerer Eingriff
Diese Zahlen beinhalten noch nicht die falsch negativen Befunde.
Nur mal so ganz am Rande erwähnt.
Mit regelmäßiger Röntgenuntersuchung lag das Krebsrisiko für '75-'77 bei 6,9%.
Aktuell wird von 1,5% ausgegangen.
Ich bin eindeutig dagegen und gebe all about eve vollkommen Recht.