Das kann ja wohl nicht wahr sein!!

[Dawn13]

Ich bin jetzt gemein, verallgemeinernd und sage was unqualifiziertes (und es möge jetzt nicht ein Riesendrama geben und sich jeder einzelne angesprochen fühlen): "ihr" geht auch wegen jedem Pieps zum Arzt. Lest doch hier mal in alten Threads nach. Wegen jedem halben Wehwehchen wird gleich zum Arztbesuch geraten, ich bin meistens die einzige, die schreibt, dass das nun nun wirklich nur halb so tragisch ist. Da wundert mich die hohe Anzahl Arztbesuche nun wirklich nicht. Wenn das BB diesbezüglich repräsentativ ist, dann überrascht mich nichts. Und die Argumentation mit den Pharmafirmen ist auch lächerlich - solange die Leute wegen jedem Bauchschmerzchen zum Arzt rennen und sich mit Medis vollpumpen wollen, weil sie glauben, schier zu sterben, warum sollten sie dann irgendwas anders machen? Wie so oft: nennt sich Nachfrage und Angebot.

Und das ständige Gemotze darüber, wie scheisse es euch in D doch geht, ist irgendwie auch manchmal einfach überflüssig. Das Gras ist nicht überall sonst grüner.

Hier steigen die Versicherungsprämien jedes einzelne Jahr an, von 09 auf 10 massiv (über 10% im Schnitt), es gibt unzählige Kassen UND wir zahlen noch an jeden Arztbesuch, jede Blutabnahme und fast alle Medikamente 10% oder, je nach Zusatzversicherung gleich alles, selbst cash dazu - nachdem man eine Franchise von CHF 500-2000 abgestottert hat, wohlgemerkt. So viel besser ist das auch nicht. Dafür sind wir gut versorgt. Genau wie ihr in D auch.

[Visi]

Ich moechte mich Dawn anschliessen - ich kann mir nicht vorstellen als nicht-chronisch-Kranke 17 (!!) Mal im Jahr zum Arzt zu gehen. Das liegt aber wohl auch daran, dass ich, trotz kostenloser staatlicher Krankenversicherung (Medicare) in Australien pro Arztbesuch $25 bezahlen muss. Zahnarzt wird ueberhaupt nicht bezuschusst und kostet nur fuer Routineueberpruefung ab $150 aufwaerts (bei uns, das mag woanders anders sein).

Da ueberlegt man sich schon ob man jetzt wirklich zum Arzt muss oder ob's der Apotheker nicht doch tut..

Und "bitte aendern" gilt fuer mich nicht unbedingt als Verbesserungsvorschlag

[Shermaine]

Hmm, find ich eigentlich nicht. Zumal es oft gar nicht einfach ist, einen Termin zu bekommen. Ich habe letztens 4 Wochen auf einen Haausarzttermin gewartet (nichts akutes, sondern ich leide an mittelschwerer Migräne), ich brauch eigentlich auch mal einen Orthopäden, aber warte jetzt seit 2 Monaten auf einen Termin. In meiner Familie muss ich die Leute prügeln, dass sie mal zum Arzt gehen, die meisten haben dann Angst, wegen Kranksein im Job negativ aufzufallen.

Einzig meine Großeltern waren oft beim Arzt, Hobby halt.

Ich denke, der Durchschnitt ist wirklich nur ein Durchschnitt, eher dass manche echt extrem oft gehen und andere nie. Mein Opa war so ca. aller 3 Wochen, meist wegen nichts. Aber ich hab eher das Gefühl, in meinem Umfeld halten die Leute viel aus, bevor sie mal zum Arzt gehen.

[Sushi]

Lest doch hier mal in alten Threads nach. Wegen jedem halben Wehwehchen wird gleich zum Arztbesuch geraten, ich bin meistens die einzige, die schreibt, dass das nun nun wirklich nur halb so tragisch ist. Da wundert mich die hohe Anzahl Arztbesuche nun wirklich nicht. Wenn das BB diesbezüglich repräsentativ ist, dann überrascht mich nichts.

Natürlich ist das Beautyboard repräsentativ für Deutschland. Was denkst du denn? Ich sollte auch mal wieder zum Dermatologen da sich da ein Pickel ankündigt. Meinen17.Terminvollmach.

Auf welcher Statistik beruht denn eigentlich diese Zahl? Den verlinkten Artikel zu "ShortNews" mit Quellenangabe: bild.de kann ich nicht ernst nehmen. Vor allem wenn man dann den Artikel auf bild.de gefunden Hat: http://www.bild.de/BILD/politik/2009...-zum-arzt.html
So so, die Kassenärztlichen Vereinigung hat da also eine Studie in "Auftrag" gegeben. Oder wo kommen die Zahlen her? Werden die Zahlen in jedem Land gleich erfasst oder werden in manchen die Chronisch und Schwerkranken quasi schon abgeschrieben?
Aber wenn man hier so selektiv vorgeht, möchte ich noch diesen Artikel beitragen: http://www.sueddeutsche.de/gesundheit/294/481762/text/

PS: Vorhandene Ironie wurde nicht markiert.

[lilalucy]

Der Bild Artikel bezieht sich auf ein Interview mit der Rheinischen Post
http://www.rp-online.de/wirtschaft/n...id_791851.html

Bei der Anzahl bezieht sich Herr Leonard vermutlich auf:
Neben der Wochentagsstruktur der Arztbesuche fällt auch die Zunahme der Arztkontakte insgesamt auf.
Für den Zeitraum zwischen 2004 und 2007 weisen die Wissenschaftler vom Institut für Sozialmedizin, Epidemiologie und Gesundheitssystemforschung (ISEG) in Hannover unter anderem einen altersbereinigten Anstieg um 8,4 Prozent von 16,4 auf 17,7 Arztkontakte nach.
Damit erreicht Deutschland im internationalen Vergleich ein auffällig hohes Kontaktniveau.
http://www.gek.de/presse/meldungen/p...009-01-15.html

[Beautybuendel]

Und "bitte aendern" gilt fuer mich nicht unbedingt als Verbesserungsvorschlag

O.K.

- Statt 2-Kassen-System bitte Bürgerversicherung

- Arzneimittelkosten durch Verhandlung kürzen
http://www.spiegel.de/wissenschaft/m...647195,00.html

- weniger Krankenkassen http://www.webnews.de/kommentare/298...kenkassen.html - link ist leider viel zu positiv und das Angekündigte noch nicht eingetroffen!

- weniger Gehalt für Vorstände http://www.focus.de/finanzen/versich...did_13458.html

Zufrieden??

Und wenn ich diejenigen hier lese, die meinen, dass viele Leute übertrieben häufig zum Arzt gehen, dann würde ich gerne zum ersten Mal hier im Board ausfällig werden.
Viele Menschen wären jetzt nicht chronisch krank, wenn man rechtzeitig zum Arzt gehen würde. Und wenn Ihr hier von Bsp. in Eurer Umgebung schreibt, dann kann ich zahlreiche andere Bsp. nennen. Eine weniger, die jeden Tag unter starken Schmerzen leidet, weil sie nach einem Zeckenbiss zu spät zum Arzt gegangen ist und danach nur an unfähige und sparende Ärzte geraten ist. Eine weniger, die jetzt tot ist, weil sie dachte, "deswegen" doch nicht zum Arzt gehen zu müssen.

Haltet doch einfach mal den Mund, bevor Ihr Mutmaßungen anstellt, die andere verletzen!

[Beautybuendel]

Und das ständige Gemotze darüber, wie scheisse es euch in D doch geht, ist irgendwie auch manchmal einfach überflüssig. Das Gras ist nicht überall sonst grüner.

Ich möchte weiterhin das Recht behalten, mich über Vorhaben von Wirtschaft und Politik in diesem Land aufzuregen. Und nur weil es in anderen Ländern noch schlimmer ist (z.B. USA) muss ich ja hier nicht jede Kürzung, Einschränkung, weitere Belastung bejubeln.
Außerdem sind wir auf dem besten Wege zu Sozialabbau a la USA - eben weil wir die negativen Beispiele kennen, sollten wir es besser machen!

[Beautybuendel]

So, und weil ich mich gerade aufrege:

Langsam finde ich es erschreckend, welche politischen Meinungen hier immer lauthals vertreten werden; ein Thread zum Thema Regierungswechsel und der damit einhergehenden Diskussion um Atomstrom, der Thread über den Islam (Minarettverbot) und nun das hier...

Manchmal habe ich Angst, hier posten nur Frau von Guttenberg, Frau Rösler und Frau (äh) Herr Westerwelle

[Bird]

Du findest es erschreckend, dass jemand eine andere Meinung hat als du? Das finde ich wiederum eine merkwürdiges Demokratie-Verständnis.

[Beautybuendel]

Du findest es erschreckend, dass jemand eine andere Meinung hat als du? Das finde ich wiederum eine merkwürdiges Demokratie-Verständnis.

O.K., dann deutlicher: Ich finde es erschreckend, dass hier so viele eine andere Richtung zu vertreten scheinen. Bisher hatte ich das Board anders eingeschätzt. Ich liebe es, zu diskutieren - dazu bedarf es anderer Meinungen. Gerne möchte ich die Leute aber überzeugen, schließlich halte ich meine Meinung meist (nicht immer) für die Richtige.
Wenn jedoch falsch (= unlogisch, falsche Fakten, o.ä.) argumentiert wird, kann ich andere Meinungen nicht ernst nehmen und sie erschrecken mich.