So etwas kann man nur sagen, wenn man die DDR nicht kannte.
Meine Verwandten sind auch damals nicht mehr jung gewesen und wollten/konnten gar nicht reisen, sie wollten nur eeeeetwas Luxus.
Unsere Familie ist in jeden Sommerferien zu Besuch der Tanten und Onkels gefahren. Teilweise hatten wir Panik, dass sie uns das Auto komplett auseinander nehmen, so "Hintere Sitzbank ausbauen!"...
Man stand ewig in der Schlange an der Grenze, da haben die Zöllner ihre Macht schön ausspielen können.
Meine Verwandten wohnten dort teilweise Ende der 80er noch ohne WC (auf dem Land), nur mit Plumpsklo über dem Hof beim Schweinestall, und sie haben geschenkte Deo-Flaschen 8x4 etc ins Regal gestellt. Ein Spülbecken wurde unter dem Küchentisch hervorgezogen. Limonade gabs aus den "Bierflaschen" und wenn es etwas zu kaufen gab, wurde angestanden, egal, ob man es brauchte oder nicht.
Toll war, dass meine Tante mir damals Fachbücher kaufen konnte, die es hier nicht mehr gab.
Eine damalige Brieffreundin schrieb mir, sie würde die "Jurismicks" mögen... (oder so ähnlich, ist zu lange her), sie meinte die Eurythmics. ![smile](images/smilies/ubb/smile.gif)
Später schrieb sie, dass sie eigentlich gar nicht mit mir Kontakt haben dürfte, weil sie eine Lehrstelle als Datenverarbeitungskauffrau erhalten hat und dafür keinen "Westkontakt" haben darf.
Ein Bekannter meiner Vaters ist durch die Elbe geschwommen um zu fliehen, er hats geschafft.
Ich habe mich gefreut und geweint, als die Grenze offen war. Und wenn man im Nachhinein erfährt, was manche so durchgemacht haben, stellen sich mir immer noch die Haare hoch.
“These are used emotions. Time to trade them in. Memories were meant to fade, Lenny.”
— Mace, Strange Days
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