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Thema: Was hat Euch in den letzten Tagen traurig gemacht?

  1. #10161
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    Ja Winternotprogramm und Schlafplätze gibt es hier, aber Tagsüber werden die Menschen auf die Straße gejagt und im Winter ist es doch schwierig.
    Deshalb soll sich hier in HH ja was ändern, mal sehen was die planen.
    Liebe Grüße
    Phoenix

  2. #10162
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    Zitat Zitat von Thea Beitrag anzeigen
    Eine Möglichkeit wäre doch, dass man bestimmte U-Bahn-Abschnitte freigibt zum Übernachten. Das ist zwar nicht ideal, aber auf jeden Fall mal frostsicher. Ich habe auch gesehen, dass die Polizei überpräsent war auf der Zeil und umliegende Straßen. Alle 50 - 100 m ein Streifenwagen. Wenn man von denen jeweils ein oder zwei Polizisten in einen geschützten Bereich der U-Bahn schickt in dem die Obdachlosen schlafen, wäre denen vielleicht schon viel geholfen. Es ist ja nicht nur die Kälte, sondern auch die Angst, dass irgendein Idiot sie belästigt, schlägt oder anzündet (die bekannten Fälle kennen wir ja alle).

    Ich war schon seit Jahren nicht mehr in Frankfurts Innenstadt und das ist mir extrem aufgefallen. Klar, auch früher gab es Obdachlose, Penner oder Süchtige die über die Straße torkelten. Großstadt - war schon immer so. Aber diese Menge fällt auf. Und ja, Alkohol ist billig und wärmt vermeintlich. Ich kann es den Menschen nicht verdenken, dass sie sich in irgendeinen Rausch begeben um ihr Leben irgendwie erträglicher zu machen. Der Alkoholkonsum unter Jugendlichen ist natürlich eine andere Sache - die wissen in ihrem Leichtsinn gar nicht wie sie mit ihrem Leben spielen.

    Frühmorgens sah man auch die ersten Touristen mit ihren Rollkoffern die Straße entlanglaufen - ich sah aber auch Obdachlose die ihr Hab und Gut hinter sich herzogen. Es ist zwar makaber, aber ich sagte zu meinem Mann "wenn man nicht so genau hinschaut, kann man keinen Unterschied zwischen einem Obdachlosen und einem Touri sehen".

    Vor Jahren, in einem Jahr mit extremen Minustemperaturen hatte die Gemeinde dazu aufgerufen Obdachlosen zumindest einen Platz in der Garage zu gewähren oder anderweitig einen warmen Platz zu geben um sie vor dem Erfrieren zu bewahren. Das fand ich gut. In der heutigen Zeit ist man ganz schnell in einer Situation in der man keine Wohnung hat - da muss gar nicht das berühmte "verpfuschte Leben" dahinterstecken sondern einfach nur extremes Pech und ein unglücklicher Zufall.

    Unterschreib!

    "Man kann nicht allen helfen“, sagt der Engherzige und hilft keinem. Marie von Ebner-Eschenbach, Schriftstellerin


    Es gibt Menschen, die sich immer angegriffen fühlen, wenn jemand die Wahrheit sagt. Christian Morgenstern

  3. #10163
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    Zitat Zitat von vivian Beitrag anzeigen
    Ich bin sehr oft abends oder nachts als Frau alleine mit U-Bahn unterwegs und möchte nicht über schlafende Obdachlose hinwegsteigen müssen.
    Außerdem gibt es in den U-Bahnhöfen keine sanitären Einrichtungen. Das wäre für mich ein No-Go.
    Sanitäre Einrichtungen gibt es in der Innenstadt in Hauswinkeln auch nicht und ich fühle mich von schlafenden Obdachlosen nicht bedroht. Die wollen auch nur ihre Ruhe haben, tun mir nichts und stören mich auch nicht, im Gegenteil. Mir machen nachts in öffentlichen Verkehrsmitteln andere Subjekte mehr Sorgen.

    Ich habe in letzter Zeit mehrfach solche Bewegungsmelder gesehen, die hinter den Schaufenstern stehen. Wenn sich jemand in die Nische legen möchte, pfeift es. So werden die armen Menschen noch von den Stellen vertrieben, an denen sie einigermaßen zugfrei und geschützt liegen konnten. Wie demütigend muss es sein, wie ein räudiger Hund von solch einem Pfeifen vertrieben zu werden?

    Ich glaube, das Problem ist, dass es für die Öffnung der U-Bahnhöfe noch nicht kalt genug ist. War das beim letzten Mal nicht deutlich unter -10 Grad?

  4. #10164
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    Bei uns gibt es ein Krankenhaus, in dessen Foyer sich immer mal wieder 1-2 Obdachlose nachts aufhalten
    und nicht verjagt werden. Habe ich bei 2 Aufenthalten dort bemerkt und letzte Woche, als ich meinen Mann
    zu einer amb. OP morgens dort ablieferte auch wieder festgestellt. Finde ich gut.
    Als sich bei meinem letzten Aufenthalt dort eine Mitpatientin darüber beschwerte hab ich sie gefragt, weshalb sie
    das stört, die sind doch ganz friedlich. Da wird die christliche Lehre (kath. Haus) doch mal in die Praxis umgesetzt
    Liebe Grüße
    Catweezle

  5. #10165
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    Zitat Zitat von Thinlizzy Beitrag anzeigen
    Sanitäre Einrichtungen gibt es in der Innenstadt in Hauswinkeln auch nicht und ich fühle mich von schlafenden Obdachlosen nicht bedroht. Die wollen auch nur ihre Ruhe haben, tun mir nichts und stören mich auch nicht, im Gegenteil. Mir machen nachts in öffentlichen Verkehrsmitteln andere Subjekte mehr Sorgen.

    Ich habe in letzter Zeit mehrfach solche Bewegungsmelder gesehen, die hinter den Schaufenstern stehen. Wenn sich jemand in die Nische legen möchte, pfeift es. So werden die armen Menschen noch von den Stellen vertrieben, an denen sie einigermaßen zugfrei und geschützt liegen konnten. Wie demütigend muss es sein, wie ein räudiger Hund von solch einem Pfeifen vertrieben zu werden?

    Ich glaube, das Problem ist, dass es für die Öffnung der U-Bahnhöfe noch nicht kalt genug ist. War das beim letzten Mal nicht deutlich unter -10 Grad?
    Ich kann nichts über Hauswinkel oder Nischen sagen, da halte ich mich für gewöhnlich nicht auf.
    Was die Bewegungsmelder angeht, nun ja, die Geschäfte wollen halt überleben. Kann man ihnen doch nicht verübeln. Das geht aber schwerlich ohne Kunden und die kommen nun mal nicht, wenn die Eingangsbereiche wie eine Kloake aussehen und auch so riechen.
    Kein Obdachloser muss so leben. Wenn sie in Dtl. gemeldet sind, könnten sie einfach Sozialleistungen in Anspruch nehmen und eine Unterkunft finden. Oder sie können diese Zeitung verkaufen und ihre Situation dadurch verbessern. Aber all das muss man natürlich auch wollen.

  6. #10166
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    Zitat Zitat von vivian Beitrag anzeigen
    Kein Obdachloser muss so leben. Wenn sie in Dtl. gemeldet sind, könnten sie einfach Sozialleistungen in Anspruch nehmen und eine Unterkunft finden. Oder sie können diese Zeitung verkaufen und ihre Situation dadurch verbessern. Aber all das muss man natürlich auch wollen.
    Ein sehr, sehr hoher Prozentsatz an Obdachlosen leidet an teils schweren psychischen Erkrankungen. Manchmal vorbestehend, manchmal entwickeln die sich auch aus der Obdachlosigkeit heraus.

    Der ganze Hürdenlauf auf Ämtern usw. ist schon für Menschen mit einem guten Stukturniveau mühsam und kompliziert - da steigen Menschen, die schwer belastet sind ganz einfach oft nicht durch. Schaut mal genauer hin, viele sprechen mit sich selbst, schauen durch die Menschen hindurch oder ähnliches.

    "Keiner muss auf der Straße schlafen" ist leider ein Mythos. "Das muss man natürlich auch wollen" impliziert mangelnde Motivation oder Willen. Das finde ich nicht fair.

  7. #10167
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    Zitat Zitat von Selene Beitrag anzeigen
    "Das muss man natürlich auch wollen" impliziert mangelnde Motivation oder Willen. Das finde ich nicht fair.
    Ich mit "nur" Angsstörung und Depressionen würde bei solchen Amtsgängen schon die Krise kriegen und ich funktioniere im Alltag sonst sehr gut. Möchte mir gar nicht ausmalen, wie das für einen paranoiden Menschen o.ä. sein muss.
    Über Aussagen wie "Man muss das wollen" könnte ich mich unendlich aufregen, so einfach ist es eben manchmal nicht.

  8. #10168
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    Zitat Zitat von Thinlizzy Beitrag anzeigen
    Sanitäre Einrichtungen gibt es in der Innenstadt in Hauswinkeln auch nicht und ich fühle mich von schlafenden Obdachlosen nicht bedroht. Die wollen auch nur ihre Ruhe haben, tun mir nichts und stören mich auch nicht, im Gegenteil. Mir machen nachts in öffentlichen Verkehrsmitteln andere Subjekte mehr Sorgen.

    Ich habe in letzter Zeit mehrfach solche Bewegungsmelder gesehen, die hinter den Schaufenstern stehen. Wenn sich jemand in die Nische legen möchte, pfeift es. So werden die armen Menschen noch von den Stellen vertrieben, an denen sie einigermaßen zugfrei und geschützt liegen konnten. Wie demütigend muss es sein, wie ein räudiger Hund von solch einem Pfeifen vertrieben zu werden?

    Ich glaube, das Problem ist, dass es für die Öffnung der U-Bahnhöfe noch nicht kalt genug ist. War das beim letzten Mal nicht deutlich unter -10 Grad?
    Zitat Zitat von Catweezle Beitrag anzeigen
    Bei uns gibt es ein Krankenhaus, in dessen Foyer sich immer mal wieder 1-2 Obdachlose nachts aufhalten
    und nicht verjagt werden. Habe ich bei 2 Aufenthalten dort bemerkt und letzte Woche, als ich meinen Mann
    zu einer amb. OP morgens dort ablieferte auch wieder festgestellt. Finde ich gut.
    Als sich bei meinem letzten Aufenthalt dort eine Mitpatientin darüber beschwerte hab ich sie gefragt, weshalb sie
    das stört, die sind doch ganz friedlich. Da wird die christliche Lehre (kath. Haus) doch mal in die Praxis umgesetzt
    Zitat Zitat von Selene Beitrag anzeigen
    Ein sehr, sehr hoher Prozentsatz an Obdachlosen leidet an teils schweren psychischen Erkrankungen. Manchmal vorbestehend, manchmal entwickeln die sich auch aus der Obdachlosigkeit heraus.

    Der ganze Hürdenlauf auf Ämtern usw. ist schon für Menschen mit einem guten Stukturniveau mühsam und kompliziert - da steigen Menschen, die schwer belastet sind ganz einfach oft nicht durch. Schaut mal genauer hin, viele sprechen mit sich selbst, schauen durch die Menschen hindurch oder ähnliches.

    "Keiner muss auf der Straße schlafen" ist leider ein Mythos. "Das muss man natürlich auch wollen" impliziert mangelnde Motivation oder Willen. Das finde ich nicht fair.
    Zitat Zitat von Pummelfee Beitrag anzeigen
    Ich mit "nur" Angsstörung und Depressionen würde bei solchen Amtsgängen schon die Krise kriegen und ich funktioniere im Alltag sonst sehr gut. Möchte mir gar nicht ausmalen, wie das für einen paranoiden Menschen o.ä. sein muss.
    Über Aussagen wie "Man muss das wollen" könnte ich mich unendlich aufregen, so einfach ist es eben manchmal nicht.
    Zustimmung von meiner Seite!

    "Man kann nicht allen helfen“, sagt der Engherzige und hilft keinem. Marie von Ebner-Eschenbach, Schriftstellerin


    Es gibt Menschen, die sich immer angegriffen fühlen, wenn jemand die Wahrheit sagt. Christian Morgenstern

  9. #10169
    Registriert seit
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    Die Aussage, kein Obdachloser muß so leben oder man muß nur wollen, finde ich recht heftig.

    Mit so einer Meinung macht man es sich zu einfach, es sind Menschen die es schon schwer genug haben, die von unserer Gesellschaft auf den Straßen als lästig
    wahrgenommen werden.
    Liebe Grüße
    Phoenix

  10. #10170
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    Zitat Zitat von Selene Beitrag anzeigen
    "Keiner muss auf der Straße schlafen" ist leider ein Mythos. "Das muss man natürlich auch wollen" impliziert mangelnde Motivation oder Willen. Das finde ich nicht fair.
    Wenn der Hürdenlauf auf die Ämter nicht zu bewältigen ist, gibt es immer noch die Einrichtungen, in die man anonym gehen kann.
    Duschen, Essen, Schlafen, Kleiderkammer und Ansprache sind dort möglich. Neben meinem Friseur ist so eine. Angenehm ist es nicht, in diese Straße zu gehen, das gebe ich zu. Er und sein Geschäftspartner leben mit ihnen in so einer Art friedlicher Koexistenz. Er gibt ihnen gelegentlich Kleidung oder andere Dinge und sie verzichten darauf, sich direkt vor dem Laden in aller Öffentlichkeit zu erleichtern.

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