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Thema: Was denkt Ihr über die ehemalige DDR? Wie habt Ihr das wahrgenommen?

  1. #1
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    Standard Was denkt Ihr über die ehemalige DDR? Wie habt Ihr das wahrgenommen?

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    Ein paar Bekannte kommen aus dem ehemaligen Osten und auch ein paar, die dort wo ich arbeite, ihre Ausbildung machen. Wenn mal das Gespräch auf das Thema gekommen ist, dann reichten die Reaktionen von "die haben uns die Wohnung verwanzt, während wir nicht da waren" über "damals war alles besser" bis zu "es war grausam, niemandem konnte man trauen".
    Da sind Menschen einfach eingesperrt worden, "Staatsfeinde" bei Verhören mit Röntgengeräten hinter den Wänden verstrahlt worden, da wurden Menschen erschossen, weil sie das nicht länger erdulden wollten, selbst dem eigenen Ehemann/der eigenen Ehefrau konnte man nicht trauen, so viele Menschen haben ihr Leben riskiert, um zu flüchten. Da zäunt sich eine Republik ein und sperrt Menschen einfach ein! Wie gesagt, ich höre auch manchmal, was dort eben einfach "besser" war. Aber insgesamt?
    Ich habe jetzt die 2. Folge von "Flucht in die Freiheit" gesehen und kann einfach nicht fassen, was da vor nicht mal 20 Jahren noch aktuell war. Unglaublich. Klar weiß man das und hat viel darüber gehört. Aber wenn ich die Menschen in dem Film darüber berichten höre, dann kann ich es manchmal kaum glauben, was passiert ist, als ich schon fast 10 Jahre alt war, so lange ist das ja noch gar nicht her und auch nicht weit weg. Diese Dokumentarfilme führen es mir irgendwie nochmal vors Gesicht, dass da einfach eine Republik eine Mauer hochgezogen und ihr Volk eingesperrt hat. Zumindest stellt es sich mir so dar.

    Wie habt Ihr das damals erlebt, den Mauerfall? Welche Gedanken habt Ihr heute darüber?

  2. #2
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    Den Mauerfall?

    Ich war krank, hatte 40 Fieber. Mein Mann kam vom Sport und weckte mich, weil er im Radio gehört hatte, dass die Mauer offen ist. Zuerst habe ich an einem Fiebertraum gedacht. Wir haben vor dem Fernseher gesessen und konnten die Bilder weder fassen noch glauben. Mein Mann wäre am liebsten nach Berlin gefahren.

    Ich freu mich heute noch drüber, dass Deutschland vereint ist, auch wenn die Folgen damals völlig unterschätzt worden sind und wir die Auswirkungen noch lange merken werden. Richtig erschreckend fand ich allerdings, dass gerade in meiner Generation die Trennung in den Köpfen und Herzen anscheinend noch riesengroß ist. Wir sind mit einem gegenseitigen Bild augewachsen, dass wohl nicht so leicht zu vergessen ist.

    Ich habe zwischenzeitlich schon mehrfach in den neuen Bundesländern Urlaub gemacht, bin dort überwiegend (Ausnahmen finden sich ja immer) auf supernette Menschen gestoßen und habe schon schöne Städte und Landschaften gesehen.

  3. #3
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    Ja, solche Beiträge meine ich
    Aber nicht nur den Mauerfall. Wie haben die Menschen die ehemalige DDR wahrgenommen, also die, die darin gelebt haben und auch die, die in der Nähe gewohnt haben oder Familie/Freunde dort hatten.

  4. #4
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    meine eltern sind in der ddr geboren worden, meine mutter und meine oma wurde immer bespitzelt, weil ihr vater in den westen abgehauen ist. sie durfte auch nicht das studium machen, was sie wollte und sie hatte auch keine wahl, wo sie arbeiten durfte (also in welcher region).eigentlich hätte sie auch gar nicht studieren dürfen, weil ihre eltern keine arbeiter und bauern waren. mein vater war immer ziemlich aufmüpfig in seiner jugend (ist er noch immer), nicht im politischen sinne, er ist einfach ein querulant, er wurde gezwungen, in die partei einzutreten, sonst hätte er nicht studieren dürfen.

    die familie meines freundes wiederum war ziemlich parteinahe.sein großvater hat die fdj mit aufgebaut und ist sehr stolz darauf und schwärmt davon immer noch.die familie muss zu ddrzeiten ein ziemlich gutes leben gehabt haben.
    Geändert von miss made (29.09.09 um 23:54:21 Uhr)

  5. #5
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    Ich glaube, dass jemand, der seinerzeit "da oben" mitgemischt hat, ein gutes Leben hatte. Vielleicht, weil diejenigen sich ja mächtig fühlten und nicht eingesperrt. Und ich denke, das darfst Du schreiben, was kannst Du dafür!

  6. #6
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    naja, es ist ja doch sehr intim, ich weiß hier kennt mich keiner, aber ich glaub mein freund fänds nicht cool, wenn er wüsste, dass das hier drinsteht über seine eltern.ich nehms mal lieber raus.

  7. #7
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    Ich hatte eigentlich keinen Bezug zur DDR, hatte dort auch keine Verwandte.
    Ich war nur einmal in dieser Zeit in Berlin und einmal in Polen und hatte jedesmal an der Grenze Bammel, dass sie uns stundenlang festhalten würden, was aber zum Glück nie der Fall war.

    Berichte über den Beginn der Grenzöffnung (Ungarn) berühren mich sehr, das ist für mich unvorstellbar gewesen.
    Als die Mauer fiel, sah ich fern und erzählte das voller Freude und ganz aufgeregt meiner Mutter.
    Die Szenen die damals um die Welt gingen waren unglaublich.

    Ich habe Arbeitskollegen aus allen Teilen Deutschlands und das ist gut so .

  8. #8
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    hm, mir fällt noch ein, meinen vater haben sie eingebuchtet während seiner armeezeit, weil sie ihn beim westfernsehen erwischt haben.

  9. #9
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    Den Maurerfall habe ich im Krankenhaus auf einem Minibildschirm erlebt. Ich konnte es irgendwie nicht fassen und dachte "Was? Wollen die wirklich alle zu uns kommen?"

    Dann, kurze Zeit später ist ein junges Paar mit Kind in unser Kaff gezogen - die ersten "echten" Ossis!
    Sie kam öfters mit dem Kind in unseren Krabbelkreis und ich lernte auch ihren Mann kennen. Beide waren zwar sehr nett, aber "anders". Man merkte doch die eine oder andere Eigenart die einem sehr fremd war. Kleinigkeiten eben. Was mich dann gestört hatte war die Paranoia die bei den beiden noch lange anhielt. Sie redeten auch ständig vom "Verfolgtwerden", dass alles reglementiert war und knapp und die Welt dort grau und düster.

    In den ersten Jahren konnte ich irgendwann mal das Thema Stasi nicht mehr hören. Ich weiß nicht ob ihr euch so erinnert, aber keine Tagesschau, keine Infosendung (Plusminus, etc) bei der nicht mindestens ein Beitrag DDR-Stasi-Thema war. Ich habe dann immer weitergeklickt weil es mich einerseits nicht interessierte und ich überhaupt keinen Bezug dazu hatte - das war eine andere Welt.

    Dann kam ja Ende der 90er das nächste Dauerthema: Arbeitslosigkeit im Osten. Also das nächste Negativdauerberieseln
    Dann die Ausländerfeindlichkeit.
    Für mich war das Thema DDR (wegen den Medien) immer mit einem negativen Touch begleitet.

    Vor einigen Wochen haben wir das erste Mal die "ehemalige DDR" besucht - absichtlich fern der Autobahn, kreuz und quer von der sächsischen Schweiz bis an die Ostsee.
    Ich muss sagen, dass ich begeistert war! Eine sowas von schöne, friedliche Landschaft. Aufgeräumte Dörfer. Irgendwie haben die dort mehr Platz als bei uns - die Häuser stehen nicht so supereng zusammen - wunderschöne restaurierte Ortskerne.
    Sehr freundliche und nette Menschen überall wo wir übernachtet hatten. Im Spreewald hat es mir am besten gefallen. Wir waren dort per Zufall in einer Pension mit Familienanschluss

    lg
    Thea

  10. #10
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    Ich war ungefähr 7 als die Mauer fiel und habe/hatte Verwandte in der DDR. In meinem Kinderausweis befinden sich auch noch einige Grenzstempel, ich habe die DDR sowohl zur Zeiten ihrer Existenz als auch kurz danach erlebt.

    Habe gerade neulich mit einer Freundin darüber gesprochen und war ganz erstaunt, wie viele und wie lebendige Erinnerungen ich noch darüber habe. Es wurden immer mehr, je mehr ich erzählte. Ich kann heute noch das Aussehen von Straßen und Häusern beschreiben und selbst in den jungen Jahren ist mir aufgefallen, die "komisch" da manches war. Bin oft mit meiner Oma rübergefahren (ihr Bruder lebte bei Schwerin) und habe viele schöne Tage dort verlebt, allerdings nicht ohne mich das eine oder andere mal zu wundern

    Meine einzige Grenzeröffnungserinnerung ist David Hasselhoff, wie er in einem Kranwagen direkt über der Mauer schwebt und "I've been looking for freedom" träller

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