So war das nicht gemeint und es wäre schön, wenn Ihr auch den Kontext seht.
Es geht mir darum, dass ich es unfassbar schlimm finde, dass von Frauen erwartet wird, ihren Aktionsradius von vornherein zu beschränken. Wir haben das Recht überall hinzugehen und zu tun was wir für richtig halten. Wer jemand anderem Gewalt antut ist der Schuldige und keinesfalls liegt auch nur ein Quentchen Schuld bei den Opfern. Ich habe das Recht(!) mich so sorglos zu verhalten wir irgendwas. Punkt.
Die überwiegende Zahl der Gewaltopfer (ausser im Bereich ***ualdelikte) ist männlich. Niemand sagt zu Männern "geh hier nicht hin, geh da nicht hin, tu dies nicht, tu das nicht". Kommt eine Frau beispielsweise auf die Idee, als Taxifahrerin zu arbeiten, wird sie sofort gefragt "ist das nicht gefährlich?" bei Männern hört man diese Aussage kaum.
http://www.bpb.de/apuz/27889/maenner...n-gewalt?p=all
Ich kann verstehen, dass man sich um Angehörige Sorgen macht und ich nehme mir auch in bestimmten Gegenden ein Taxi. Die reale Gefahr ist aber dort wo es nicht gefährlich aussieht. Die meisten Gewalttaten an Frauen werden im häuslichen Umfeld, der Familie verübt. Aber es rät z.B. niemand seiner Tochter von einer Heirat ab.
Deswegen halte ich es für absolut falsch dieses Vorsichtsprinzip zu propagieren. Es hilft so gut wie gar nicht und trifft auch nicht den Kern der Sache.
Geändert von Medha (29.11.16 um 10:36:29 Uhr)
“There are many ways you can establish your own path,” he said, sounding very much like the teacher he is. “The reason I love my catch phrase, ‘Make it work,’ is because it is not just about what is happening in the workroom, it is about life. Taking the existing conditions, the things we have available to us, and rallying them to ascend to a place of success.” (Tim Gunn)
Ich stimme Dir in den anderen Punkten zu, aber in diesen beiden wär ich mir nicht so sicher.
Zum ersten hättest Du das jahrelange Theater meiner Mutter mal miterleben sollen, als ich mit einem Türken zusammen war ...
Zum zweiten, doch, ich denke, eine gewisse Vorsicht kann einen vor gewissen Situationen schon schützen, es gibt nur keine 100%ige Sicherheit. Leider.
Medha, ich verstehe schon, worum es dir geht.
Wirklich!
Ich bin auch nicht dafür, dass Frauen aus Angst nicht mehr ausgehen usw.
Wenn ich aber auf mein 'Recht' poche, überall allein hinzugehen und mich vollkommen sorglos zu verhalten, dann müsste (dürfte?) ich doch auch keine Frauenparkplätze, Frauentaxis usw. in Anspruch nehmen?
Sorglosigkeit ist bestimmt ein angenehmer Zustand aber wo können wir uns Sorglosigkeit heutzutage noch leisten?
Nirgends.
Weder finanziell noch beruflich noch sonst wo.
Überall wird Vorsicht, Umsicht und (Eigen)Verantwortung gross geschrieben.
Ich renne auch nicht über die Strasse ohne zu gucken, ob kein Auto kommt.
Auch im Umgang mit den neuen Medien wird je länger je mehr zur Vorsicht geraten.
Datenschutz, ***uelle Erpressung, Cybermobbing uvm.
Und da soll ausgerechnet in Bezug auf unsere körperliche Unversehrtheit das Prinzip der Sorglosigkeit herrschen?
Soll ich das ernsthaft meinen Töchtern raten?
Sie sollen sorglos sein weil sie das Recht dazu haben?
Ich bin überzeugt, dass Vorsicht (heisst z.B. auch, mulmige Gefühle in gewissen Situationen nicht zu ignorieren) Leben retten kann.
Auch Männer haben im übrigen manchmal Angst und mulmige Gefühle und begeben sich nicht sorglos in Gefahr, sie sind sich bewusst, dass sie zum Opfer werden können.
Natürlich kann Vorsicht schützen. Wenn ich auf's Wasser gehe ziehe ich mir eine Schwimmweste an. Ich gehe nicht bei Rot über die Ampel. Man steigt nicht zu Leuten ins Auto, die getrunken haben. Solche Dinge halt. Aber bestimmte Gegenden zu meiden, ausser es handelt sich um ein Bürgerkriegsgebiet, schützt so gut wie gar nicht. Denn in den ach so schlimmen Gegenden passiert viel weniger als man glaubt. Und wenn es um tatsächliche Gefahren geht, sind die allermeisten Menschen doch völlig sorglos und blauäugig.
“There are many ways you can establish your own path,” he said, sounding very much like the teacher he is. “The reason I love my catch phrase, ‘Make it work,’ is because it is not just about what is happening in the workroom, it is about life. Taking the existing conditions, the things we have available to us, and rallying them to ascend to a place of success.” (Tim Gunn)
Ja, es kann überall passieren.
Deshalb finde ich es eben gut, wenn man auf seine inneren Antennen achtet.
Das wird im übrigen auch in Selbstverteidigungskursen gelehrt.
Die Strassenseite wechseln, wenn man ein komisches Gefühl hat usw.
Ich weiss, dass es ein schmaler Grat ist zwischen Schuldzuweisung und Eigenverantwortung befürworten.
Niemals würde ich dem Opfer (ob Mann oder Frau) die Schuld geben.
Schuldig sind immer die Täter.
Immer.
Trotzdem wünsche ich mir, dass meine Lieben Vorsicht walten lassen und ein Gespür für Gefahrensituationen haben.
Egal wo.
Ich bin ja immer eine, die laut nach Gleichberechtigung brüllt. Bei uns gibt es keine typischen Mädchensachen und mein Sohn besitzt eine Puppe und muss auch putzen und kochen lernen. Also ich versuche, sie ziemlich gleich zu behandeln und zu erziehen.
Aber ich bin mir sehr sicher, dass ich zu gegebener Zeit mir meine Tochter, was Sicherheit und Vorsichtsmaßnahmen angeht, anders vornehmen werde. Was nützt alle Chancengleichheit und Emanzipation, wenn sie draußen auf anders denkende Deppen trifft.
Das ist aber genau der Punkt : Du musst Deiner Tochter den Rücken stärken, ihr eine Extraportion Selbstbewusstsein geben und ihr, wenn sie das möchte, im Bereich "Verteidigung" unterstützend eingreifen, aber ihr eben nicht den Rockzipfel über den Kopf ziehen.
Hier war die Konsequenz, das alle Kinder in die Schule bis 6. Klasse, nachdem da ein Transporter wohl Kinder angesprochen hat und mit Süßkram locken wollte, mit dem Auto in die Schule gebracht wurden.
Besser wäre gewesen, das ganze zum Thema zu machen und inkl. Eltern eine Lösung zu suchen (z.B. falls das jemand kennt - das mit dem Passwort) und die Kinder zu stärken statt sie massiv einzuschüchtern.
Ich bin meinen Eltern unendlich dankbar, das ich die Stärke und Kraft für mich mitbekommen habe. Und mein Vater mit 2. Dan (schwarzer Gurt im Judo) mir zumindest gezeigt hat, wie ich mich wehren kann.
Never judge a book by its cover...
Meine Töchter haben einen Selbstverteidigungskurs besucht und können sich auch verbal gut wehren.
Selbstbewusst sind sie auch.
Trotzdem bin ich froh, wenn sie vorsichtig sind.
Das eine schliesst das andere doch nicht aus.
Hier wird aber irgendwie so getan, als ob
ich bin erschüttert über die Kaltschnäutzigkeit mancher Menschen. Vor kurzen der sterbende Mann in der Bankfiliale über den mehrere Personen drüber steigen, jetzt die junge Frau der auf der Treppe zur U-Bahn einfach so in den Rücken getreten wird http://www.tagesspiegel.de/berlin/na.../14960108.html