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Thema: Sollten Kinder prinzipiell essen, was sie wollen?

  1. #1
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    Standard Sollten Kinder prinzipiell essen, was sie wollen?

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    Eine Frage, die mich beschäftigt, weil ich in einer (privaten) Kindertagesstätte jobbe, und da wie jedes Jahr die Vorbereitungen zum Erntedankfest anstehen.

    Die einen Eltern wollen "Gesund-Kost", die anderen "das, was den Kindern schmeckt".
    Es sollte natürlich auch möglich sein, gesund UND lecker (für Kinder) zu kochen, aber darum geht es nicht.

    Es ist ja verbreitete Meinung unter, ähm, "Experten", daß Kinder sich von selbst das holen, was sie brauchen, weil sie eben noch ein unverbogenes Geschmacksempfinden haben, und automatisch zu dem greifen, was sie brauchen, und was ihnen gut tut, und auch wie viel, also soll man sie das essen lassen, was sie wollen, und sie nicht dazu zwingen, den Spinat aufzuessen, oder den Teller leer zu essen.
    Andere sagen, man muß Kindern das Gesund-essen erst anerziehen, weil sie sonst nur noch Süßigkeiten und Pommes essen würden.

    Ich hätte hierzu gerne eure Meinung, vielleicht vor allem von den Mamas.

    Ein paar Feststellungen von meiner Seite:
    -Mütter (Eltern), die Kleinkinder mit Süßigkeiten füttern (Schnuller raus, Lutscher rein) gehören in den Ernährungskurs.
    -aus Teller-leeressen-Müssern werden später Übergewichtige ohne Sättigungsempfinden.
    -Kinder werden umso wilder auf Süßigkeiten, je mehr man sie damit belohnt, oder mit Süßigkeitenentzug bestraft.
    -Kinder zu zwingen, etwas zu essen, weil es sooo gesund ist, grenzt an Körperverletzung. (Ich mochte als Kind nie Äpfel, aber sie wurden uns im Kindergarten förmlich reingestopft - heute weiß ich, daß ich eine Fructoseunverträglichkeit habe).

    Freue mich auf eure Meinungen!

    Grüße
    Datura

  2. #2
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    also ich kenne Kinder - wenn man die lassen würde dann täten die sich ausschliesslich von Eis und Pommes ernähren.

    Das "sich-holen-was-sie-brauchen" ist mMn ein Märchen - ich glaub der Mensch ist schon ganz schön degeneriert...

    ich muss dir deswegen in diesem Punkt widersprechen - man MUSS Kinder doch manchmal zwingen - denn allein von Pommes und Eis gehts nicht.

    (das "Zwingen" sieht bei uns so aus: die leckere selbstgemachte Broccolicremesuppe wird verweigert - weil grün - nach den ersten paar reingezwungenen Löffeln wird freiwillig sauber aufgegessen und manchmal sogar um Nachschlag gebeten!!)

  3. #3
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    Ich würde es abhängig von der Ernährung der Eltern abhängig machen. Und kurze Antwort: nein.

  4. #4
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    Mein Sohn ist zwar erst 2 aber er hat natürlich auch schon seine Favoriten. Prinzipiell isst er immer was ich koche, lässt aber auch schonmal etwas aus, er mag leider kaum Gemüse, Salat auch gar nicht, mit Obst kann man ihn jagen aber eben nur wenn er es sieht. Deshalb mische ich ihm schonmal was unter

    Zwingen würde ich ihn niemals! Aber erlauben eben auch nicht alles.

  5. #5
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    Deine letzten beiden Sätze, Crazy, fassen es ganz gut zusammen!

  6. #6
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    .
    Geändert von Exuser 23 (23.08.10 um 16:04:04 Uhr)

  7. #7
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    Mein Sohn mag weder Süßigkeiten noch Äpfel

    Wenn er Gummibärchen oder Schokolade angeboten bekommt, die lehnt er ab. Mich freut es. Aber die Leute gucken mich dumm an "WIE ER MAG DAS NICHT?". Als ob es schlimm wäre wenn ein kleines Kind keinerlei Süßigkeiten isst.

  8. #8
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    Bei uns ist das so- manche Kinder essen wirklich alles, was man ihnen vorsetzt, andere lehnen was aus den seltsamsten Gründen ab (an der Wiener ist Kartoffelbrei dran, die Nudeln haben eine komische Form). Gelegentlich scheint es sowas wie Gruppenstreik zu geben (Der Paul rührt seine Erbsen nicht an, also esse ich meine auch nicht), aber eher selten.
    Am mäkeligsten sind die Kinder aber, wenn die Mütter mal dabei sind. Das ist mir jetzt schon öfter aufgefallen.
    Echte Problemfälle gabs aber gottseidank noch nie, also Über-Mütter, die eine bestimmte Ernährungsweise für ihr Kind vorsehen, außer natürlich bei Unverträglichkeiten.
    Eine Weile war ein türkischer Junge da, der durfte natürlich keine Wiener und Gelbwurst essen, aber die Mutti hat ihm immer sein Essen mitgegeben. Was ich aber irgendwie schade fand, denn der Junge war dadurch immer der Außenseiter.
    Süßes gibts nur mal in Form von Pudding, und den mögen auch nicht alle Kinder.

  9. #9
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    Interessantes Thema. Ich selber mache gerade ein Ernährungsprojekt in meiner Schulklasse (3.-6. Klasse) und stoße auf ähnliche Fragen.

    Die Kinder kommen fast alle aus - wie heißt es so schön - "sozial und emotional schwachen, bildungsfernen Familien" und kennen durch die Bank nur Pommes und Cola, WENN sie denn überhaupt etwas zu warmes zu beißen bekommen. Für mich ist die Essensweise und -verweigerung in diesem Falle definitiv anerzogen.

    Nun bereite ich einmal die Woche mit den Kids ein gesundes Frühstück zu. Ich wusste das ich gewonnen habe, als das übergewichtigste Kind der Klasse vor mir stand, mich mit großen Augen anguckte und sagte: "Fr. XY, ich wusste garnicht, dass gesundes Essen so gut schmecken kann!"

    Natürlich gibt es Nörgeler, die die Krise kriegen wenn im Milchshake noch kleine Stücke sind (andere fahren da voll drauf ab). "Mag ich nicht, ich trinke nur Pudding aus der Quetschverpackung." Oder sie kennen nur rund 10% des Nahrungsmittelangebotes und leben nach dem Motto "Was der Bauer nicht kennt, isst er nicht."

    Ich mache mit ihnen einen Deal: Man darf alles doof finden, soll es nur mal probieren. In 80% der Fälle bekomme ich im Nachhinein ein erstauntes Gesicht, weils doch schmeckt. Wenn ich merke, dass ein Kind partout nicht will, dann zwinge ich es natürlich nicht, aber die meisten probieren doch, wenn man es ihnen vorschlägt.
    Zwei Kinder kamen sogar schon strahlend an und erzählen, dass sie am WE ein Rezept zuhause mit Muttern nachrührt haben (unser Frühstück fand gestern erst zum zweiten Mal statt).

    Meine Erfahrung: Die wenigsten Kinder mögen etwas WIRKLICH nicht. Die meisten kennen es nicht, haben es nur einmal schlechtgemacht probiert oder geben sich wirklich dem schon erwähnten "Gruppenstreik" hin.

    Lachen musste ich auch als ich sah, dass alle Kinder Anfang der Woche auf ihrer "Mag ich nicht"-Liste Quark hatten. Drei Tage vorher hatten wir Quarkbrötchen gebacken und aus Quarks Dips dazu bereitet. Alle haben es geliebt
    Geändert von KatinkaRosenrot (11.09.09 um 07:10:15 Uhr)

  10. #10
    Exuser37 Guest
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    Ich finde, wen Kinder zu Nörglern werden, sind oft die Eltern schuld.

    Ich habe eine Freundin, die sagt, ihre Tochter nimmt in den Kindergarten nur Milchschnitte und Fruchtzwerge mit, was soll man auch sonst mitgeben.

    Auf meine Antwort "Vielleicht ein Butterbrot und einen Apfel" ist sie fast umgefallen Nun ja, das Butterbrot müsste man dann ja auch noch schmieren, welch Zeitverschwendung..*rolleyes*

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