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Thema: Nomen est Omen - Kevin kein Name sondern eine Diagnose

  1. #21
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    ich finde letztlich zeigt der artikel nur mal wieder wie unseriös der spiegel mit empirischen forschungsergebnissen umgeht. ein wunder, dass man überhaupt eine angabe zur stichprobengröße erhält. dennoch bleibt völlig unklar, wie sich denn diese stichprobe nun tatsächlich zusammensetzt bzw. wie sie ihre stichprobe selektiert hat.Mal ganz abgesehen davon, dass natürlich nicht mal ansatzweise klar ist, was sie da eigentlich berechnet hat, somit ist ein differenziertes ergebnis auch absolut nicht zu erwarten.es ist ja nicht mal klar, ob sie quantitativ oder vorwiegend qualitativ ausgewertet hat.von der zugrunde liegenden population der eltern, die ihren kindern solche namen geben, erfährt man auch nichts.ich frage mich allerdings auch, wie sie auf die idee kommen, die ergebnisse einer universitätsabschlussarbeit zu verffentlichen. es wird an master- oder diplomarbeiten keineswegs der strenge wissenschaftliche maßstab angelegt, wie bspw. an dissertationen bzw. papers, die zur veröffentlichung in wissenschaftlichen journals gedacht sind. abschlussarbeiten sollen nicht das rad neu erfinden, insofern ist es gang und gebe, die hypothesengenerierung post-hoc vorzunehmen bzw. natürlich auch beliebig am datensatz rumspielen zu können. all das ist nicht verwerflich, aber peinlich für den spiegel, das mal wieder als die neueste sensation der wissenschaft darzustellen und somit sozialen stereotypen vorschub zu leisten.

  2. #22
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    [FONT=Times New Roman]Klar sagt der Name nichts über die Intelligenz des Trägers aus. Und ich glaube auch nicht, dass Lehrer Kinder mit diesen Namen benachteiligen. [/FONT]

    [FONT=Times New Roman]Dieses ‚Namensvorurteil‘ hat es doch immer schon gegeben. Wir Kinder konnten uns bei den Namen Detlef nicht mehr halten und hatten eine bestimmte Vorstellung von den Trägern des Namens. Auch von einem Sepp wird außerhalb Bayerns eine bestimmte Vorstellung existieren.[/FONT]

    [FONT=Times New Roman]Ebenso konnte ich aufgrund der Vornamen bei Bewerbungen erkennen, welcher Bewerber aus den neuen Bundesländern kommt. [/FONT]
    [FONT=Times New Roman]Macht mal den Bayern klar, dass Torben ein Name und kein Ikea Möbelstück.[/FONT]

    Und genauso ist es mit Mandy, Jackeline, Schanddall, Justine, Marvin usw. Nicht mehr und nicht weniger.
    Liebe Grüße

    Astrid


    Willst Du Gott zum Lachen bringen, erzähl' ihm von Deinen Plänen.

  3. #23
    Avatar von Isis
    Isis ist offline Mein Kind ist hochbegabt
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    Zitat Zitat von Billie Beitrag anzeigen
    DAS STIMMT LEIDER

    Die Kinder sind nicht dümmer, stammen aber leider oft aus Familien a la :

    "Wir können dir nichts mitgeben, hier hast du wenigstens einen tollen Namen"

    Ich halte das für absoluten Blödsinn. Es gibt immer wieder Modenamen, die dann irgendwann versaut werden. Ich habe auch einen "Unterschichten Vornamen", aber ich weiss auch wieso und ich würde mich nicht als sehr dümmer oder ärmer als die meisten hier bezeichnen

    SO ist das eben mit der Mode und die Chantalles von heute sind die Chiara Lunas von morgen deswegen wäre ich vorsichtig bei der Namensgebung.
    Wir werden in Ewigkeiten nicht mehr gut machen können, was wir den Tieren angetan haben.
    Mark Twain

  4. #24
    Avatar von Isis
    Isis ist offline Mein Kind ist hochbegabt
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    Zitat Zitat von Lollipop_Lolita Beitrag anzeigen
    Nun ja, die "Phänomene" names "Kevinismus" und "Emilismus" sind ja wohl bekannt.

    Laut dieser Beobachtung geben Leute, die eher den unteren sozialen Schichten angehören vermehrt exotische Namen, die oft französisch oder amerikanisch sind wie z.B Kevin, Justin, Dustin, Jason oder Michelle, Jaqueline, Chantal...oft inspiriert von Fernsehserien/Filmen/Sängern/Stars und nicht selten können diese die Namen nicht einmal richtig aussprechen bzw haben einen Dialekt, in dem diese Namen nicht sehr schön klingen.

    Leute, die eher der "sozialen Oberschicht" angehören vergeben eher klassische und traditionelle Namen, die eher als zeitlos zu verstehen sind z.B Emil, Anton, Paul, Felix oder Anna, Julia, Helana, Katharina etc.

    Diese Beobachtung ist in letzter Zeit immer bekannter geworden, sodass sie quasi zu einem Vorurteil wurde: Die Medien und vor allem die Comedians griffen dieses "Phänomen" auf um sich darüber lustig zu machen und die Mittelklasse kann sich ja so sehr über "Schakkeline, Kefin und Schantalle"-Witze amüsieren, da es ihnen ein Gefühl von Überlegenheit vermittelt.
    Dadruch wurden die Lehrer wohl bei der Umfrage beeinflusst.

    Ich sage dazu:

    Ich halte von diesem "Kevinismus" oder "Emilismus" gar nichts. Zwar mag diese Beobachtung in der Tendenz stimmen, doch wurde dieses Phänomen immer weiter auf die Spitze getrieben, sodass sich einige Leute beim planen des Namens ihres Kindes verängstigt fragen: "Ist der Name meines Kindes kevinistisch?" und das halte ich eben für übertrieben.
    Die Angst eines Mittelklasse-Bürgers zur sogenannten "Unterschicht" zu gehören, da dieser Name und ähnliche Namen abverurteilt werden.

    Und auch sagt diese Umfrage viel mehr über die von Vorurteilen beeinflussten Lehrer aus, als über die Namen selbst:
    Jemand aufgrund seines Namens in eine Schublade zu stecken oder zu diskriminieren, was durch diese Kevinismus-Panik und die entsprechenden Witze leider forciert ist ziemlich traurig so wie ich finde.

    Übrigens: Die untere Schicht orientiert sich in der Namensvergabe an den oberen Schichten.
    Früher wurden englische oder französische Namen vermehrt von der Oberschicht vergeben, die damit demonstrierte diese Sprachen zu beherrschen und weit reisen zu können/andere kulturelle Einflüsse zu haben.
    Da dieses "Kevinismus"-Phänomen nun schon so bekannt ist, orientieren sich wieder viele Familien der eher unterpreviligierten Schichten am Emilismus und es gibt mitlerweile auch viele kleine Sophies, Anna-Lenas, Felixe und Lukas' in den unteren Schichten.

    Danke für diese Ausführlichkeit, ich fand das interessant zu lesen.
    Wir werden in Ewigkeiten nicht mehr gut machen können, was wir den Tieren angetan haben.
    Mark Twain

  5. #25
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    Wie werden eigentlich die Sturmhard's dieser Welt behandelt?
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  6. #26
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    Zitat Zitat von miss made Beitrag anzeigen
    ich finde letztlich zeigt der artikel nur mal wieder wie unseriös der spiegel mit empirischen forschungsergebnissen umgeht. ein wunder, dass man überhaupt eine angabe zur stichprobengröße erhält. dennoch bleibt völlig unklar, wie sich denn diese stichprobe nun tatsächlich zusammensetzt bzw. wie sie ihre stichprobe selektiert hat.Mal ganz abgesehen davon, dass natürlich nicht mal ansatzweise klar ist, was sie da eigentlich berechnet hat, somit ist ein differenziertes ergebnis auch absolut nicht zu erwarten.es ist ja nicht mal klar, ob sie quantitativ oder vorwiegend qualitativ ausgewertet hat.von der zugrunde liegenden population der eltern, die ihren kindern solche namen geben, erfährt man auch nichts.ich frage mich allerdings auch, wie sie auf die idee kommen, die ergebnisse einer universitätsabschlussarbeit zu verffentlichen. es wird an master- oder diplomarbeiten keineswegs der strenge wissenschaftliche maßstab angelegt, wie bspw. an dissertationen bzw. papers, die zur veröffentlichung in wissenschaftlichen journals gedacht sind. abschlussarbeiten sollen nicht das rad neu erfinden, insofern ist es gang und gebe, die hypothesengenerierung post-hoc vorzunehmen bzw. natürlich auch beliebig am datensatz rumspielen zu können. all das ist nicht verwerflich, aber peinlich für den spiegel, das mal wieder als die neueste sensation der wissenschaft darzustellen und somit sozialen stereotypen vorschub zu leisten.
    das kannst du dir jetzt sparen und stichprobengröße hast du wohl auch ergoogelt... der erste satz mit dem man einleitet ist entscheidend und nicht die späteren rechtfertigungen

  7. #27
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    Zitat Zitat von VuittonVictim Beitrag anzeigen
    Wie werden eigentlich die Sturmhard's dieser Welt behandelt?
    wir hatten mal einen kleinen Gerhard. Bei solchen Namen, denkt man eher an ein älteres Semester.

    mein Name gilt mittlerweile auch als altmodisch.

    Und das mit den Namen scheint mir eher regional zu sein und wechselt auch je nach Dekade.

    Undbeim Lukas Podolski wird niemand an einen Bildungsbürger denken. Nur weil er Lukas heißt. Und "Kölsche Krate" die in ihm einen Namenspaten für ihren Nachwuchs sehen, werden daraus auch wohl keinen Vorteil schlagen
    Wird hatten viele Leonies, Maries, Leons, usw. die kamen eigentlich aus allen Schichten.
    An Chantal, Marcel, Yves und Jaqueline ist halt die Aussprachen mancher das Tragische.

  8. #28
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    .
    Geändert von Exuser 23 (23.08.10 um 16:07:13 Uhr)

  9. #29
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    Ich sehe das ähnlich, die sehr ausgefallenen Namen kommen wirklich meist in sozial schwachen
    Familen vor. Kann dazu eine Story meiner Kollegin erzählen:
    Sie geht durch die Koblenzer Innenstadt, vor ihr Mutter mit Kind, Kind ca. 6/7 Jahre alt,
    Mutter sah Cindy aus Marzahn ähnlich, Mutter sagt was zu Kind, Kind guckt und sagt: "Hä?",
    Mutter brüllt: "Schastin (wir vermuten Justin), dat heißt net hä, dat heißt wat!"

    Sie musste stehen bleiben, sonst hätten die mitbekommen wie sie in schallendes Gelächter ausbrach!

    Bei uns ist so der Standart Assi Spruch: "Soraya holl de Mario aus der Sunn, der freckt!"

    Sehr schön ist es auch wie Namenskreationen ausgesprochen werden: Käwwin Breien, Schakkelineee, Schessikaaa, Schännifäär (äh, ich dachte das würde man mit J schreiben...) oder Naddaliiii (äh, was?) oder Üffes (Yves!!!)!
    Manchmal ist der Bezug zur Realität halt einfach in der Wäsche...

  10. #30
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    Zitat Zitat von Paris Beitrag anzeigen
    das kannst du dir jetzt sparen und stichprobengröße hast du wohl auch ergoogelt... der erste satz mit dem man einleitet ist entscheidend und nicht die späteren rechtfertigungen
    du glaubst nicht ernsthaft, dass ich den kommentar ernst gemeinst hab?ich dachte, ich hab den schon deutlich so geschrieben, dass klar wurde, dass der ironisch gemeint war oder muss man noch jedesmal ironie dahinter schreiben. der kommentar über den umgang des spiegels mit empirischer forschung war allerdings ernst gemeint und lässt mich des öfteren schauern.

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