Home Office - wer machts?

[Tutenchamun]

Hallöchen,

ich wollte mal gerne wissen, wer von Euch regelmäßig im Home Office arbeitet und wie Ihr so damit klarkommt, ob es Euch gefällt, ob Ihr was vermißt etc.

Ich bin jetzt seit ca. Anfang 2008 dabei, zunächst habe ich fast nur im HO gearbeitet und mittlerweile arbeite ich einen von vier Arbeitstagen von zu Hause aus.

Was ich definitiv genieße ist die eingesparte An- und Abfahrtszeit und die ruhige Arbeitsatmosphäre. Was mich amüsiert ist, daß mein Umfeld in den letzten 2 Jahren immer noch nicht verstanden hat, daß Home Office nicht "ich habe frei" bedeutet An HO-Tagen bekomme ich regelmäßige Anrufe von Mutter und Schwiegermutter, die dann penetrant auf den AB plärren: "Geh doch mal ran, ich weiß doch, daß Du heute zu Hause bist". Oder mein Mann:"Du bist doch morgen zu Hause, könntest Du nicht mal das und das...?" Oder andere Leute: "Wieso geht Dein Kind in den Kindergarten, wenn Du doch im Home Office arbeitest?"...scheinbar kommen die Leute mit dem Thema HO nicht klar

Über einen kleinen Erfa freue ich mich
LG
T

[Britta]

Hallo Tuti,

du sprichst mir aus der Seele Bis auf das Kind und Kindergarten stimmt das alles und könnte von mir sein

Und ganz ehrlich: Da helfen nur Erziehungsmaßnahmen. Telefonate privater Art abwürgen und auf "nach Dienstschluss" vertagen, immer wieder sagen "Nein, ich muss arbeiten". Konsequent sein. Und dennoch: Manche Menschen werden es nie verstehen....

Viele Grüße
Britta

[Andrea72]

Hallo Tuti,

ich plane es gerade - allerdings aus ges. Gründen. Würde mich trotzdem über Erfahrungen greuen.

VG
Andrea

[gintonic]

Hallo,

ich selbst mache es nicht, habe es aber jahrelang aus nächster Nähe mitbekommen. Auch meine Erfharungen sind dass Menschen die nicht danebenstehen und mitbekommen dass der HO-Mensch auch seine 8 Stunden (zB) am Tag am Schreibtisch sitzt und arbeitet, denkt er häte frei Ständig kommen Sätze wie

"Kannst du das nicht machen? Du hast doch frei?"
" Nein ich arbeite auch, aber eben zu Hause."
" ... Okay, kannst du das dann nicht später machen? Oder morgen? Sieht ja keiner *hahaha**

Natürlich ist man bis zu einem bestimmten Punkt etwas flexibles - ist halt ein Vorteil des Home Office. Da hilft nur klare Grenzen ziehen, bei privaten Anrufen den AB drangehen lassen wir oben schon beschrieben. Auch öfter mal bewusst vom "Urlaub" sprechen. Und ansonsten Augen zu und durch, es gibt auch genug Leute die das einfach hinnehmen und nicht als irgendeine minderwertige Art der Beschäftigung auffassen

[Cordu]

Hallo,

ich habe es versucht als die Jungs klein waren, habe Übersetzungen gemacht.
Ich dachte es wäre die perfekte Lösung für mich.

Falsch gedacht

Ich konnte (kann?) mich überhaupt nicht selbst motivieren, habe alles gemacht nur nicht gearbeitet um dann kurz vor Abgabetermin heulend 2 Tage und Nächte durchzuarbeiten... (nach einem halben Jahr zum Ende des Projektes habe ich mich dann wieder um eine Stelle IM Büro beworben)

Mein Fazit: Nicht jeder ist fürs HO geeignet!
Ich brauche den "Gang" ins Büro, die räumliche Trennung von Zuhause.

[Farangis]

Ah ich wünschte ich könnte HO machen *träum* Zu Hause hätte ich tagsüber soviel mehr Ruhe als hier im Büro. (Ich arbeite in der SW Entwicklung, leider hat mein Büro keine richtige Tür nur so ein Glasschieberling *seufz*)
Ausserdem könnte ich dann meinen Arbeitstag etwas verschieben - ich bin nachmittags/abends viel kreativer als vormittags. Aber bis abends im Büro sitzen, wo es zwar Kaffee aber keine Kantine gibt, ist auch nicht so toll... (dazu kommt, dass ich mich für das Büro natürlich ganz anders anziehe als zu Hause ^_-)

Leider hatten meine Vorschläge diesbezüglich noch keinen Erfolg *seufz*. Teilweise auch verständlich, ich habe schließlich zugriff auf so ziemlich alle sensiblen Daten. Da von aussen zuzugreifen stellt immer ein Sicherheitsrisiko dar...

@Cordu
Ja das ist ein Problem. Das hatte ich teilweise mit meinen Hausarbeiten für die FH. ABER da war die Situation etwas anders, denn da war Mann arbeitslos und darum ständig zu Hause am taddeln. DA tut frau sich dann schon schwer, im gleichen Raum richtig zu arbeiten...

Motivation an sich war bei mir nicht das Problem, Ablenkung eher. Dummerweise BRAUCHE ich alle 1-2h eine richtige Ablenkung, sonst versiegt die Konzentration *lach*

[Britta]

Die Crux ist wahrscheinlich, dass viele Leute denken, zu Hause zu arbeiten (HO klingt für mich immer nach HO-Laden!) ist keine r i c h t i g e Arbeit.

Als ob es einem da so zufällt.... und alle scheinen zu denken, dass man es auch mal sein lassen kann, oder verschieben... es hat so was von "Komm, lass uns Büro spielen". (Jedefalls in den Augen vieler Menschen).

Ich mache das jetzt seit 1995...ich könnte Geschichten erzählen

[Gonzo]

ich kann auch ab und an HO machen, und das klappt ganz gut, mein Mann ist als Selbständiger eh entweder beim Kunden direkt oder eben Zuhause, ich mag die HO Tage auch, denn man ist schon flexibler, ich fange früher an, weil ich die Anfahrt sparen und habe dann einen Teil der Arbeit schon erledigt, wenn die Kollegen um 8Uhr im Büro sind, die können dann mit meinen Daten gleich weitemachen, dafür kann ich dazwischen schon mal schnell die Waschmaschine beladen oder den Spühler einräumen, kann ja nebenbei mit dem Headset telefonieren, aber nur HO wäre nichts für mich, ich brauche die Gespräche mit den Kollegen und nicht nur die, mit denen man in der Arbeilung sitzt, sondern auch die anderen, die einem beim Kaffeeautomat die aktuellen Projekte kurz schildern usw. und Flurfunk mag ich auch

[Coco1]

...ich beneide Euch - ich würde auch gerne im HO arbeiten. Es gibt aber kaum Firmen, die sich darauf einlaßen. Die denken nämlich auch der Mitarbeiter sitzt zu Hause und macht nichts, aber das ist doch Quatsch. Der Mitarbeiter hat doch eine Aufgabe also kann der Arbeitgeber doch auch das Ergebnis bewerten.

[Mäusken]

Ich mache auch seit bereits fünfeinhalb Jahren Telearbeit. Für mich ist es sehr angenehm, da ich Ruhe und Konzentration brauche zum Arbeiten. Auch kommt es mir entgegen, dass ich morgens den Arbeitsweg spare, denn ich bin ein Spätaufsteher.

Das Problem ist tatsächlich, dass die meisten diese Form der Arbeit nicht ernst nehmen. Es sind immer die gleichen Fragen, die kommen. Ich verstehe nicht, wie ANDERE Leute arbeiten - egal wo ich bin, ich muss meine Arbeit abliefern, und ich bemühe ich darum, das zeitnah zu tun.

Viele begegnen mir auch mit Neid und sprechen mir das Recht ab, bei bestimmten Themen mitzureden. Ja, Du sitzt ja den ganzen Tag zuhause... Dafür muss ich extra aus dem Haus, für alles, was andere Menschen mal eben auf dem Heimweg erledigen, vom Einkauf bis zum Sport. Insofern ist die Zeitersparnis auch nicht soo gewaltig.

Was ich aber vermisse, ist schon die Integration, Gehaltserhöhungen sind wesentlich schwerer durchzusetzen, und auch der Flurfunk fehlt weitgehend.