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Thema: Angst vor dem alleine sein

  1. #11
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    das Gefühl kenne ich sehr gut.

    (auch denke ich ab und zu - wie hier jemand beschrieb - als alte Omma im Heim zu sitzen und niemand kommt mich besuchen...aber das ist noch lange hin)

    Nach meiner Scheidung - da war ich Anfang Dreissig - bin ich in eine andere Stadt gezogen.

    Das ist zwar lange her aber ich kann mich immer noch gruseln bei der Erinnerung an die einsamen Wochenenden.

    Vor allem die im November.

    Die Läden zu - man will jemanden anrufen und der ist nicht zuhause , der obligatorische Spaziergang ist auch schon gemacht...schrecklich.

    Die Zeit ist vorbeigegangen (musst dir vorstellen - ich hab manchmal tagelang meine Stimme nicht benutzt weil niemand da war zu dem ich was sagen konnte - und Selbstgespräche liegen mir nicht so) - jetzt bin ich froh wenn ich mal mit mir allein sein kann.

    (muss aber dazusagen dass das Alleinsein für mich ein essentielles Bedürfnis ist - darum konnte ich diese Novemberwochenenden wahrscheinlich auch ohne psychologische Hilfe überstehen.

    inzwischen ist mein Motto im Leben:"alles ist nur eine Phase")

  2. #12
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    Zitat Zitat von mafalda Beitrag anzeigen
    Hm, bitte ein bisschen mehr Vorsicht mit solchen - wenn auch nur angedeuteten - Ferndiagnosen. Ein Gespräch wäre sicher hilfreich, die Frage nach der "depressiven Verstimmung" allerdings prescht ein bisschen sehr weit vor.
    War nicht meine Absicht, eine Ferndiagnose zu stellen. Ich wollte nur nicht so einen ellenlangen Beitrag schreiben, deshalb kurz und knapp die Frage.

    Ich bin ja auch mit Anfang 30 geschieden worden und saß in einer Stadt, wo ich weder Familie (nur Schwiegereltern) noch wirkliche Freunde hatte (die waren alle mehr oder weniger noch am alten Wohnort). Zudem hatte ich einen dicken Schuldenberg von meinem Exmann. Aber ich hab mich nie einsam oder ängstlich gefühlt. Ich bin nicht so der Typ dafür. Ich liebe einsame Novembertage mit Tee und Buch auf dem Sofa. Ich kann zum Glück wunderbar mit mir alleine sein. Ich war damals fast 5 Jahre Single bevor ich meinen jetzigen Mann traf, hab aber in der Zeit Stück für Stück wieder Kontakte und ein paar neue Freundschaften geschlossen.

    Wichtig ist mmn, daß man trotzdem raus geht, Kino, Theater, Museen, mal tanzen oder einfach spazieren gehen.
    Geändert von vivian (19.09.09 um 10:26:36 Uhr)

  3. #13
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    Hallo Badhairday!


    Genieße die Zeit mit Deinen Lieben und mache Dir solange nichts Schlimmes passiert noch nicht solche Gedanken, denn sonst machst Du Dich wirklich fertig!

    Mich hat es leider schon frühzeitig so gebeutelt, wovon Du sprichst.
    Als ich 14 war, starb mein Papa und 7 Jahre später meine Mama.
    Geschwister habe ich keine, aber dafür einen lieben Mann und unsere kleine Tochter.

    An eigener Familie habe ich nun nur noch meine 92jährige Omi, die ich über alles liebe.
    Sie lebt bei uns im Haus und ich pflege und versorge sie.
    Mit ihr habe ich die letzten Jahre auch sehr gelitten, sie hatte 2 schwere Darm-Operationen und ich hatte mich bei der 2. OP schon seelisch und moralisch versucht, drauf vorzubereiten das es auch anders ausgehen kann.
    Zu mir sagen viele "sie ist doch so alt" - aber das weiß ich doch selbst. Da sie ja für mich das Einzigste an eigener Familie ist, so wird dieser Tag für mich mal sehr sehr schwer und ich mag bisher einfach noch die schöne gemeinsame Zeit genießen.
    Mit ihr wird nicht nur meine Omi gehen, sondern meine ganze restliche Familie.
    Aus meinen Erfahrungen weiß ich, das es Leute gibt, die es nicht verstehen können wie ich mich für sie aufopfere und persönlich in den letzten 10 Jahren zurückgesteckt habe - ich war und bin immer der Meinung, das ich ihr nun das zurückgeben kann, was sie mir in den Jahren gegeben hat. Sie war immer für mich da und nun ist es mir einfach ein Bedürfnis, für sie da zu sein.
    Momentan ist sie wieder im Krankenhaus und davon abgesehen das ich durch meine bisherige Lebensgeschichte irgendwo ne Krankenhaus-Phobie habe, mache ich mir auch von Monat zu Monat mehr gedanken "was ist wenn...." und das macht mich echt verrückt.
    Für mich ist es so, das ich zu meinen Lieben immer eine sehr enge Bindung hatte, wir waren eine wirklich tolle Familie und sind gemeinsam durch alle Höhen und Tiefen des Lebens gegangen, so wie es eben sein sollte.
    Das was nunmal passiert ist, hat mich sehr geprägt und ich glaube ich werde darüber nie ganz hinweg kommen. Selbst wenn mir viele sagen, das ich ja nun meine eigene Familie habe.

    Für mich gab es immer wieder Situationen (Schwangerschaft, Geburt, Hochzeit), wo es doch eigentlich selbstverständlich ist das die eigene Familie da ist -besonders die eigene Mama eben- und es war für mich immer sehr schmerzhaft zu wissen "da ist aber niemand mehr außer omi".
    Nun ja, ich habe mein Leben glaube ich ganz gut in der Hand, aber das ist halt die traurige Seite in meinem Leben und das wird mir nunmal jeden Tag auch bewußt.
    Als ich damals in meiner SS die meisten werdenden Mütter mit ihren eigenen Müttern bei der Gyn sitzen sah, zerfraß mich das regelrecht.
    Auch jetzt, wo unsere Kleine bald 2 Jahre wird, denke ich sehr oft an meine Eltern und es macht mich sehr traurig, das sie das alles nicht mehr miterleben durften - aber im Gegenzug bin ich dafür sehr dankbar und glücklich, das meine liebe Omi das alles noch erlebt hat.
    Zu meiner Schwiemu hatte ich nie so den Draht, aber das ist ein anderes Thema.
    Die eigene Familie ist was sehr schönes und ich bin wirklich sehr glücklich, das ich nen lieben Mann und ne süße kleine Tochter habe - aber die meine Familie aus der ich abstamme fehlt mir trotzdem sehr und ist für mich einfach unersetzbar.

    Ich wünsche Dir noch ganz viele schöne Jahre mit Deinen Lieben und besonders für Deinen Opi wünsche ich alles Gute!


    LG Jeannie
    Geändert von Exuser61 (19.09.09 um 10:24:12 Uhr)

  4. #14
    mafalda ist offline Portenya with an attitude
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    Offensichtlich kann sich die TE ja auch den Orden an die Brust heften, "sehr gut alleine sein zu können" - so wie ich das Einstiegsposting verstanden habe, geht es ja zu einem nicht unerheblichen Teil darum, wie das später einmal wird. Und die Angst können vermutlich und offensichtlich mehr Anwesende verstehen als nicht.
    Ich finde diese Gedanken völlig legitim - Freundschaften schließen sich ab einem gewissen Alter nicht mehr so automatisch, aus logistischen Gründen ebenso wie aufgrund der simplen Tatsache, dass man selbst ein bisschen festgefahrener und engstirniger wird, was die eigene Meinung über Gottes großen Garten und seine Bewohner angeht.
    BHD, ich würde Silkes Idee mit der VHS etc. annehmen, und zwar möglichst bald, denn jetzt starten die Semester, die Tage sind noch länger, man mag nach einem Kurs noch eher mal was trinken gehen als später im dunklen kalten Dezember. Und auch wenn's in vielen der Kontakt- und Datingbücher anders steht: Ich fände es sinnvoller, sich nur Sachen "anzutun" , die einen zumindest ein klitzekleines bisschen interessieren.

    Kopf hoch. Das ist schon auch ein bisschen der drohende Herbst.

    Saludos
    la mafa
    Der unter deutschen Gebildeten am meisten verbreitete Aberglaube ist der, dass sie Englisch koennten. (Johannes Gross)

  5. #15
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    Zitat Zitat von Badhairday Beitrag anzeigen
    Diese Zukunftsangst frisst mich fast auf.
    Ich finde, das ist der entscheidenden Satz.

    Natürlich hat jeder Ängste vor der Zukunft und dem, was einem das Schicksal so präsentieren wird. Die Frage ist aber, wie gut man mit diesen Ängsten umgehen kann.

    Wenn diese Angst zum alles beherrschendem Thema wird, geht sie meines Erachtens über das übliche Maß hinaus und ich würde etwas dagegen tun.
    Manche Menschen sind furchtbar einfach, andere sind einfach furchtbar

  6. #16
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    Kann Dich gut verstehen, mein Mann u. ich haben nur noch uns, zudem sind wir vor Jahren aus der Heimat weggezogen, meine Gedanken kreisen ständig, was ist wenn ihn was passiert u. je älter man wird desto schlimmer wird das.

    Einen guten Rat kann ich Dir nicht geben, das ich selber noch nix gefunden habe
    +


  7. #17
    Exuser37 Guest
    Alleine ist relativ.

    Ich kann nur aus (nicht unbedingt aber auch eigenen Erfahrungen) sagen, du kannst zig Verwandte und Freunde haben und trotzdem allein sein.

    Du kannst nur dich haben, und bist nicht allein.

    Für alle "Dienstleistungen" gibt es bezahlte Dienstleister, also bei einem Umzug, im Alter o.ä. sieh zu, dass du genug Geld gespart hast.

    Für den emotionalen Teil: Du schreibst, du bist ein Typ der nicht leicht Kontakte schließt, aber das ist doch gut, du bist halt wählerisch.


    Über Hobbies, Vereine, Sprachkurse, Sport lernt man erst mal oberflächlich Leute kennen, und dann und wann ist mal ein Glücksgriff dabei - und dann lernt man Menschen kennen, die einem näher stehen können, als jeder enge Verwandte oder die Freundin aus der Grundschule. Das ist eine sehr schöne Erfahrung, freu dich drauf!

    Wie viele Frauen gibt es, die mehrere Kinder haben und im Alter trotzdem krank, einsam und verzweifelt sind (weil sie halt ihre Kinder oder ihre Kinder sie nicht mehr ausstehen können).

    Ich genieße Tage, wo ich alleine sein kann, ich war mal vier Wochen zur Kur, ich fand es toll Aber auch, weil ich MEINE Gesellschaft genieße , man muss sich auch selbst mögen.....

    Geh es locker an, strahl keine Verzweiflung aus - und sei dir auch mal selbst genug.

    Wichtig ist jetzt noch: Wovor hast du KONKRET Angst? Und auch @ Jerry, was heißt "wenn was passiert"? Eins ist klar, im Leben passiert jeden Tag was, aber doch meistens in unseren Breitengraden etwas langweiliges oder etwas positives. Katastrophen-Denken blockiert doch nur.

    Jetzt bist du noch jung (du bist 30 und blutjung!!) und gesund genug, um vorzusorgen, damit du dich sicherer fühlst.
    Du kannst also aktiv etwas unternehmen und bist deiner Angst nicht hilflos ausgeliefert.

    Willst du dir die nächsten 50!! Jahre Gedanken machen ob du mit 80!! eine einsame Frau sein wirst...dann könntest du die nächsten 50 Jahre doch besser nutzen, oder?

    Und: Uns hast du doch schonmal gefunden !!!!!!!
    Also, sooo alleine bist du doch schon mal nicht mehr, hier lesen, fühlen und denken doch ganz viele Menschen mit!

    PS: Ich hab vollstes Verständnis für diese Ängste, sie haben mich auch schon beschlichen, aber glaubt mir, das ist Zeitverschwendung, wie reines Grübeln ja immer.
    Geändert von Exuser37 (19.09.09 um 17:30:54 Uhr)

  8. #18
    Exuser37 Guest
    PS:


    www.worldvision.de - dort eine Kinderpatenschaft übernehmen! Ist nicht unbezahlbar für die meisten von uns.

    Ich glaub, das ist eine sehr sinnvolle Sache, Kinder die sicher sehr alleine sind.
    Geändert von Exuser37 (19.09.09 um 17:37:18 Uhr)

  9. #19
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    Ein ganz dickes Dankeschön an euch alle!

    Ihr seit echt ganz toll und baut mich auf.

    Zum einen ist es gut zu wissen, dass es mir nicht als Einzige so geht und zum anderen fand ich eure Tips wirklich sehr hilfreich.

    @ jeannie: Ich finde es sehr bewundernswert wie du die Schicksalsschläge und die Pfelge deiner Oma meisterst.

    LG an euch alle...badhairday
    Geändert von Badhairday (19.09.09 um 18:14:55 Uhr)
    LG badhairday

    ----------------------------------------------------

    Niveau ist keine Handcreme

  10. #20
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    Hallo Badhairday,

    das Thema ZUkunftsangst kenne ich auch. Wie schnell vergeht die Zeit? Auf einmal sind alle weg und man hat niemanden. Gestern bei Cold Case war das Thema und hat mich wieder total nachdenklich gemacht.

    Wenn es dir sehr schlecht geht, kannst du natürlich mit deinem Hausarzt drüber sprechen. Es tut gut, über seine Probleme mit einer unabhängigen Person zu sprechen. Einen Termin beim Psychologen zu bekommen ist nicht leicht, ca. 1 Jahr Wartezeit...

    Ich drück dir jedenfalls alle Daumen, dass du dich nicht verrückst machst. Manchmal hat man auch einfach solche Phasen, das gehört zum Leben dazu.

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