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Gute Geschichten beginnen mit „Es war einmal ...“ – und am Ende ist aus dem Mädchen eine Prinzessin geworden.

Die Geschichten, um die es hier geht, beginnen mit „Ich war einmal ...“– und am Ende ist aus dem Mädchen eine „Getrennt von ...“-Frau geworden. „Getrennt von ...“, das ist der neue Adelstitel der Blitzlicht-Society. Und wenn in diesen Geschichten Schlösser vorkommen, dann sind es höchstens Haustürschlösser, die ausgewechselt werden, weil sich die beiden nicht mehr über den Weg trauen.
Hintergrund
Liliana GETRENNT VON MATTHÄUS
Liliana
Getrennt
von Matthäus
Christina „Mausi“
Getrennt
von Lugner
Ekaterina Ivanova
Getrennt
von Wood
Jessica Stockmann
Getrennt von
Stich und Haffa
Naddel
Getrennt
von Bohlen
Ivana
Getrennt
von Trump

Dabei kreuzten sich ihre Wege mal so wundervoll: Das Mädchen kam aus dem Nichts, der Mann kam aus dem Licht, und fortan lebten sie gemeinsam vor den surrenden Fotoapparaten der Reporter. Und nur diejenigen unter uns, die ausschließlich Wetter-TV gucken, Radio Vatikan hören und das Branchenbuch lesen, bekommen von diesen Männern und ihren „Getrennt von ...“-Frauen nichts mit.

Die Frischeste von ihnen ist die Ukrainerin Kristina Liliana Tchoudinova, 22, die zurzeit als Liliana getrennt von Lothar Matthäus ihren Platz in der ersten Reihe sucht.

Doch weil da seit ihrer Entliebung alle Stühle reserviert sind, muss Liliana getrennt von Lothar jetzt wieder stehen lernen. Auch draußen. Im Irgendwo. Da, wo die meisten der EXzellenzen herkommen.

Etwa aus Tschechien wie Ivana getrennt von Donald Trump, der Wolkenkratzer baut und mit einem Selbstbewusstsein durchs Leben geht, als würde er auch Wolkenkratzer essen. Oder aus den Wiener Lagerhallen eines Supermarkts wie „Mausi“ getrennt von Richard „Mörtel“ Lugner. Oder aus der Nähe von Hamburg wie Naddel getrennt von Dieter Bohlen.

Aus Kasachstan kommt Ekaterina getrennt von Ron Wood, aus Brasilien Luciana getrennt von Mick Jagger und aus Norderstedt Jessica getrennt von Stich und Haffa.

Und weil diese „Getrennt von ...“-Frauen schon früh wussten, dass auch da, wo sie herkommen, nicht die Zeit vergeht, sondern sie selbst, wollten sie alles! Schnell! Ohne Schweißvergießen! Und sie dachten an das betriebswirtschaftliche Erfolgsrezept: Billiges teuer verkaufen.

Also machten sie sich auf die Suche nach dem sogenannten Glück und fanden Männer, die zu prominent waren, um Mensch sein zu können. Egal, das Gefühl, nicht mehr im Heer der Namenlosen zu stehen, war einfach zu herrlich. Endlich wer sein!

Und auf diese Wer(t)-Schätzung können sie nun nicht mehr verzichten. Dass die „Getrennt von ...“-Frauen nicht zu den Hochwohlgeborenen gehören, sondern zu den Wohlhochgeschlafenen, stört die Blitzlicht-Adligen nicht. Und der Blitzlicht-Society ist es egal, dass diese Adeligen auch bloß aussehen wie gut frisierte Frauen, die sich Tele-Shopping-Sender reinziehen. Was die natürlich nie tun würden, dazu lieben sie Labels und Logos viel zu sehr, die sie wie Orden tragen.

Ivana getrennt von Donald Trump zum Beispiel hat mal bei einer Traubenernte in Südfrankreich eigenhändig das Dior-Logo auf ihre rosa Gummihandschuhe gemalt. Darauf muss man auch erst mal kommen!

Apropos kommen: Da, wo sie herkommen, wollen sie nicht mehr hin; das, was sie mal waren, wollen sie nicht mehr sein. Und dafür tun sie einiges.

Sie lassen ihren Busen wiegen und preisen Dildos an (Naddel); sie lassen sich vom dicken Dirk Bach im „Dschungelcamp“ vorführen („Mausi“) oder sie ziehen in den „Big-Brother“-Container (Ivana und Ekaterina).

Die „Getrennt von ...“-Frauen würden auch über einen roten Teppich gehen, wenn der vermint wäre. Alles würden sie tun für ein bisschen Applaus. Und wir klatschen (im doppelten Wortsinn) mit. Wärmen wir Schattengewächse uns also am Feuer