Sehr schön, hibby, und so wahr
Count that day lost
George Eliot
If you sit down at set of sun
and count the acts that you have done,
and, counting, find
one self-denying deed, one word
that eased the heart of him who heard,
one glance most kind
that fell like sunshine where it went
then you may count that day well spent.
But if, through all the livelong day,
you've cheered no heart, by yea or nay
if, through it all
you've nothing done that you can trace
that brought the sunshine to one face
no act most small
that helped some soul and nothing cost
then count that day as worse than lost.
“These are used emotions. Time to trade them in. Memories were meant to fade, Lenny.”
— Mace, Strange Days
rosa-hellblau-falle.de
Sehr schön, hibby, und so wahr
Lieber Gruss,
Blanche
Versuchungen sollte man nachgeben, wer weiss, ob sie wiederkommen
Oscar Wilde
Nochmal was von Angela Sommer-Bodenburg;
Tröstung
Vor aller Welt verborgen
halte ich mir
ein Krokodil
wie wohl tut mir
seine Gegenwart
und wie tröstend sind mir
der Haß und die Rachsucht
in seinen Augen
denn hierin sind wir uns
vollkommen einig
Möwen und Wölfe
Ich halte Zwiesprache mit den Möwen
die mein Haus umkreisen
ich gehe, wenn es dunkel wird
auf den Dachboden
und bringe mein Jagdgewehr
in Anschlag
Noch sind sie wachsam
aber nicht mehr lange
leiser wird mein Schritt
auf der Treppe
ruhiger mein Finger
am Abzug
Und wenn sie dann
getroffen sind
lade ich meine sibirischen Wölfe
zum Festessen ein
Ich muss zugeben, dass ich mich immer sehr wenig mit Gedichten beschäftigt habe.
Dank dieses Threads werde ich das nun ändern. Die Gedichte von Hesse gefallen mir sehr, sehr gut - habe bisher nur die Bücher gekannt. Danke!
"Man kann nicht allen helfen“, sagt der Engherzige und hilft keinem. Marie von Ebner-Eschenbach, Schriftstellerin
Es gibt Menschen, die sich immer angegriffen fühlen, wenn jemand die Wahrheit sagt. Christian Morgenstern
Für die Romantiker
http://www.deutsche-liebeslyrik.de/
Von Sommer-Bodenburg habe ich bisher auch nur die Bücher genannt. Das ist doch die mit dem kleinen Vampyr, oder?
Ich geh morgen mal in die Bibliothek; stöbern, ob ich Gedichte vin ihr finde.
Die beiden, die Skylla gepostet hat, haben mir gut gefallen.
Hallo Deichgräfin,
freut mich, dass die Gedichte bei Dir Anklang finden Die Gedichte sind aus dem Band "Möwen und Wölfe" und im Rohwolt Verlag erschienen.
Es soll noch einen weiteren Gedichtband von ihr geben, "Sarah bei den Wölfen" (Suhrkamp Verlag). Wollte ich mir immer mal zugelegt haben, hatte es aber vergessen. Vielleicht ist ja jetzt die richtige Zeit dafür.
LG Skylla
Das ist eine sehr schöne Seite
Aber ich muss sagen, ich genieße es mehr die von den Beauties geposteten Gedichte zu lesen. Es ist immer schön zu lesen was Andere gern lesen. Ich glaube jedes hier gepostete Gedicht hat eine mehr oder wenig wichtige Bedeutung für die einzelnen Personen und das find ich stark.
[LEFT]Das Vermächtnis von Wolfgang Borchert, den Prosatext "Dann gibt es nur eins!" möche ich gerne auch hier hinein setzen, weil er mich immer wieder/immer noch berührt:
Dann gibt es nur eins!
[FONT=Verdana] Du. Mann an der Maschine und Mann in der Werkstatt. Wenn sie dir morgen befehlen, du sollst keine Wasserrohre und keine Kochtöpfe mehr machen - sondern Stahlhelme und Maschinengewehre, dann gibt es nur eins: Sag NEIN![/FONT]
[FONT=Verdana]Du. Mädchen hinterm Ladentisch und Mädchen im Büro. Wenn sie dir morgen befehlen, du sollst Granaten füllen und Zielfernrohre für Scharfschützengewehre montieren, dann gibt es nur eins: Sag NEIN![/FONT]
[FONT=Verdana]Du. Besitzer der Fabrik. Wenn sie dir morgen befehlen, du sollst statt Puder und Kakao Schiesspulver verkaufen, dann gibt es nur eins: Sag NEIN![/FONT]
[FONT=Verdana]Du. Forscher im Laboratorium. Wenn sie Dir morgen befehlen, du sollst einen neuen Tod erfinden gegen das alte Leben, dann gibt es nur eins: Sag NEIN![/FONT]
[FONT=Verdana]Du. Dichter in deiner Stube. Wenn sie dir morgen befehlen, du sollst keine Liebeslieder, du sollst Hasslieder singen, dann gibt es nur eins: Sag NEIN![/FONT]
[FONT=Verdana]Du. Arzt am Krankenbett. Wenn sie dir morgen befehlen, du sollst die Männer kriegstauglich schreiben, dann gibt es nur eins: Sag NEIN![/FONT]
[FONT=Verdana]Du. Pfarrer auf der Kanzel. Wenn sie dir morgen befehlen, du sollst den Mord segnen und den Krieg heilig sprechen, dann gibt es nur eins: Sag NEIN![/FONT]
[FONT=Verdana]Du. Kapitän auf dem Dampfer. Wenn sie dir morgen befehlen, du sollst keinen Weizen mehr fahren - sondern Kanonen und Panzer, dann gibt es nur eins: Sag NEIN![/FONT]
[FONT=Verdana]Du. Pilot auf dem Flugfeld. Wenn sie dir morgen befehlen, du sollst Bomben und Phosphor über die Städte tragen, dann gibt es nur eins: Sag NEIN![/FONT]
[FONT=Verdana]Du. Schneider auf deinem Bett. Wenn sie dir morgen befehlen, du sollst Uniformen zuschneiden, dann gibt es nur eins: Sag NEIN![/FONT]
[FONT=Verdana]Du. Richter im Talar. Wenn sie dir morgen befehlen, Du sollst zum Kriegsgericht gehen, dann gibt es nur eins: Sag NEIN![/FONT]
[FONT=Verdana]Du. Mann auf dem Bahnhof. Wenn sie dir morgen befehlen, du sollst das Signal zur Abfahrt geben für den Munitionszug und für den Truppentransporter, dann gibt es nur eins: Sag NEIN![/FONT]
[FONT=Verdana]Du. Mann auf dem Dorf und Mann in der Stadt. Wenn sie morgen kommen und dir den Gestellungsbefehl bringen, dann gibt es nur eins: Sag NEIN![/FONT]
[FONT=Verdana]Du. Mutter in der Normandie und Mutter in der Ukraine, du, Mutter in Frisko und London, du am Hoangho und am Missisippi, du, Mutter in Neapel und Hamburg und Kairo und Oslo - Mütter in allen Erdteilen, Mütter in der Welt, wenn sie morgen befehlen, ihr sollt Kinder gebären, Krankenschwestern für Kriegslazarette und neue Soldaten für neue Schlachten, Mütter in der Welt, dann gibt es nur eins: Sagt NEIN! Mütter, sagt NEIN![/FONT]
[FONT=Verdana]Denn wenn ihr nicht NEIN sagt, wenn IHR nicht nein sagt, Mütter, dann: dann: [/FONT]
[FONT=Verdana]In den lärmenden dampfdunstigen Hafenstädten werden die grossen Schiffe stöhnend verstummen und wie titanische Mammutkadaver wasserleichig träge gegen die toten vereinsamten Kaimauern schwanken, algen-, tang- und muschelüberwest, den früher so schimmernden dröhnenden Leib, friedhöflich fischfaulig duftend, mürbe, siech, gestorben - [/FONT]
[FONT=Verdana]die Strassenbahnen werden wie sinnlose glanzlose glasäugige Käfige blöde verbeult und abgeblättert neben den verwirrten Stahlskeletten der Drähte und Gleise liegen, hinter morschen dachdurchlöcherten Schuppen, in verlorenen kraterzerrissenen Strassen - [/FONT]
[FONT=Verdana]eine schlammgraue dickbreiige bleierne Stille wird sich heranwälzen, gefrässig, wachsend, wird anwachsen in den Schulen und Universitäten und Schauspielhäusern, auf Sport- und Kinderspielplätzen, grausig und gierig unaufhaltsam - [/FONT]
[FONT=Verdana]der sonnige saftige Wein wird an den verfallenen Hängen verfaulen, der Reis wird in der verdorrten Erde vertrocknen, die Kartoffel wird auf den brachliegenden Äckern erfrieren und die Kühe werden ihre totsteifen Beine wie umgekippte Melkschemel in den Himmel strecken - [/FONT]
[FONT=Verdana]in den Instituten werden die genialen Erfindungen der grossen Ärzte sauer werden, verrotten, pilzig verschimmeln - [/FONT]
[FONT=Verdana]in den Küchen, Kammern und Kellern, in den Kühlhäusern und Speichern werden die letzten Säcke Mehl, die letzten Gläser Erdbeeren, Kürbis und Kirschsaft verkommen - das Brot unter den umgestürzten Tischen und auf zersplitterten Tellern wird grün werden und die ausgelaufene Butter wird stinken wie Schmierseife, das Korn auf den Feldern wird neben verrosteten Pflügen hingesunken sein wie ein erschlagenes Heer und die qualmenden Ziegelschornsteine, die Essen und die Schlote der stampfenden Fabriken werden, vom ewigen Gras zugedeckt, zerbröckeln - zerbröckeln - zerbröckeln - [/FONT]
[FONT=Verdana]dann wird der letzte Mensch, mit zerfetzten Gedärmen und verpesteter Lunge, antwortlos und einsam unter der giftig glühenden Sonne und unter wankenden Gestirnen umherirren, einsam zwischen den unübersehbaren Massengräbern und den kalten Götzen der gigantischen betonklotzigen verödeten Städte, der letzte Mensch, dürr, wahnsinnig, lästernd, klagend - und seine furchtbare Klage: WARUM? wird ungehört in der Steppe verrinnen, durch die geborstenen Ruinen wehen, versickern im Schutt der Kirchen, gegen Hochbunker klatschen, in Blutlachen fallen, ungehört, antwortlos, letzter Tierschrei des letzten Tieres Mensch - [/FONT]
[FONT=Verdana]all dieses wird eintreffen, morgen, morgen vielleicht,
vielleicht heute nacht schon, vielleicht heute nacht,
wenn -- wenn -- wenn ihr nicht NEIN sagt. [/FONT]
[FONT=Verdana]Wolfgang Borchert, 1947[/FONT][/LEFT]
Gerade eben als Trost geschickt bekommen (bin heute ein bisschen zu melancholisch):
Else Lasker-Schüler "Ich liebe dich"
http://www.youtube.com/watch?v=OVY53REF6Ks