Was haltet IHR von der Kopfpauschale?

[Beautybuendel]

Ich wollte mal fragen, wie hier so die Meinungen zu einem neuerlichen sozialen () Konzeptvorschlag der FDP, nämlich der Kopfpauschale bzw. Gesundheitsprämie sind?

Meiner Meinung nach ist das ein Einstieg in eine Beschneidung der Gesundheitsversorgung der nicht-Vermögenden und mir machen diese Vorhaben große Angst und mich sehr wütend!
Dies dann noch als sozial und finanzierbar zu verkaufen, ist mal wieder eine Frechheit! Diese Partei raubt mir noch den letzten Nerv!

[Mäusken]

Kopfpauschale klingt für mich sehr nach Kopfgeld und ist damit für mich schon von vornherein negativ besetzt.

Ansonsten ist es nur Augenwischerei, denn das dadurch irgendwie eine gerechtere Verteilung von Ausgaben möglich ist, kann ich mir nicht vorstellen. Was ein sogenannter Besserverdiener dann an Krankenkassenbeitrag spart, zahlt er dann über erhöhte Steuern wieder ins System ein. Es ist ja noch nicht mal definiert, über welche Steuerarten das Geld wieder hereingeholt werden soll, eine Erhöhung der Mehrwertsteuer wäre ja z.B. sozial ungerecht.

Solange da nicht Fakten auf dem Tisch liegen, kann ich nur strikt dagegen sein. Aber in dieser Legislaturperiode ist ja wohl nicht damit zu rechnen.

[Cara]

Ein neues System muss in Angriff genommen werden, meine ich. Alles, was in das alte investiert wird, ist Flickschusterei. Die Menschen werden älter, benötigen mehr Medizin, es werden sogar 80jährige mit künstlichen Hüftgelenken ausgestattet, immer weniger Menschen arbeiten. Also muss eine neue Lösung her, die allen gerecht wird.

Ein Punkt wäre sicher, mal an die Pharmahersteller heranzutreten. Preislimit und ähnliches. Egal, wieviel wir in das System einzahlen, die Pharmahersteller erhöhen selbstredend sofort die Preise. Das wird die FDP nicht tun. Solange da keine genauen Zahlen und Vorstellungen vorliegen, ist es alles sehr verwaschen. Und Rösler taucht ja auch nicht mehr auf. Wo sind die alle hin?

[Beautybuendel]

Genau so sehe ich das auch!

Der jetzige Plan wird darauf hinauslaufen, dass in ein paar Jahren neben der Prämie noch für alle möglichen Leistungen zigfache Zusatzzahlungen gezahlt werden müssen (und die kann sich dann nur der Besserverdienende leisten).

Das hat Herr Bahr von der FDP gestern sogar zugegeben, bei Anne Will.

Lustig war, dass die Ärztin als FDP-Mitglied gegen die jetzigen Regelungen ist (weil u.a. sich viele ihrer armen Patienten die 10,- Euro Praxisgebühr nicht leisten können), und sich von den FDP-Änderungsvorschlägen dbzgl. Besseres erhofft.

[Nele S]

Grundsätzlich finde ich eine Beitragspauschale für die Krankenversicherung gar nicht so ungerecht. Im Durchschnitt nehmen ja die sogenannten Besserverdienenden nicht nicht mehr Leistungen in Anspruch, warum sollen sie dann mehr bezahlen als andere ? Auf deren Verdienst sind entsprechend höhere Steuern zu entrichten und das ist okay so. Vermutlich wären dann auch die Steuern höher; denn das muss ja finanziert werden. Warum ist der Beitrag zur Krankenversicherung denn eigentlich verdienstabhängig ? Grob übertrieben müssten die Besserverdienenden denn auch mehr Eintritt fürs Kino bezahlen, oder beim Frisör, oder für andere (Dienst-)Leistungen ? Das Gesundheitssystem "an sich" müsste mal überarbeitet werden, damit auch so viel wie möglich Versorgung bei den Patienten ankommt.
Um das nicht falsch zu verstehen, ich bin schon sozial eingestellt und so zB auch freiwillig gesetzlich krankenversichert. Aber ich gebe auch zu, das mir der Sozialfanatismus Einiger auch etwas auf die Nerven geht.

[Mäusken]

Naja, dass die Praxispauschale ganz großer Quatsch ist, haben ja sogar die früheren Befürworter schon fast zugegeben. Und Zuzahlungen sind ein anderes Problem. Aber beide Dinge sind ja nicht von der Einführung einer Kopfpauschale abhängig.

[Bird]

Sie zahlen aus dem gleichen Grund mehr ein, aus dem sie auch höhere Steuern (auch relativ, nicht nur absolut) zahlen. Du kannst ja mal nach "Solidarität" googeln.

[Nele S]

Ja natürlich Bird.

[Beautybuendel]

Grundsätzlich finde ich eine Beitragspauschale für die Krankenversicherung gar nicht so ungerecht. Im Durchschnitt nehmen ja die sogenannten Besserverdienenden nicht nicht mehr Leistungen in Anspruch, warum sollen sie dann mehr bezahlen als andere ? Auf deren Verdienst sind entsprechend höhere Steuern zu entrichten und das ist okay so. Vermutlich wären dann auch die Steuern höher; denn das muss ja finanziert werden. Warum ist der Beitrag zur Krankenversicherung denn eigentlich verdienstabhängig ? Grob übertrieben müssten die Besserverdienenden denn auch mehr Eintritt fürs Kino bezahlen, oder beim Frisör, oder für andere (Dienst-)Leistungen ? Das Gesundheitssystem "an sich" müsste mal überarbeitet werden, damit auch so viel wie möglich Versorgung bei den Patienten ankommt.
Um das nicht falsch zu verstehen, ich bin schon sozial eingestellt und so zB auch freiwillig gesetzlich krankenversichert. Aber ich gebe auch zu, das mir der Sozialfanatismus Einiger auch etwas auf die Nerven geht.

Weil wir ein solidarisches Sozialversicherungssystem haben, welches sehr viel wert ist. Siehe auch Bismarck...

[Nele S]

Ja das weiß ich, wie ich auch bereits schrieb.