@Tommasina
Da bekommt man wirklich eine Gänsehaut. Ich weiß nicht, wann das Gedicht geschrieben wurde, aber es ist einfach zeitlos schön.
Ja, das gefällt mir auch, hatte grad Gänsehaut beim Lesen.
Und ich kannte es auch noch nicht......
Vergiss die Liebe nicht!
@Tommasina
Da bekommt man wirklich eine Gänsehaut. Ich weiß nicht, wann das Gedicht geschrieben wurde, aber es ist einfach zeitlos schön.
Alles, was zu besitzen sich lohnt, lohnt auch, daß man darauf wartet. Marylin Monrone
Die Kunst eines erfüllten Lebens ist die Kunst des Lassens: zulassen - weglassen - loslassen.
Was wir spüren, hinterlässt Spuren.
Selige Sehnsucht
Sag es niemand, nur den Weisen,
Weil die Menge gleich verhöhnet:
Das Lebendge will ich preisen,
Das nach Flammentod sich sehnet.
In der Liebesnächte Kühlung,
Die dich zeugte, wo du zeugtest,
Überfällt dich fremde Fühlung,
wenn die stille Kerze leuchtet.
Nicht mehr bleibest du umfangen,
In der Finsternis Beschattung,
Und dich reisset neu Verlangen
Auf zu höherer Begattung.
Keine Ferne macht dich schwierig,
Kommst geflogen und gebannt,
Und zuletzt, des Lichts begierig,
Bist du Schmetterling verbrannt.
Und so lang du das nicht hast,
Dieses: Stirb und Werde!
Bist du nur ein trüber Gast
Auf der dunklen Erde.
~ J. W. Goethe ~
Geändert von skylla (23.11.12 um 18:44:47 Uhr)
Geändert von skylla (23.11.12 um 18:19:50 Uhr)
Ich finde es auch wunderschön - es hat soviel Respekt und Zurückhaltung verbunden mit einer zarten Bitte. Ich habe noch so ein schönes gefunden, wenn ich es wiederfinde, dann poste ich es auch noch hier...
Du meine Hohe, weise
mich weiter auf deiner Bahn;
komm und tu mir leise
Wunder um Wunder an.
Ich habe viel gelitten,
vieles starb und brach, -
jetzt geh ich mit blinden Schritten
deinem Leben nach.
Sehr alte Schmerzen rücken
zurück in ein Verzeihn,
mir baun sich goldne Brücken
zu deinem Gütigsein.
Rainer Maria Rilke
Beide Gedichte SEHR schön, Janne.... !!!
Ich möchte euch gerne mal ein Gedicht vorstellen, das mich schon lange begleitet. "Der Widerchrist" von Stefan George. Zu bemerken ist, dass dies eines der oft zitierten Gedichte von Claus von Stauffenberg ist, der sich lange Jahre im Bund um den Dichter befand. Liest man das Gedicht auf dem Hintergrund des Hitler-Attentates, wird einem manches deutlicher...
Dort kommt er vom berge • dort steht er im hain!
Wir sahen es selber • er wandelt in wein
Das wasser und spricht mit den toten."
O könntet ihr hören mein lachen bei nacht:
Nun schlug meine stunde • nun füllt sich das garn.
Nun strömen die fische zum hamen.
Die weisen die toten – toll wälzt sich das volk •
Entwurzelt die bäume • zerklittert das korn •
Macht bahn für den zug des Erstandnen.
Kein werk ist des himmels das ich euch nicht tu.
Ein haarbreit nur fehlt – und ihr merkt nicht den trug
Mit euren geschlagenen sinnen.
Ich schaff euch für alles was selten und schwer
Das Leichte • ein ding das wie gold ist aus lehm •
Wie duft ist und saft ist und würze –
Und was sich der grosse profet nicht getraut:
Die kunst ohne roden und säen und baun
Zu saugen gespeicherte kräfte.
Der Fürst des Geziefers verbreitet sein reich •
Kein schatz der ihm mangelt • kein glück das ihm weicht..
Zu grund mit dem rest der empörer!
Ihr jauchzet • entzückt von dem teuflischen schein •
Verprasset was blieb von dem früheren seim
Und fühlt erst die not vor dem ende.
Dann hängt ihr die zunge am trocknenden trog•
Irrt ratlos wie vieh durch den brennenden hof.
Und schrecklich erschallt die posaune.
Die letzte Strophe deines Liedes war verklungen, als er deinen Namen rief.
In mir jedoch wird's nie verstummen. Es singt ganz leise........seelentief.
Ein Wort - Gottfried Benn
Ein Wort, ein Satz -: aus Chiffren steigen
erkanntes Leben, jäher Sinn,
die Sonne steht, die Sphären schweigen,
und alles ballt sich zu ihm hin.
Ein Wort - ein Glanz, ein Flug, ein Feuer,
ein Flammenwurf, ein Sternenstrich -
und wieder Dunkel, ungeheuer,
im leeren Raum um Welt und Ich.
Alles geben die Götter - J.W. von Goethe
Alles geben die Götter, die unendlichen,
Ihren Lieblingen ganz,
Alle Freuden, die unendlichen,
Alle Schmerzen, die unendlichen, ganz.
Wer frei von Schuld,
der werfe den ersten Stein!
Wer frei von Schuld,
kann menschlich gar nicht sein!
Menschlichsein
ist niemals frei von Schuld.
Menschlichkeit
heißt immer auch: Geduld!
"Es tut mir leid!"
Ein schweres, großes Wort!
"Schlagt ihn ans Kreuz!"
nimmt keine Kränkung fort.
Menschlichkeit
läßt immer eine Wahl.
Barmherzigkeit
versus Haß und Qual.