LyrikliebhaberInnen unter uns?

[geruchsvictim]

Mir gefällt im Herbst immer wieder das hier:

http://herbstgedichte.wordpress.com/...lke-herbsttag/

was für ein toller Link - da komm ich gar nicht mehr aus dem Stöbern raus - Danke!

[Jacaranda]

Advent

Der Frost haucht zarte Häkelspitzen
Perlmuttergrau ans Scheibenglas.
Da blühn bis an die Fensterritzen
Eisblumen, Sterne, Farn und Gras.

Kristalle schaukeln von den Bäumen,
Die letzen Vögel sind entflohn.
Leis fällt der Schnee ... In unsern Träumen
Weihnachtet es seit gestern schon.

Mascha Kaléko (1907-1975)

[skylla]

der brandherd

es gibt
so viele gründe
alles beim alten
zu lassen
und nur einen einzigen
doch endlich etwas
zu verändern

du hältst es
einfach
nicht mehr aus


hans curt flemming

[Jacaranda]

[FONT=Times New Roman]Die Zeit ist hin[/FONT][FONT=Times New Roman]

[/FONT] [FONT=Times New Roman] Die Zeit ist hin; du löst dich unbewusst[/FONT][FONT=Times New Roman]
[/FONT] [FONT=Times New Roman] Und leise mehr und mehr von meiner Brust;[/FONT][FONT=Times New Roman]
[/FONT] [FONT=Times New Roman] Ich suche dich mit sanftem Druck zu fassen,[/FONT][FONT=Times New Roman]
[/FONT] [FONT=Times New Roman] Doch fühl ich wohl, ich muss dich gehen lassen.[/FONT][FONT=Times New Roman]
[/FONT] [FONT=Times New Roman] So lass mich denn, bevor du weit von mir[/FONT][FONT=Times New Roman]
[/FONT] [FONT=Times New Roman] Im Leben gehst, noch einmal danken dir;[/FONT][FONT=Times New Roman]
[/FONT] [FONT=Times New Roman] Und magst du nie, was rettungslos vergangen,[/FONT][FONT=Times New Roman]
[/FONT] [FONT=Times New Roman] In schlummerlosen Nächten heimverlangen.[/FONT][FONT=Times New Roman]
[/FONT] [FONT=Times New Roman] Hier steh ich nun und schaue bang zurück;[/FONT][FONT=Times New Roman]
[/FONT] [FONT=Times New Roman] Vorüber rinnt auch dieser Augenblick,[/FONT][FONT=Times New Roman]
[/FONT] [FONT=Times New Roman] Und wieviel Stunden dir und mir gegeben,[/FONT][FONT=Times New Roman]
[/FONT] [FONT=Times New Roman] Wir werden keine mehr zusammen leben.[/FONT][FONT=Times New Roman]

[/FONT] [FONT=Times New Roman] Theodor Storm (1817-1888)[/FONT]

[skylla]

Hier ein paar Netzfundstücke, die mir grad Mut und Kraft vermitteln





Wenn du am Rand des Lichts stehst und einen Schritt
in das dunkle Unbekannte machen musst,
wird Folgendes geschehen:
Entweder stösst du auf etwas Solides,
das dir Halt gibt,
oder du lernst fliegen.

Patrick Overton




In der Tiefe des Winters erfuhr ich, dass in mir unbesiegbarer Sommer war.

Albert Camus




Ich bin zwar noch kein Phoenix,
aber hier in der Asche liegend
kommen die Schmerzen
vielleicht daher,
dass mir neue Flügel wachsen.

May Sarton





Ich habe nicht versagt. Ich habe nur 10.000 Wege herausgefunden, wie es nicht funktioniert.

Thomas Edison

[Pendant]

Das Rätsel dieser Welt

Das Rätsel dieser Welt löst weder du noch ich,
Jene geheime Schrift liest weder du noch ich;
Wir wüssten beide gern, was jeder Schleier birgt,
Doch wenn der Schleier fällt, bist weder du noch ich.


Nimm an

Nimm an, dein Leben sei ganz nach Wund gewesen-was dann?
Und wenn das Lebensbuch nur ausgelesen-was dann?
Nimm an, du lebtest in Freuden hundert Jahr-
nimm meinethalb an, es seien zweihundert gewesen-was dann?


Von allen Menschen, die ich je gekannt

Von allen Menschen, die ich je gekannt,
Ich nur zwei Menschen glücklich fand.
Den, der der Welt Geheimnis tief erforscht,
Und den, der nicht ein Wort davon verstand.

Khayyam

[charel]

Warum entdecke ich diesen Fred jetzt erst?

[LEFT] Einer meiner Lieblinge:
[/LEFT]

[FONT=Arial] Wind und Geige[/FONT]
Drinnen im Saal eine Geige sang,
sie sang von Liebe so wild, so lind.
Draussen der Wind durch die Zweige sang:
Was willst du, Menschenkind?

Drinnen im Saale die Geige sang:
Ich will das Glück, ich will das Glück!
Draussen der Wind durch die Zweige sang:
Es ist das alte Stück.

Drinnen im Saale die Geige sang:
Und ist es alt, für mich ist's neu.
Draussen der Wind durch die Zweige sang:
Schon mancher starb an Reu.

Der letzte Geigenton verklang;
die Fenster wurden bleich und blind;
aber noch lange sang und sang
im dunklen Wald der Wind ...

Was willst du, Menschenkind ...[FONT=Arial]

Christian Morgenstern
[/FONT]

[Beautybuendel]

Warum entdecke ich diesen Fred jetzt erst?

[LEFT] Einer meiner Lieblinge:
[/LEFT]

[FONT=Arial] Wind und Geige[/FONT]
Drinnen im Saal eine Geige sang,
sie sang von Liebe so wild, so lind.
Draussen der Wind durch die Zweige sang:
Was willst du, Menschenkind?

Drinnen im Saale die Geige sang:
Ich will das Glück, ich will das Glück!
Draussen der Wind durch die Zweige sang:
Es ist das alte Stück.

Drinnen im Saale die Geige sang:
Und ist es alt, für mich ist's neu.
Draussen der Wind durch die Zweige sang:
Schon mancher starb an Reu.

Der letzte Geigenton verklang;
die Fenster wurden bleich und blind;
aber noch lange sang und sang
im dunklen Wald der Wind ...

Was willst du, Menschenkind ...[FONT=Arial]

Christian Morgenstern
[/FONT]

Wunderschön!

[skylla]

Dank Dir, Charel Hab´s grad in meine persönliche Gedichtesammlung aufgenommen.

LG Katja

[chipsy]

Werden die Meeresungeheuer denn jetzt eher von Geigen oder Trommeln angelockt?

Und das ist echt schön, danke:

"In der Tiefe des Winters erfuhr ich, dass in mir unbesiegbarer Sommer war."
Albert Camus