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Thema: Nomen est Omen - Kevin kein Name sondern eine Diagnose

  1. #11
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    Also, Kevin finde ich jetzt nun wirklich nicht sonderlich aussergewöhnlich und ich wäre auch nicht auf die Idee gekommen, den mit "dumm" oder "niedrige Bevölkerungsschicht" gleichzusetzen. Für mich ist der Name jetzt auch nicht spezieller, als Daniel oder David.

    Die exotischen Shakira-Jill's, Britney-Charlene's und Justin-Deacon's dieser Welt tun mir auch nur dann leid, wenn sie mit einem üblen, in keinster Weise passenden Nachnamen gestraft sind. Dann finde ich das eher lächerlich und die Eltern auch eher bescheiden intelligent und was die ihrem Kind da antun, wissen sie wahrscheinlich dann gar nicht so recht. Das Revival der uralten Namen finde ich aber auch nicht besser, sorry, aber Cordula-Kunigunde, Edeltraut-Heidi und Eugen-Ulrich - nö, geht gar nicht.

  2. #12
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    Aber echt ... Fritz, Paul, Anton und Otto kann ich auch bald nicht mehr hören ...

    Otto ... kopfschüttel ....

  3. #13
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    Ich glaube, das ist Klischee. Wer weiß, wie diese Studie erstellt wurde.

    Ich zitiere mal aus dem Buch "Denken Sie selbst" von Vince Ebert:

    "Glaube keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast" lautet ein Slogan der Bundesagentur für Arbeit. Dass so viele Menschen Statistiken misstrauen, liegt jedoch nicht am Fach, sondern daran, dass die meisten keine Ahnung davon haben.
    Häufigster Fehler: die Verwechslung von Korrelationen und Kausalitäten. Oder anders gesagt: Verursachen Zahnspangen Pubertät? Nein, das tun sie nicht (auch wenn einige Teenager fest davon überzeugt sind). Zahnspangen und Pubertät sind miteinander korreliert. Beide Ereignisse treten gleichzeitig auf. Und das ist ziemlich tückisch. Denn nur, weil zwei Ereignisse gleichzeitig auftreten, heißt das noch lange nicht, dass das eine die Ursache des anderen ist: Videospiele und Gewalttätigkeit, Storchenpopulationen und Geburtenhäufigkeit, Mülltrennungs- und Scheidungsraten.
    Mit ein bisschen Geschick kann man zwischen fast allem eine Korrelation herstellen: In den USA gibt es eine signifikante Häufung von Blutkrebs in der Nähe von katholischen Gotteshäusern. Als Gerhard Schröder Kanzler war, fand man heraus, dass an Tagen, an denen er sich einen Anzug kaufte, deutliche mehr Arbeitslose Selbstmord begingen. Lassen Sie sich jetzt bloß nicht zu einer unbewiesenen Schlussfolgerung hinreißen!
    Bedauerlicherweise ist die Statistik ein fruchtbarer Boden für Fehlinterpretationen. Die Mutter des Mathematikers Johannes Kepler wurde wegen Hexerei verhaftet, weil ihr Besuch bei einer Nachbarin unglücklicherweise mit dem Ausbruch einer schweren Krankheit zusammenfiel.
    Wenn sie jetzt übrigens etwas unsicher sind, ob sie sich gut oder schlecht mit Wahrscheinlichkeitsrechnung auskennen, hier ein kleines Beispiel aus dem alltäglichen Leben: Angenommen, Sie sind eine attraktive, emanzipierte Frau, gehen auf die Weihnachtsfeier ihres Unternehmens, haben Spaß und vernaschen nachts um drei den schnuckeligen Dicken aus der Buchhaltung. Weil Sie die Pille nehmen, denken Sie sich: "Kein Problem, was soll schon groß passieren?"
    Ein paar Wochen später machen Sie trotzdem einen Schwangerschaftstest, der zu 99,99 Prozent sicher ist, und das Testergebnis sagt: Bingo! Positiv! Der schnuckelige Dicke aus der Buchhaltung hat sich irgendwie durchgemogelt...
    Wie hoch ist nun die Wahrscheinlichkeit, dass Sie tatsächlich schwanger sind? 99,99 Prozent? Eben nicht. Um diese Frage zu beantworten, müssen Sie zunächst wissen, wie sicher die Pille ist. Ziemlich sicher, aber ein kleines Restrisiko bleibt.
    In Zahlen bedeutet das: Von 100 000 Frauen, die ein Jahr lang die Pille nehmen, etwa zehn schwanger. Wenn diese zehn Frauen einen Schwangerschaftstest machen, werden 99,99 Prozent dieser Frauen auch das richtige Testergebnis bekommen. Alle zehn Frauen erhalten also die korrekte Diagnose: schwanger!
    Viel interessanter ist die große Gruppe der Nichtschwangeren. Wenn alle 99.990 Nichtschwangern einen Schwangerschaftstest machen, der zu 99,99 Prozent sicher ist, dann werden 0,01 Prozent dieser Gruppe fälschlicherweise auch die Diagnose "schwanger" bekommen. Und das sind interessanterweise auch zehn Frauen.
    Ich fasse kurz zusammen: Wenn 100.000 Frauen, die die Pille nehmen, einen Schwangerschaftstest machen, dann bekommen zwanzig davon die Diagnose "schwanger". Aber nur zehn davon sind es auch wirklich. Verrückt, oder? Ein Test, der zu 99,99 Prozent sicher ist, liefert ein Ergebnis von 50:50.

    (...)

    Statistik erweist sich als ein hochkompliziertes Unterfangen, in dem man Dutzende von Fehlern machen kann: "Nahezu 100 Prozent aller Deutschen sind weiblich kriminell. Das zeigte eine repräsentative Untersuchung in einem Wuppertaler Frauengefängnis." Wenn ich den Drogenkonsum in Deutschland untersuchen möchte, dann wird eine Befragung von hundert Versicherungsangestellten ein anderes Ergebnis erzielen als die von hundert Rockstars.

    (...)

  4. #14
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    das war die arbeit einer person, sie hat die lehrer befragt.
    https://www.instagram.com/apiasimon/

  5. #15
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    Genau davon handelt der Text. Hier wurden eben nur Lehrer befragt. Und wer weiß, wie viele sich aufgrund der Befragung darüber überhaupt erst Gedanken gemacht haben und dadurch in ihrer Antwort beeinflusst wurden.

  6. #16
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    Ich habe ihn gelesen und hmm, naja, Lehrer sind auch nur Menschen aber ernsthaft viel zu einseitig dargestellt.

    Und ich kenne einen intelligenten Diplom-Soziologen namens Kevin

  7. #17
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    @frl.summse: haha, wie recht du hast!und vor allem würd ich niemals der statistik einer lehramtsabsolventin trauen, denn ich weiß, wie viel ahnung die von statistik haben!und jetzt komm ich mit meinem vorurteil, was auch weitestgehend an allen unis verbreitet ist, mit den sportstudenten sind die lehramtstudenten doch einfach die blödesten an der uni.

  8. #18
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    Nun ja, die "Phänomene" names "Kevinismus" und "Emilismus" sind ja wohl bekannt.

    Laut dieser Beobachtung geben Leute, die eher den unteren sozialen Schichten angehören vermehrt exotische Namen, die oft französisch oder amerikanisch sind wie z.B Kevin, Justin, Dustin, Jason oder Michelle, Jaqueline, Chantal...oft inspiriert von Fernsehserien/Filmen/Sängern/Stars und nicht selten können diese die Namen nicht einmal richtig aussprechen bzw haben einen Dialekt, in dem diese Namen nicht sehr schön klingen.

    Leute, die eher der "sozialen Oberschicht" angehören vergeben eher klassische und traditionelle Namen, die eher als zeitlos zu verstehen sind z.B Emil, Anton, Paul, Felix oder Anna, Julia, Helana, Katharina etc.

    Diese Beobachtung ist in letzter Zeit immer bekannter geworden, sodass sie quasi zu einem Vorurteil wurde: Die Medien und vor allem die Comedians griffen dieses "Phänomen" auf um sich darüber lustig zu machen und die Mittelklasse kann sich ja so sehr über "Schakkeline, Kefin und Schantalle"-Witze amüsieren, da es ihnen ein Gefühl von Überlegenheit vermittelt.
    Dadruch wurden die Lehrer wohl bei der Umfrage beeinflusst.

    Ich sage dazu:

    Ich halte von diesem "Kevinismus" oder "Emilismus" gar nichts. Zwar mag diese Beobachtung in der Tendenz stimmen, doch wurde dieses Phänomen immer weiter auf die Spitze getrieben, sodass sich einige Leute beim planen des Namens ihres Kindes verängstigt fragen: "Ist der Name meines Kindes kevinistisch?" und das halte ich eben für übertrieben.
    Die Angst eines Mittelklasse-Bürgers zur sogenannten "Unterschicht" zu gehören, da dieser Name und ähnliche Namen abverurteilt werden.

    Und auch sagt diese Umfrage viel mehr über die von Vorurteilen beeinflussten Lehrer aus, als über die Namen selbst:
    Jemand aufgrund seines Namens in eine Schublade zu stecken oder zu diskriminieren, was durch diese Kevinismus-Panik und die entsprechenden Witze leider forciert ist ziemlich traurig so wie ich finde.

    Übrigens: Die untere Schicht orientiert sich in der Namensvergabe an den oberen Schichten.
    Früher wurden englische oder französische Namen vermehrt von der Oberschicht vergeben, die damit demonstrierte diese Sprachen zu beherrschen und weit reisen zu können/andere kulturelle Einflüsse zu haben.
    Da dieses "Kevinismus"-Phänomen nun schon so bekannt ist, orientieren sich wieder viele Familien der eher unterpreviligierten Schichten am Emilismus und es gibt mitlerweile auch viele kleine Sophies, Anna-Lenas, Felixe und Lukas' in den unteren Schichten.
    ѕσмєтιмєѕ ι ωιѕн ι ωαѕ α яαιивσω
    вєαυтιfυℓ αи∂ ѕнιиιиg вяιgнт
    αи∂ тнєи fα∂ιиg αωαу

  9. #19
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    Zitat Zitat von miss made Beitrag anzeigen
    @frl.summse: haha, wie recht du hast!und vor allem würd ich niemals der statistik einer lehramtsabsolventin trauen, denn ich weiß, wie viel ahnung die von statistik haben!und jetzt komm ich mit meinem vorurteil, was auch weitestgehend an allen unis verbreitet ist, mit den sportstudenten sind die lehramtstudenten doch einfach die blödesten an der uni.
    du bist immer wieder gut für oberflächliches, dummes denken...

  10. #20
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    Zitat Zitat von Paris Beitrag anzeigen
    du bist immer wieder gut für oberflächliches, dummes denken...
    aber sicher, das wird doch auch von mir erwartet!

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