Das kann ja wohl nicht wahr sein!!

[Mäusken]

Rechne ich alleine mal Zahnarzt und Frauenarzt zur Prävention, macht das vier Besuche. Zum Hausarzt muss ich wegen einer Dauermedikation und Blutuntersuchungen auch jedes Quartal, auch ohne besondere Vorkommnisse. Kommt dann nur ein hartnäckiger grippaler Infekt und eine Blasenentzündung hinzu, macht das mindestens fünf weitere Besuche aus. Ohne dass ich mich insgesamt als besonders schwächlichen oder kranken Menschen sehen würde. Mich beeindruckt die Zahl 17 nicht.

Da zählen ja auch Kinder mit rein, die man natürlich vorsorglich häufig beim Arzt vorstellt und bei einer Erkrankung auch wieder kontrollieren lässt, Berufstätige, die öfters mal eine Krankschreibung brauchen, Schwangere, die die die Vorsorgeuntersuchungen benötigen und sicherlich öfters mal Unsicherheiten erleben, oder Menschen im Rentenalter, die multimorbid krank sind und verschiedene Fachärzt aufsuchen müssen.

[Farangis]

ich hatte die Meldung mit den durchschnittlichen 17 Besuchen und musste mich sehr wudnern.

Man muss aber vllt. auch die andere Seite sehen. Warum geht man so oft irgendwo hin? Mag es sein, dass die Ärzte zu oberflächlich oder ungenau arbeiten, so dass mangels Genesung der Patient den Arzt wiederholt aufsucht bzw. den einen nach dem anderen aufsucht auf der Suchen nach Heilung?

Oder auch, weil es sich so eingebürgert hat, wegen jedem Wehwehchen zum Arzt zu rennen, obwohl auch der Apotheker gute -nicht verschreibungspflichtige- Sachen nennen kann. Ach ja, verschreibungspflichtig wird auch immer mehr, also doch wieder zum Arzt...
Dazu kommen noch die %-Büchlein, die man führensollte: 2x jährlich zum FA, 2x jählich zum ZA und mind. 1x eine Gesundenuntersuchung. Dann schickt der FA Frau auch noch 1x jährlich zu Mammo - wieder ein Arztbesuch weg. Oder man braucht mal wieder ein Rezept für die Medis bei Pollenflug, schwups ein Arztbesuch, der eigentlich gar keiner ist. Dann vielleicht noch eine Impfung, das muss ja auch wieder jmd zulässiger spritzen...

Also als "Arztbesuch" gilt leider ziemlich schnell was. Es gibt nunmal Dinge, die hier in D nur von Ärzten (oder ausgebildeten Krankenschwestern/Arzthelfern, die dann halt unter einem Arzt arbeiten) ausgeführt werden dürfen.

[maneschijn]

... mich wundert es nicht, dass immer mehr Deutsche auswandern. (Das hier ist ja nur EIN Punkt, der dafür spricht ...)

Genau, woanders ist das Gras ja immer grüner!
Wohin soll's denn gehen? In die USA, wo ein Viertel der Bevölkerung überhaupt nicht versichert ist und der Rest trotz Versicherung immer noch horrende Summen im Krankheitsfall zahlt (ich erinnere an Bobbis Beitrag: http://www.beautyboard.de/showthread....ht=bobbi+timmy) oder nach England, wo man Monate dauernde Wartezeiten für Therapien und OPs hat oder ins restliche Europa, das momentan die gleichen Probleme mit der Finanzierung der Gesundheitsversorgung hat wie Deutschland?

Ich stimme einigen Kritikpunkten zu (Arzneimittelpreise, just-for-fun-Besuche), aber in dem Zusammenhang Auswanderung zu erwähnen, halte ich doch für überzogen.

[lilalucy]

Kommt dann nur ein hartnäckiger grippaler Infekt und eine Blasenentzündung hinzu, macht das mindestens fünf weitere Besuche aus.

Fünf x zum Arzt wg einer Blasenentzündung?

[Tainted_Beauty]

Deutschland hat europaweit die höchsten Preise für Arzneimittel - bitte ändern!
Deutschland hat mWn. als einiges Land weltweit ein 2-Kassen-System - bitte ändern! (Stichwort Bürgerversicherung)
Deutschland hat mWn. weltweit die höchste Anzahl an KK - bitte ändern!
Laut Experten sind die Bezüge der Vorstände der KK viel zu hoch - bitte ändern!

Uuuuups - aber nein, wir wollen doch unserem Klientel nicht an die Beine pissen! Zum Kotzen dieser Lobbyismus!

ich möchte das so unterschreiben.
sehe ich genauso.

[HopiStar]

Fünf x zum Arzt wg einer Blasenentzündung?

Nee, Mäusken schrieb doch langwierige/r grippaler Infekt UND ( also + ) Blasenentzündung

[Mäusken]

Fünf x zum Arzt wg einer Blasenentzündung?

Da stand ein "und" und kein "oder". Also je ein Arztbesuch fest für Diagnose/Krankschreibung/Verordnung und einer für die Kontrolle, und durchschnittlich einer für den Fall, dass die Erstmedikation nicht anschlägt.

[lilalucy]

Achso. Ich gehe Blasenentzündung, Bronchitis usw. nie zur Kontrolle, wenn die Medikamente anschlagen. Und bei mir haben sie bisher immer angeschlagen, daher würde ich für so etwas nur je einen Arztbesuch einplanen.

[KatinkaRosenrot]

Zum 2-Kassen-System:

Was wäre die Alternative? Wie heute manchmal noch in Polen erstmal in der Apo die Betäubungsspritze kaufen und dem Zahnarzt in die Hand drücken und wenn das Geld nicht da ist, dann eben leiden?

Oder wie in den USA u.U. garnicht versichert zu sein und elendig zu leiden?

Ich bin beileibe kein Fan dieses Systems, da gibt es einiges zu verbessern. Aber ich mag kein populistisches Rumgestänkere ohne konstruktive Vorschläge
(und damit meine ich jetzt nicht dich persönlich. Das fällt mir bei vielen Leuten auf.)

[Beautybuendel]

Zum 2-Kassen-System:

Was wäre die Alternative? Wie heute manchmal noch in Polen erstmal in der Apo die Betäubungsspritze kaufen und dem Zahnarzt in die Hand drücken und wenn das Geld nicht da ist, dann eben leiden?

Oder wie in den USA u.U. garnicht versichert zu sein und elendig zu leiden?

Ich bin beileibe kein Fan dieses Systems, da gibt es einiges zu verbessern. Aber ich mag kein populistisches Rumgestänkere ohne konstruktive Vorschläge
(und damit meine ich jetzt nicht dich persönlich. Das fällt mir bei vielen Leuten auf.)

Genau deswegen mache ich ja Vorschläge (zu denen es übrigens in Wissenschaft, Forschung und Politikberatung durchaus konkrete Ausarbeitungen und Umsetzungsmöglichkeiten gibt)!

Das Thema als Auswanderungsgrund zu nehmen, halte ich auch für "nicht überlegt".
Aber es geht nicht darum, dass um uns herum alles noch viel schlechter ist, es geht darum, was hier auch erwähnt wurde, dass das System auch noch schlecht für Kranke (bes. chronisch Kranke ist) - und, um es einfach auszudrücken (und mit einem Gesundheitsökonomieexperten): wir zahlen einen Mercedes und erhalten einen Polo!