Zitat von
Beautybuendel
Boah – bin ich hier die Einzige, die anders denkt?
Die nicht gebetsmühlenartig immer wieder darauf verweist, dass in islamischen Ländern auch keine christlichen Gotteshäuser gebaut werden dürfen? Die nicht immer wieder auf die fehlende Integrationsbereitschaft der wahlweise „Türken“, „Moslems“, „Araber“ verweist. Die nicht darauf deutet, dass man sich den Gepflogenheiten des Gastlandes anzupassen hat…
Immer wieder die gleichen Argumente, die aber mE manchmal an der Sache vorbei gehen.
Angelehnt an die interessante Diskussion gestern bei Hart aber Fair hier noch einmal von mir:
Warum ziehen wir ein schlechtes Beispiel im Umgang mit Religionsfreiheit (z.B. Türkei und Umgang mit christlichem Glauben) immer wieder heran, um eigenes mMn Fehlverhalten zu rechtfertigen? Wollen wir nicht besser sein als die, die es falsch machen? Wir verlangen von der Türkei einen anderen Umgang damit und verfehlen selbst. Ist das der richtige Weg? Es schwächt die Position der westlichen Welt (Auf dieses Argument ist – obwohl schon mind. 2x hier erwähnt noch NIEMAND eingegangen).
Eine Studie der Bertelsmann-Stiftung spricht von 90% Muslimen der hier lebenden ca.4 Mio., die NICHT dogmatisch ihren Glauben vertreten. Bezüglich der (leider auch stattfindenden) unglaublichen Werteignoranz der anderen: Leider gibt es in jeder Religion einen Missbrauch der Selbigen. Wer will werten, was schlimmer oder am schlimmsten ist? Ich bin mit anderen Religionen und ihren schlimmen Auswüchsen teilweise auch nicht einverstanden – so lange eine Religion aber als solche anerkannt ist – muss man sie entsprechend schützen (sonst fällt sie unter z.B. Sekte und man hat kein Anrecht mehr darauf, sie uneingeschränkt auszuüben).
Religionsfreiheit würde beengt – in jedem Land soll jede Religion ausgeübt werden können – wer will nun Herrscher spielen und sagen: die ist gut, die ist schlecht?
Die Muslimen gehören zu unserem Land – oft sind sie sogar deutsche Staatsbürger – haben kein anderes Land kennen gelernt. – sie sollen also hier nicht ihre Religion ausüben dürfen? (Und ja, auch der Bau eines Minaretts gehört dazu!)
Interessant ist: Bei der Abstimmungsanalyse wurde klar, dass die, die in Städten mit Moscheen wohnen, nicht mit „ja“ gestimmt haben – also eher die auf dem Land, die tendenziell weniger mit fremden Kulturen zu tun haben, haben wohl z.T. (unterstelle ich mal) aufgrund von Vorurteilen und Unwissenheit für „ja“ gestimmt. Unwissenheit führt zu Angst und die lähmt. Man sollte sich die Hand reichen und Brücken bauen, sie nicht niederreißen.
15% der Deutschen sind übrigens – Schätzungen zufolge – antisemitisch geneigt. Das gehört auch nicht zu unserem Wertesystem. Die müsste man auch integrieren – auch sie passen sich nicht an! Warum schreien wir bei den Muslimen immer am Lautesten?
Die Transparenz einer Moschee, eines Minaretts außerhalb eines Hinterhofes ist nicht zu unterschätzen. Eine Gemeinsamkeit von Glauben kann dabei unschätzbaren Wert erhalten. Siehe positive Beispiele aus Köln, Dortmund, etc. und die Vorurteile gegenüber den 90% nicht-Dogmatischen abbauen.
Bezüglich Integration möchte ich noch erwähnen, dass ich eigentlich nie höre, dass sich andere Nationen nicht integrieren (in meinem Heimatort z.B. gibt es viel Ärger dadurch, dass sich Osteuropäer oftmals nicht an das hiesige Wertesystem halten). Oder was ist mit uns in fremden Ländern? Was ich dieses Jahr auf Mallorca erlebt habe, wie dort eine Gruppe Schnösel aus Düsseldorf Bedienstete des Flughafenrestaurants behandelt haben („Du kein Deutsch? E-I-N K-ÄÄÄÄ-S-E-S-A-N-D-W-I-C-H-S Du verstehen??“) –Super integriert! Und wie ich die Truppe einschätze, sind sie auch für ein Minarett-Verbot…
Integration kann nur durch beide Seiten erfolgen. Wie oft habt Ihr versucht, Muslime zu integrieren (und jetzt bitte nicht das Argument, dass die anfangen müssen – manchmal machen sie es nämlich und wir merken es nicht).
Ich wohne übrigens in einem Stadtteil mit geschätzten 60% Muslimanteil und kann etwas beurteilen, was ich schreibe.
Natürlich möchte ich aber nicht in Abrede stellen, was z.B. Amalthea zu berichten hat. Und auch die Ehrenmorde finde ich verabscheuungswürdig und völlig untragbar *keineWortefind*
Das sind leider die, die Religion missbrauchen. Wie es sie in jeder Religion leider gibt.
Aber auch denen kommt man m.M. nach nicht auf diesem Wege bei – bzw. sie finden mehr Mitläufer, wenn es auf der Welt nach dem „wie Du mir, so ich Dir Gedanken“ weitergeht!