Neue Hartz4-Sätze

[hibernating]

Wir leben in einem Sozialstaat, Bündel. Das bedeutet, der Staat kommt für den
Lebensunterhalt von Menschen auf, die dazu selber nicht in der Lage sind.
Aber mal ganz ehrlich, ich krieg die kalte Wut, wenn von Steuergeldern Restaurant-
oder Kinobesuche, Blumensträuße oder was auch sonst für nicht lebensnotwendige
Dinge bezahlt werden. Klar ist das nett, mal in den Zoo zu gehen, aber eben nicht
lebensnotwendig. Und dazu ist unser Staat zu knapp mit dem Geld.

Da kriege ich die kalte Wut.
(den Rest habe ich wieder gelöscht.......)

[Exuser69]

Meine zugegeben bissige Bemerkung bellamo gegenüber bezog sich nicht auf das Thema Hartz IV, sondern auf den Satz über unseren Staat/Rechtssystem.

Ja, deswegen muss man aber eben nicht gleich "bissig" werden.
Es gibt Leute die so denken und welche die so denken. Das immer gleich daruf los gegangen werden muss wenn mal einer was im heiligen deutschen Ländle nicht so toll findet... Ich halte eben von diesem ganzen Hin und Her um Hartz 4 nichts. Ständig müssen die Beiträge neu berechnet werden. Wenn man von Anfang an ein besseres, geschlossenes Konzept dazu gehabt und nicht einfach damit losgepoltert hätte, wäre soetwas nicht notwendig und das kostet doch auch Unsummen. Die Gerichtsbeschlüsse, die Berechnungen, das Durchsetzen. Das muss auch bezahlt werden und nicht zu knapp. Alles Steuergelder die von vornherein besser ins soziale System hätten investiert werden können.

[jerry]

Dulcie, den Umzug muss man dann aber auch beim Amt beantragen, das ist ja auch nicht billig. Und wenn der Kindsvater und die restliche Familie damit auch erstmal weit weg wären, ist eine Notfallbetreuung auch nicht mehr gewährleistet für das Kind. Und besonders bei Autisten ist das Umfeld, bzw. ein stabiles Umfeld, sehr wichtig. Dort hat er KiGa, Therapie etc. Das müsste er alles neu bekommen in einer anderen Stadt und dann wär auch gleich noch die Mutter arbeiten (im besten Fall) und tagsüber nicht mehr da. Das kann ein autistisches Kind total überfordern. Jetzt auf Spatzelines Fall bezogen. "Einfach weg ziehen" geht halt nicht immer.

Sehe ich auch so.

Jetzt nicht auf Spatzeline bezogen, so ein Umzug ist auch nicht grade das Einfachste, klar man hat einen Job und genügend Geld, aber wenn man fremdelt und sich nicht wohlfühlt, nützt einen das auch nicht viel.

[Beautybuendel]

Da kriege ich die kalte Wut.
(den Rest habe ich wieder gelöscht.......)

Ich auch, Hiber

Und Vivian, Du schreibst, der Staat hat kein Geld. Warum wohl?

[Spatzeline]

Richtig, ich kann hier nicht so einfach weg. Mein Kind braucht sein gewohntes und stabiles Umfeld. Mir wurde sogar vom Jugendamt ein Umzug untersagt um das Kindeswohl nicht zu gefährden.
Mein Sohn ist ja schon ganz außer sich, wenn er sich mal ein bisschen verletzt. Es hat ein ganzes Jahr gedauert, sich im Integrativen Kindergarten eingewöhnt hatte, das war ein wirklich hartes Jahr. Ich möchte ehrlich gesagt nicht ausprobieren, was ein Umzug in eine völlig fremde Stadt bei ihm auslösen würde.
Und Ganztagsschulen gibts hier nicht.

[Milhouse]

@vivian: ist dir eigentlich bewusst,dass ca. die hälfte der sozialausgaben gar nicht an die bedürftigen ,sondern in die verwaltung und (sorry, schnappsideen wie) 1-euro jobs etc fließen?
besonders ekelhaft ist diese betrugsmasche mit den "vermittlungsprämien"-2500 euro gehen an die vermittlungsagentur,auch wenn der vermittelte sehr bald gekündigt wird und wieder auf h4 angwiesen ist..
quelle,u.a. http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-76121041.html

[Dulcie]

Sehe ich auch so.

Jetzt nicht auf Spatzeline bezogen, so ein Umzug ist auch nicht grade das Einfachste, klar man hat einen Job und genügend Geld, aber wenn man fremdelt und sich nicht wohlfühlt, nützt einen das auch nicht viel.

Das sehe ich anders. Ja, so ein Umzug bzw. ein richtiger Neuanfang ist nicht einfach, und man fremdelt am Anfang und fühlt sich nicht gleich wohl, völlig normal, das ist doch aber kein Argument! Man hat die Macht, sein Leben selbst zu gestalten und dafür zu sorgen, dass es besser wird, anstatt sich mit den Umständen abzufinden. Ich trage selbst die Verantwortung dafür, wie ich lebe - ich muss die Verantwortung nur auch wollen! Mir wäre jedes Mittel recht, um aus einer Perspektivlosigkeit von Hartz IV herauszukommen, die auf Dauer mein Leben und das meines Kindes ruiniert.

(Das ist alles nicht auf die Situation von Spatzeline bezogen, die ich aufgrund der gesundheitlichen Prognose für das Kind nicht bewerten möchte.)