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Thema: Trauerbewältigung

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  1. #1
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    Standard Trauerbewältigung

    Hallo,

    vlt. steche ich auch in ein Wespernnetz, aber ich wills trotzdem mal besprechen.

    Aktuell ist mein Opa nach kurzer, aber heftiger Krebskrankheit (erste Anzeichen August 09, KH Einweisung, keine OP, keine Chemo etc.) am 03.1.10 verstorben.
    Opa war mir sehr nahe. Wir wohnen nur 10 m auseinander und waren jahrelang fast täglich beisammen. Das vlt. vorab.
    Nun ist er tot. Er hatte keinen Lebenswillen mehr mit der Diagnose und das zu Recht. Wir (meine Eltern und ich) waren täglich erst bei ihm und dann im KH. Mit den Medis ging es in den letzten Wochen täglich schlechter. Was an dem einen Tag noch ging, war am nächsten undenkbar. Das nimmt man so hin...dann ist er schon recht überraschend schon am So verstorben. Wir haben die letzte Stunde Überlebenskampf miterlebt und mitgelitten.
    Nun bin ich leer, ausgepowert, traumatisiert (weil genauso vor 5 Jahren mit Omi erlebt, 9 Stunden Todeskampf) und kann kaum schlafen und essen, funktioniere nur.

    Damals, bei meiner Omi bin ich auffällig geworden. Ich habe etwas getan, was ich zuvor nie nie getan habe, um Glücksgefühle zu erzeugen. Irrsinn.

    Ich habe Angst, dass es nun noch schlimmer kommt. Wie bewahre ich mich davor?

    lg

  2. #2
    Avatar von Isis
    Isis ist offline Mein Kind ist hochbegabt
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    Mein herzlichstes Beileid.
    Trauer ist so individuell wie der Mensch selbst und es ist schwer, eine "Strategie" anzubieten.
    Ich kann nur sagen, Zeit Zeit und nochmals Zeit. Vieles wird nie wieder so sein wie vorher aber irgendwann wirst Du wieder lachen können, irgendwann wirst Du Dich wieder über Nichtigkeiten aufregen und der Alltag einziehen.
    Dafür ist es jetzt zu früh. Der Weg der Trauer muss einfach gegangen werden, anders geht es leider nicht. Wegen der Angst, evtl. ist vielleicht eine Trauergruppe oder ein Therapeut eine Stütze?
    Ich wünsche Dir wirklich alles Gute.
    Wir werden in Ewigkeiten nicht mehr gut machen können, was wir den Tieren angetan haben.
    Mark Twain

  3. #3
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    Zitat Zitat von Isis Beitrag anzeigen
    Mein herzlichstes Beileid.
    Trauer ist so individuell wie der Mensch selbst und es ist schwer, eine "Strategie" anzubieten.
    Ich kann nur sagen, Zeit Zeit und nochmals Zeit. Vieles wird nie wieder so sein wie vorher aber irgendwann wirst Du wieder lachen können, irgendwann wirst Du Dich wieder über Nichtigkeiten aufregen und der Alltag einziehen.
    Dafür ist es jetzt zu früh. Der Weg der Trauer muss einfach gegangen werden, anders geht es leider nicht. Wegen der Angst, evtl. ist vielleicht eine Trauergruppe oder ein Therapeut eine Stütze?
    Ich wünsche Dir wirklich alles Gute.
    Ich wünsche dir auch mein herzlichstes Beileid und unterschreibe den Beitrag von Isis voll und ganz!
    Liebe Grüße,

    Jubi

  4. #4
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    Von mir auch mein aufrichtiges Beileid !

    Aus eigener Erfahrung kann ich nur JEDEM ans Herz legen, sich in seiner Trauer professionell (Trauergruppen, Psychologen, etc. ) helfen zu lassen.

    Ein Fehler, das damals nicht gemacht zu haben. So sehe ich es heute !

    Lieber Gruß

    Choco

  5. #5
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    Zitat Zitat von Choco Beitrag anzeigen
    Von mir auch mein aufrichtiges Beileid !

    Aus eigener Erfahrung kann ich nur JEDEM ans Herz legen, sich in seiner Trauer professionell (Trauergruppen, Psychologen, etc. ) helfen zu lassen.

    Ein Fehler, das damals nicht gemacht zu haben. So sehe ich es heute !

    Lieber Gruß

    Choco
    *unterschreib*

    Mein Beileid, liebe Krichi
    “These are used emotions. Time to trade them in. Memories were meant to fade, Lenny.”
    — Mace, Strange Days


    rosa-hellblau-falle.de

  6. #6
    Exuser37 Guest
    Zitat Zitat von Choco Beitrag anzeigen
    Von mir auch mein aufrichtiges Beileid !

    Aus eigener Erfahrung kann ich nur JEDEM ans Herz legen, sich in seiner Trauer professionell (Trauergruppen, Psychologen, etc. ) helfen zu lassen.

    Ein Fehler, das damals nicht gemacht zu haben. So sehe ich es heute !

    Lieber Gruß

    Choco
    Ich glaube nicht, dass wirklich jeder Trauernde professionelle Hilfe braucht, es kommt auch darauf an, wer gestorben ist und wie die Umstände waren (Alter des Verstorbenen etc.)

    Aber an Krichi's Stelle würde ich so etwas auch in Anspruch nehmen, hoffentlich findest du etwas passendes....

  7. #7
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    liebe krichi!


    mein aufrichtiges beileid für dich! ich kann dir sehr gut nachfühlen, denn ich habe damals innerhalb von 7 jahren fast meine komplette familie verloren... angefangen mit meinem papa, damals war ich gerade 14.

    ich habe immer gemeint "das schaffst du schon irgendwie...", aber mittlerweile finde ich, das es gewisse impulse im leben gibt, die das erlebte irgendwann wieder "aufbrechen". für mich war ein solcher impuls mit der geburt meiner tochter verbunden, was ja ein sehr schönes ereignis ist.
    ich war und bin sehr traurig darüber und würde alles dafür geben, könnten sie ihre kleine enkeltochter nur ein einziges mal sehen.
    aber das ist ein anderes thema und das möchte ich hier nicht weiter darlegen.
    als ich zuerst papa und 7 jahre später mama verlor, bekam ich sehr oft den sicher gut gemeinten spruch " das leben geht weiter" zu hören.
    klar geht das leben weiter, aber eben ohne den geliebten menschen und das hinterläßt eine große lücke. damit muss man erst irgendwie leben lernen - schließlich schließlich werden wir unsere lieben niemals im leben vergessen und für immer ganz tief in unserem herzen bewahren.

    auf alle fälle möchte ich dir sagen, nicht vor professioneller hilfe zurückzuschrecken, falls du meinst es würde dir vielleicht weiterhelfen!
    alles abzublocken hilft nichts, ist meine meinung.
    irgendwann sprudelt alles aus dir heraus, wenn du dich damit nicht auseinandergesetzt hast.

    ich hab ja auch ganz oft die ganzen gesundheitlichen höhen und tiefen meiner omi miterlebt und jedesmal furchtbar mitgelitten.
    glücklicherweise darf ich sie mit ihren 92 jahren noch bei mir wissen, aber ich kann garnicht in worte fassen, wie sehr mir ihr verlust einmal zusetzen wird.
    da bin ich einfach der meinung, das es egal ist ob man jemanden in jungen jahren oder als erwachsener verliert... wenn man jemanden liebt so wie wir unsere familienmitglieder lieben, dann tuts immer weh und an jenem tag und der zeit danach scheue ich mich auch nicht zu meinen gefühlen zu stehen, denn dann bin ich einfach die enkeltochter die um ihre liebe omi weint.

    ich glaube einfach am wichtigsten ist es, das du dich damit auseinandersetzt. entweder professionelle beratung oder vielleicht mit anderen trauernden.

    ich wünsche dir und deiner familie sehr viel kraft!
    fühl dich umarmt,

    lg jeannie
    Geändert von Exuser61 (06.01.10 um 21:17:14 Uhr)

  8. #8
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    Danke um der lieben Worte, Schilderungen und PNs!!

    Wollte mich mal kurz melden.

    Derzeit habe ich das Gefühl, dass der Verlust und somit die Trauer etwas verloren gehen. Also ich fühle mich eher etwas erleichtert um die vielen Sorgen und Ängste, was ihm und uns bei der schlimmen Krankheit als Nächstes wiederfahren wird etc. Das ist vlt. auch normal.
    Ich denke, wenn der Beerdigungstermin ansteht, wird das anders.
    Ich wünsche mir schon noch mal so einen richtigen Heul- und Abschiedstag.
    Wobei ich sagen muss, dass meine Mum ähnlich funzt derzeit. Sie ist tapferer als ich vermutete und ich denke wir ticken da diesmal ähnlich.
    Ich freue mich schon fast auf ein WOE ohne Ängste und negativer Überraschungen. So doof sich das anhört. Dennoch denke ich - gestern erst - manchmal er ist ja nicht tot, das ist so als hätteste ihn mal ne Woche in Ruhe gelassen....

    lg
    Krichi

  9. #9
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    Zitat Zitat von Krichi Beitrag anzeigen
    Damals, bei meiner Omi bin ich auffällig geworden. Ich habe etwas getan, was ich zuvor nie nie getan habe, um Glücksgefühle zu erzeugen. Irrsinn.

    Ich habe Angst, dass es nun noch schlimmer kommt. Wie bewahre ich mich davor?

    lg
    Auch mein Beileid zu dem Verlust!

    Bezogen auf obiges solltest Du Dich an eine entsprechende Stelle wenden; das geht auch präventiv.
    Kontakt kann ich Dir gerne per PN zukommen lassen.

  10. #10
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    Zitat Zitat von Krichi Beitrag anzeigen

    Damals, bei meiner Omi bin ich auffällig geworden. Ich habe etwas getan, was ich zuvor nie nie getan habe, um Glücksgefühle zu erzeugen. Irrsinn.

    Ich habe Angst, dass es nun noch schlimmer kommt. Wie bewahre ich mich davor?

    lg

    ich hatte das auch, und ich hatte damals die einstellung alle gefühle die _unüberwindbar_ auf mich einfielen ertragen zu müssen...weil sie für mich dazugehörten wie das glück im leben.

    heute würde ich das alles nicht mehr wollen, und würde mir sofort prof. hilfe holen.

    mehr will ich hier nicht schreiben. gern aber per pn das kann ich dir anbieten.

    lg

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