Mich hat es extrem gestört mit welcher Arroganz die dort lebenden Weißen die schwarze Bevölkerung behandeln - nicht besser ist ihre wohlwollende und gleichzeitig herablassende, aber immer superfreundliche Art *kotzsmileyeinfüg*. Diese, auch heute noch vorhandene "wir sind hier die Herren"-Attitüden!

Es fällt ihnen ja schon gar nicht auf. Wir waren hauptsächlich in B&B und dort bekommt man schon mit wie mit dem Personal umgegangen wird. Nicht schlecht! Nein, das nicht und diejenigen würden sich vehement wehren wenn man Ihnen koloniales Gehabe vorwerfen würde. Sie meinen es ja nur "gut" würden sie sagen.
Es ist alles etwas unterschwellig und für mich deshalb noch weitaus fieser.

Das Schlimme ist, dass wenn die schwarze Bevölkerung das Sagen hat, die Verhältnisse sogar noch schlimmer sind - die schwarzen Politiker und Unternehmer sind korrupt und übernehmen sehr gerne die Machtstrukturen derjenigen die sie vorher bekämpft haben. Es gibt so viele negative Beispiele, so dass man hier nicht von böswilliger Unterstellung sprechen kann.

Einen "Besuch" in einem Township habe ich abgelehnt so lange die Townshipbewohner nicht ebenfalls in die weißen Stadtteile gehen können und dort im Gegenzug einen Zoobesuch bei einer weißen Familie machen dürfen.

Ich kann nur den Kopf schütteln wie man Townshiptouren buchen kann - das ist Voyeurismus und wird von den Townshipbewohnern eigentlich nur geduldet (was sollen sie denn auch dagegen unternehmen - obwohl in letzter Zeit auch hier die Menschen anfangen sich zu wehren und nicht begafft werden wollen).
In der Zeit als wir in Südafrika waren, las ich in der Kapstadter Zeitung, dass es sehr wohl heftige Kritik an den Townshipbesichtigungstouren gab.

Gestört (eher verstört) hat mich auch die Menge an großen Hunden (Pitbull, Dobermann und Co) die hinter fast jedem Zaun gewohnt haben. Ehrlich. Ich mag Hunde - aber was da so rumläuft ist bezeichnend. Kein Collie, kein Westie oder andere kleinere Kläffer. Wir sind leidenschaftliche Strandgänger und laufen auch sehr gerne stundenlang durch Vororte und machen sehr viele Spaziergänge und weder in USA, noch Australien, geschweige in Europa sind mir so viele Hunde einer bestimmten Rasse begegnet. Meinem Mann sind die zwei Dobermänner unserer Ferienwohnungvermieter mehrere hundert Meter bös bellend im Wald hinterhergerannt weil er von der falschen Seite oberhalb des Hauses spazieren gehen wollte In dem Moment war mir aber nicht zum Lachen zumute.

Ach ja, ich war denjenigen die mir mein Geraffel gestohlen haben nicht einmal böse - ich war sauer auf mich selber weil ich dachte, dass mir das nicht passieren kann und die vielen Warnungen bestimmt nur heillos überzogen waren.
Sauer war ich nur als ich gemerkt habe, dass der Typ mit meinem Handy die ganze Nacht nach Zimbabwe telefoniert hat - insgesamt in 6 Stunden 150 Euro.