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Thema: Muss mich mal ausheulen...

  1. #1
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    Standard Muss mich mal ausheulen...

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    Ich habe vor fast genau einem Monat ein Sekretariats-Praktikum angefangen. Alles etwas Hals über Kopf, aber ich wollte halt nach meiner Ausbildung zur kaufm. Assistentin für Fremdsprachen nicht noch länger zuhause sitzen.

    Zuerst wurde ich ins Vorzimmer vom Geschäftsführer gesetzt, der ein echter Tyrann ist. Im Grunde genommen hat auch die Chefsekretärin nur immer wirklich aggressiv ins Telefon geschrien, wenn niemand so gespurt hat, wie sie wollte. Auch von den anderen Kollegen habe ich mich nie wirklich integriert gefühlt. Da kam dann auch schon mal die ein oder andere pampige Bemerkung und ich wurde nur wie ein Kleinkind behandelt.
    ´
    Vor einiger Zeit wurde ich dann in eine andere Abteilung versetzt, die der ganzen Sache eigentlich noch die Krone aufsetzt, denn hier ist das Betriebsklima noch eisiger als vorher. Ich habe am ersten Tag nach ein paar Büroutensilien gefragt, die ich für das Sortieren von mehreren Ordnern brauchte und da wurde schon fast mit den Augen gerollt. Als ich mich dann mit einer Bronchitis krank meldete, kam nur die pampige Antwort meiner Vorgesetzten "Hm, ich hätte sie schon diese Woche gebraucht! Na dann bis nächste Woche!" Kein Gute Besserung o. ä., das kann man sich doch wenigstens rausquälen oder?

    Jetzt wurde ich abgestellt zum Sortieren eines Lagers, das in zwei Wochen eh umzieht bzw. von dem die Hälfte der rund 150 Kartons voller Aktenordner komplett aussortiert und vernichtet wird.

    Ja, ich weiß, das ist nur ein Praktikum, aber ich kann doch wenigstens verlangen, dass man wenigstens versucht, mir etwas beizubringen? Oder reagiere ich da jetzt über?

    Ich bin irgendwie verzweifelt und weiß nicht, wie ich mit all dem umgehen soll. Ich hab das Gefühl, hier keinen Meter voranzukommen.
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  2. #2
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    Es tut mir Leid, Vuitton. Nimm die Zeit und verbuche sie als Erfahrung. Dann hast du schon was gelernt.

    Du hast aber doch auf dem Sekretärinnensessel gesessen. Da hast du doch Arbeiten verrichten müssen. Und du warst in einer anderen Abteilung, da hast du auch gearbeitet. Diese Arbeit mag dir nicht gefallen, aber das geht vielen so.

    Dass nun in vielen Firmen das Klima eisig ist, das ist heute fast Usus. Du beklagst dich, dass man dir als Praktikantik keine gute Besserung bei einer Bronchitis wünschte. Vielleicht dachten sie, dass man für eine Bronchitis sich überhaupt nicht krank schreiben lassen müsste? - Mal so angedacht.

    Ein anderes Beispiel: Meine Bekannte arbeitet 20 Jahre in einer Firma, hat eine gute Position. Nun hat sie Krebs bekommen, Behandlung mit allem, was dazu gehört, Chemo, Reha, alles. Mehrere Monate Ausfall. Es hat sich keiner nach ihr erkundigt. Auch als sie sich mal gemeldet hat und Unterlagen benötigte für die Reha, kein Wunsch der guten Besserung. Meiner Bekannten ist das an die Nieren gegangen.

    Ich denke daher, du solltest es nicht persönlich nehmen. Es aber durchaus als Erfahrung verbuchen. So kann es im Berufsleben durchaus zugehen.
    Liebe Grüße

    Cara

    "Du bist gerade 82 geworden. Du bist immer noch schön und begehrenswert. Wir leben seit 58 Jahren zusammen und ich liebe Dich mehr als je zuvor. Erst kürzlich habe ich mich erneut in dich verliebt" (André Gorz, aus Brief an D)

  3. #3
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    Kannst du dir denn vorstellen, diesen Job an sich (vielleicht nicht in dem Umfeld) zu machen?
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  4. #4
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    Es mag jetzt vielleicht kein Trost sein, aber ich denke dass das Klima in einzelnen Firmen derzeit nicht das sozialste ist. Da wurde/wird oftmals Personal abgebaut und die Übriggebliebenen müssen das auffangen. Sich mit einer Praktikantin zu beschäftigen bzw sie einzuarbeiten ist dann schon ein zusätzlicher Aufwand, für den vielleicht die Zeit nicht da ist. Umso eher wirst du für Aushilfsarbeiten eingespannt. Nimm es nicht persönlich, VV !

    Wenn dir die Arbeit an sich Spaß macht, dann versuche doch nebenbei, danach anderweitig unterzukommen. Und dann kannst du ja in den Vorstellungsgesprächen erwähnen, dass du was lernen möchtest. Eventuell hast du Glück und findest ein entsprechendes Unternehmen.
    „Das interessiert mich nicht.“ - Die Bohne

    „Die Lorbeeren von heute sind der Kompost von morgen.“



  5. #5
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    Vor langer langer Zeit (zum Glück) durfte ich auch mal so ein Praktikum absolvieren. Es wurde mir viel versprochen und endete damit, dass ich Lieferscheinkopien nach Nummern ablegen musste. Zusammen mit einem Azubi, der nur daneben saß und zugeschaut hat. Irgendwann war dann mal ein Ordner voll und ich wagte zu fragen, wo denn leere Ordner seien. Antwort: "Im Keller." Ich: "Und wie komme ich da hin?" (hatte bis dahin nicht mal geahnt, dass diese Gebäude einen Keller hat). Nette Antwort: "Treppe runter." Ah ja... wer hätt's gedacht? Dann habe ich halt die anderen Ordner so vollgestopft bis nichts mehr rein ging. Blöd kann ich auch.

    Ich kann Dir gar nicht sagen, wie sehr mich das alles geärgert hat, aber so ist es nun mal. Und falls es Dich tröstet: aus mir ist dann doch noch was geworden. Allerdings bei einer anderen Firma

  6. #6
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    Verbuch es als Erfahrung, sei froh daß Du in solch eisigem Abteilungsklima nur ein Praktikum gemacht hast. Könnte schlimmer sein.
    Es gibt Firmen da ist das Betriebsklima durchweg eisig, dazu noch Klatsch und Tratsch und Du hast nen "herrlichen" Büroalltag.
    Und Praktikanten können wirklich öfter mal eher eine Belastung sein, und man gibt ihnen (weil man selber unter Zeitdruck und Zeitmangel steht) dann wirklich eher schon mal stupide Arbeiten. Falls da mal was schiefgeht ist der Aufwand es zu korrigieren nicht zu hoch.

    Ich erinnere mich noch gut an die Abteilungen die ich während meiner Ausbildung durchlaufen hab. Da gab es ein bis zwei drunter bei denen ich dachte die 2 Monate dort vergehen nie. Da hätte ich nicht wirklich tot überm Zaun hängen wollen. Entweder war es grottenlangweilig weil ich als Azubi nur kopieren durfte oder die Leute waren so gaga (in meiner Definition) daß es zum Weglaufen war. Aber die Zeit ging auch vorbei
    VG
    Sun

  7. #7
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    Das tut mir leid für dich ,VV, aber es geht vielen so und ich denke auch, dass es für viele Betriebe oft belastend ist, einen Praktikant zu haben. Das ist gar nicht persönlich gemeint, aber wenn man Stress hat und vielleicht Ärger oder so, denkt man vielleicht gar nicht groß darüber nach, dass der Praktikant das-und-das nicht wissen kann etc. Bei manchen herrscht eventuell auch eine Art Betriebsblindheit und sie SEHEN gar nicht, dass ein Neuankömmling sich damit nicht auskennen kann.

    Ich mache auch gerade ein Praktikum, dazu im Ausland. Seit Montag bin ich jetzt in einer neuen Abteilung. Meine Kolleginnen und Kollegen sind supernett und hilfsbereit, aber mein Problemchen ist, dass ich gleich an einem richtigen Projekt mitarbeite und mich das leicht überfordert, da meine Projektleiter der Meinung sind, dass man das ja alles wissen müsste. Ich soll also permanent Ergebnisse präsentieren in einer Form und Ausführung, die ich so schnell gar nicht wissen/können kann. Das schlaucht mich gerade ziemlich. Zudem hab ich ein Mädel (auch Praktikantin, allerdings schon 3 Monate hier) im Team, die auch aus dem Ausland kommt und das ist eine richtige falsche Schlange. Wirkt zwar superlocker und nett ("So nice to meet you"...bla), aber ich hab schon gemerkt, dass sie mich ein bißchen ausspielt. Sie kam gestern zu mir an den Platz wo ich gerade durch die pdf-Dateien gegangen bin (Material für das Projekt). Sie fragte, was ich mache und ich meinte, ich mache mir nur ein paar Notizen, um eine Struktur in die Materialien zu bekommen (es geht unter anderem darum, einen neuen Katalog zu erstellen und bestimmte Dokumente neu zu kategorisieren etc.). Da lief sie gleich zu unserem Chef und meinte "...die macht sich Notizen bezüglich des Inhalts, aber das ist ja falsch!!Das sollen wir ja nicht". Naja, mit der blüht mir noch was, glaube ich... Ich lasse mich auf sowas aber nicht ein, mache mir Gedanken und arbeite an Vorschlägen so gut es geht und bin nett, aber vorsichtig.

    Was ich damit sagen will: 1.) du bist nicht allein
    2.) Verbuche das Praktikum unter Erfahrung ab. So mache ich das auch. Es gibt viele Punkte die mir super gefallen, aber auch einige, die mir nicht gefallen. Sowohl beruflich als auch -in meinem Fall- kulturell. Mir hilft das aber -auch wenn es schrecklich werden sollte- zu erkennen, was ich machen möchte nach meinem Studium und was nicht. Ich muss nur daran arbeiten, sowas nicht persönlich zu nehmen, das fällt mir ab und zu noch echt schwer...

    Viel Glück! Wie lang hast du denn noch?
    Liebe Grüße, PinkMartini

  8. #8
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    Hallo,

    ich bin ja selber Sekretärin und kann nicht verstehen, warum manche im Vorzimmer solche Drachen sind. Finde ich ganz schrecklich.

    Ich hab auch mal für einen Tyrannen gearbeitet und habe nach einem Jahr gekündigt.

    Für mich ist das Arbeitsklima absolut entscheidend, dass auch eine persönliche Note da ist und man sich auf der Arbeit wohlfühlt.

    Mit Praktikanten ist das immer so eine Sache. Manche Praktikanten melden sich einfach so krank und nehmen das Praktikum nicht ernst. Eine Bronchitis ist aber nichts Harmloses und gute Besserung sollte man schon wünschen.

    Wer einen Praktikanten nur als Belastung sieht, soll sich keinen holen.

    Natürlich spielt auch die Erwartungshaltung des Praktikanten eine Rolle. Viele sind sich für bestimmte Arbeiten zu schade.

    Das alles kann ich nicht einschätzen.

    Daher mein Tipp: Immer freundlich und engagiert sein, nach Möglichkeit in der Mittagspause bei den Kollegen anschließen. und ansonsten dauert ein Praktikum ja nicht ewig...

  9. #9
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    Hm, verstehe ich das richtig, dass es ein Praktikum ist, dass Du Dir selber ausgesucht hast, nicht eines im Rahmen einer Aus- oder Fortbildung oder schulischen Maßnahme etc.? Dann bist Du doch in der starken Position, verhandeln zu können. Schließlich bietest Du Deine Arbeitskraft an im Austausch gegen die Möglichkeit, Erfahrung sammeln zu können (ich nehme mal an, Geld steht bei diesem Praktikum wenn überhaupt keine große Rolle). Warum machst Du dann nicht den Mund auf? Sprich mit den Leuten, mit denen Du über Dein Praktikum verhandelt hast, nenne Deine Erwartungen und bitte darum, bessere Aufgaben zu bekommen. Schlimmstenfalls gehst Du einfach und suchst Dir einen anderen Platz.

    Davon abgesehen gehören manche Aufgaben, auch wenn sie unattraktiv sind, einfach zum Arbeitsleben dazu. Und man muß schon zeigen, dass man sich für manches nicht zu schade ist, um dann auch bessere Aufgaben zu bekommen. Und: im Arbeitsleben ist man sehr abhängig vom Betriebsklima. Wenn das nicht stimmt, fällt selbst der schönste Job schwer. Aber es kommt natürlich auch immer darauf an, wie man selbst sich gibt, zu integrieren versucht, auf Dinge reagiert.

  10. #10
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    ....SO kann's gehen
    Die "falsche Schlange" ist nicht aufgetaucht (oooohhh) und ich musste meine bisherigen Ergebnisse in einem Meeting präsentieren....UND wurde total gelobt Ich sag dir, VV, eine lockere Geisteshaltung und es funzt. Ich hab mir gedacht "Naja, selbst wenn ich mich doof anstelle oder in den Augen der anderen was falsch mache: es ist eine Erfahrung". Dann hab ich gearbeitet, wie ich dachte, es sei korrekt und -siehe da- es funzt. Ich denke, es kommt auch darauf an, nichts zu persönlich zu nehmen und sich nicht verrückt zu machen.
    Probier es aus und sag mir, ob es bei dir funktioniert hat
    Liebe Grüße, PinkMartini

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