@ droso:
das ist so nicht korrekt - ich wende nicht GEGEN forschungsergebnisse ein, ich stelle selbige bzw. die basis der willensfreiheit-gegner in zweifel, aus verschiedenerlei gründen.
einer davon ist, daß es zwar legitim sein mag, als HYPOTHESE anzunehmen (um darauf aufbauend (weiter) zu forschen) DAß es keine willensfreiheit gibt - bewiesen ist das aber FAKTISCH MITNICHTEN.
und - nun ja, vollmundig wie generell (und auch zum teil hier) behauptet wird, daß es ja eben so der fall ist, verweise ich in dem zus. hang mit der FAKTENLAGE tatsächlich auf nida-rümelin, der das viel hübscher gesagt hat als ich:
"Der aktuelle Streit um die Existenz der Willensfreiheit krankt daran, dass meist ungeklärt bleibt, wie eine solche These denn überhaupt bewiesen oder widerlegt werden könnte. Von Seiten der Neurophysiologie wird z.B. angeführt, dass es keine zentrale Steuerungsinstanz im menschlichen Gehirn gäbe. Philosophen haben zurecht darauf erwidert, dass eine solche homunculus-Konzeption von niemandem in der Philosophie vertreten worden und dass darüber hinaus dieser empirische Befund für die Frage der Willensfreiheit ganz unerheblich sei. Wenn unsere Argumentation trägt, ließe sich ein solcher Nachweis nur in Gestalt der Vollständigkeit der neurophysiologischen Beschreibung erbringen, das heißt in dem empirischen Beleg, dass alles Handeln und Urteilen, alle deliberativen und emotionalen Vorgänge ohne Rest neurophysiologisch beschrieben, erklärt und prognostiziert werden können. Dies anzunehmen ist gewiss ein gutes heuristisches Prinzip der Neurowissenschaften, aber damit ist die Annahme selbst keineswegs erwiesen."
siehe hier , §4.
und - es geht mitnichten darum, worauf das HANDELN basiert wie bereits erwähnt. der vorsatz einer handlung und das ausführen derselben ist die handlungsfreiheit - ich möchte meinen arm bewegen und setze dieses (wenn ich einen habe und niemand mich dabei hindert) in die tat um.
bei der willensfreiheit dreht es sich lediglich darum, ob ich wollen kann was ich will ergo eine vorgeschaltete instanz - ob ich kontrolle über mein wollen, meinen willen habe.
ein ablehnen derselben würde all das implizieren, was ich in meinem letzten post gesagt hatte - der komplette verlust von verantwortung und freiheit.
darüber hinaus heißt das auch, folgt man roth, daß niemand eigene gründe innovativer art für etwas hätte, ergo niemand urheber einer tat wäre - alles nur wiederholung, alles nur schon vorgekaut, nix eigenes.
und es würde heißen, das man sich als mensch wie eine maschine verhält: unter exakt denselben umständen, hypothetisch betrachtet, in ein und derselben situation - immer gleich.
keiner (vermutlich fast keiner...) der willensfreiheitsbefürworter streitet ab, daß das gehirn, kognitives usw. biochemischen prozessen unterworfen ist. wieso auch.
meines erachtens nach sind aber die gründe, die jemand hat, um sich für dieses oder jenes zu entscheiden, was dann zu einem ausschlag auf dem schönen messblättchen führt, eben noch nicht festgestellt biochemisch.
ich glaube nicht daran, daß ich eine maschine bin und in exakt gleichen siuationen (hypothetisch weil eh nicht umsetzbar) immer exakt gleich reagieren würde. und ich glaube nicht daran, daß jeder einzelne furz in meinem gehirn lediglich durch das gehirn selbst angestoßen wird.
was ich aber weiß ist, daß die neurowissenschaftler, die behaupten, daß der mensch zu 100% determiniert ist und KEINEN freien willen hat, das NICHT BEWEISEN können.
und ich glaube daran, daß man das auch nicht beweisen können wird (weil es meines erachtens nach auch nicht so ist, logisch).
@ deichgräfin: zugegeben, spezialdiskussion
aber - ich habe nicht angefangen
und - nur weil du sie nicht verstehst und es dir nichts bringt, heißt das ja nicht, daß es allen so geht, oder?
aber - ich höre schon auf.
liebe grüße,
susi.
Auch die hohlste Nuss will noch geknackt sein. (F. Nietzsche)